Rheinland-Pfalz

Montag, 18. November 2013

Ein Fünftel weniger Verkehrstote

Auf rheinland-pfälzischen Straßen verloren im Zeitraum von Januar bis September 2013 bei Straßenverkehrsunfällen 132 Menschen ihr Leben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems waren dies 35 Personen oder 21 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Schwerverletzten ging um 2,2 Prozent auf 2.776 zurück. Leicht verletzt wurden 11.298 Personen, was einem Rückgang von 6,9 Prozent entspricht.

Insgesamt registrierte die Polizei in den ersten neun Monaten auf rheinland-pfälzischen Straßen 98.244 Verkehrsunfälle, das waren 388 (0,4 Prozent) mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres

Mittwoch, 6. November 2013

Neuzulassungen von Pkw und Lkw gehen weiter zurück

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems ist die Zahl der in Rheinland-Pfalz neu zugelassenen Pkw weiterhin rückläufig. Von Januar bis September 2013 wurden 90.738 Pkw neu zugelassen, das waren 5,1 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Einen noch deutlicheren Rückgang von 8,7 Prozent auf 7.912 Fahrzeuge verzeichneten die Neuzulassungen bei den Lastkraftwagen. Die Zahl der neu zugelassenen Krafträder lag mit 6.525 nur um 0,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Bei den Zugmaschinen ging die Zahl der Neuzulassungen um 4,9 Prozent auf 3.059 zurück.

Mit 303.095 Besitzumschreibungen legte der Gebrauchtwagenmarkt für Pkw um 2,4 Prozent zu. Dagegen entwickelte sich der Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen fast gleichbleibend: Einem Minus von 0,5 Prozent bei den Lkw stand ein Plus von 0,5 Prozent bei den Zugmaschinen gegenüber. Die Umschreibungen gebrauchter Krafträder stiegen um 2,4 Prozent. Insgesamt wechselten 346.418 Kraftfahrzeuge ihre Besitzer, das waren 3,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012.

Montag, 23. September 2013

Bundestagswahl 2013 Erste Analyse des vorläufigen rheinland-pfälzischen Endergebnisses

Noch in der Wahlnacht hat das Statistische Landesamt in Bad Ems das Ergebnis der Bundestagswahl analysiert. Dabei wurden das Abschneiden der Parteien unter anderem nach regionalen und sozio-demografischen Merkmalen untersucht.

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. September 2013 entfallen in Rheinland-Pfalz auf die CDU 43,3 Prozent, auf die SPD 27,5 Prozent, auf die GRÜNEN 7,6 Prozent, auf die FDP 5,5 Prozent und auf die Partei DIE LINKE 5,4 Prozent der gültigen Stimmen; die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 10,6 Prozent.

Nach der vorläufigen Sitzverteilung können insgesamt 31 rheinland-pfälzische Abgeordnete in den Deutschen Bundestag einziehen, davon 15 Bewerberinnen und Bewerber über ein Direktmandat sowie 16 über die Landeslisten. Das ist ein rheinland-pfälzischer Sitz weniger als bei der Bundestagswahl im Jahr 2009.

Die Wahlbeteiligung ist in Rheinland-Pfalz um 0,8 Prozentpunkte auf 72,8 Prozent gestiegen. Die rheinland-pfälzische Wahlbeteiligung ist traditionell höher als die bundesdurchschnittliche; bei dieser Wahl liegt sie 1,3 Prozentpunkte über dem Bundeswert (71,5 Prozent). Im Vergleich der Bundesländer nimmt Rheinland-Pfalz beim Wahlinteresse der Bürgerinnen und Bürger den 5. Rang ein.

Der Anteil der Briefwählerinnen und -wähler ist weiter gestiegen. Er liegt bei 28,3 Prozent und damit um 1,8 Prozentpunkte höher als 2009.

Die CDU erhält bei dieser Bundestagswahl in Rheinland-Pfalz 958.723 der insgesamt gut 2,2 Millionen gültigen Zweitstimmen und wird mit einem Zweitstimmenanteil von 43,3 Prozent erneut stärkste Partei. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 konnten die Christdemokraten kräftig zulegen (+8,3 Prozentpunkte). Der Zweitstimmenanteil, den die CDU in Rheinland-Pfalz erzielt, liegt um 1,8 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt der Union (CDU und CSU zusammen).

Die Christdemokraten gewinnen in Rheinland-Pfalz 14 Direktmandate (ein Mandat mehr als 2009) und zwei Listenmandate.

Auch bei dieser Wahl ist die CDU wieder stark in Gebieten mit einem hohen Katholikenanteil. Dort liegt sie 5,4 Prozentpunkte über ihrem Landesergebnis.

Regional betrachtet erzielen die Christdemokraten vor allem im nördlichen Rheinland-Pfalz überdurchschnittliche Ergebnisse. Die höchsten Stimmenanteile für die CDU gibt es in den Verbandsgemeinden Ulmen (59,8 Prozent), Kelberg (58,4 Prozent) und Adenau (58,2 Prozent).

Die SPD erringt in Rheinland-Pfalz 608.952 Zweitstimmen und kommt damit auf einen Zweitstimmenanteil von 27,5 Prozent. Der Zweitstimmenanteil, der SPD in Rheinland-Pfalz übertrifft das bundesdurchschnittliche Ergebnis der Partei ebenfalls um 1,8 Prozentpunkte.
Die Sozialdemokraten erhalten ein Direktmandat (ein Mandat weniger als 2009) und neun Listenmandate.

Traditionell ist die SPD stark in Regionen mit einem hohen Anteil an Protestanten. Dort erzielt die Partei bei dieser Wahl 3,1 Prozentpunkte mehr als im Landesdurchschnitt. Ferner schneiden die Sozialdemokraten in Gebieten mit höherer Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich ab.

Bei der kleinräumigen Betrachtung erzielt die SPD ihre höchsten Ergebnisse in den Verbandsgemeinden Meisenheim (39,4 Prozent), Glan-Münchweiler (39,2 Prozent) und Altenglan (39,1 Prozent).

Die FDP erhält bei dieser Bundestagswahl in Rheinland-Pfalz 122.647 Zweitstimmen. Sie muss im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 deutliche Einbußen hinnehmen. Ihr Zweitstimmenanteil beläuft sich nur noch auf 5,5 Prozent, das sind 11,1 Prozent weniger als vor vier Jahren. Sie erzielt in Rheinland-Pfalz aber wiederum ein überdurchschnittliches Ergebnis. In Deutschland insgesamt kommen die Liberalen nur auf 4,8 Prozent der gültigen Zweitstimmen und verpassen dadurch den Einzug in den Bundestag. Die rheinland-pfälzischen Liberalen verlieren alle fünf Listenmandate.

Die FDP erzielt in Regionen mit einem hohen Anteil an Selbstständigen und in Regionen mit einem hohen Anteil an Bevölkerung mit höheren Bildungsabschlüssen überdurchschnittliche Ergebnisse.

Ihre besten Ergebnisse erzielt die FDP in den Verbandsgemeinden Freinsheim (8,2 Prozent) und Landau-Land (7,9 Prozent).

Die GRÜNEN gewinnen bei dieser Wahl in Rheinland-Pfalz 169.336 Zweitstimmen und müssen damit ebenfalls Einbußen hinnehmen. Ihr Zweitstimmenanteil sinkt um 2,1 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent. Der Zweitstimmenanteil der GRÜNEN in Rheinland-Pfalz liegt um 0,8 Prozentpunkte unter dem Bundesergebnis der Partei.

Die rheinland-pfälzischen GRÜNEN bekommen drei Listenmandate und damit genauso viele wie 2009.

Die GRÜNEN schneiden überdurchschnittlich in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte, hohem Ausländeranteil, hohem Anteil an Beschäftigten in Dienstleistungsbereichen, hohem Anteil an Selbstständigen und hohem Anteil an Bevölkerung mit höheren Bildungsabschlüssen ab.

Ihre besten Ergebnisse erzielen die GRÜNEN in den Universitätsstädten Mainz (15,5 Prozent), Landau in der Pfalz (13,4 Prozent) und Trier (12,8 Prozent).

DIE LINKE gewinnt bei der aktuellen Wahl in Rheinland-Pfalz 120.330 Zweitstimmen. Auch DIE LINKE erleidet deutlich Stimmeneinbußen. Der Zweitstimmenanteil sinkt um vier Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Der Zweitstimmenanteil der LINKEN in Rheinland-Pfalz liegt um 3,2 Prozentpunkte unter dem Bundesergebnis der Partei.

DIE LINKE erhält zwei Listenmandate, ein Mandat weniger als bei der vorangegangenen Bundestagswahl.

Die Partei schneidet vor allem in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte, mit hohem Ausländeranteil und hoher Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich ab.

Ihre besten Ergebnisse erzielt die Partei DIE LINKE in den Verbandsgemeinden Altenglan (11 Prozent) sowie Glan-Münchweiler und Wolfstein (jeweils 9,6 Prozent).

Montag, 5. August 2013

Schulden von Land und Kommunen stiegen 2012 weiter an

Die Verschuldung des Landes und der Kommunen in Rheinland-Pfalz lag am Ende des Jahres 2012 bei 48,4 Milliarden Euro. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems bekannt gab, waren das 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Pro-Kopf-Verschuldung wuchs damit auf 12.100 Euro.

Ein Blick auf die verschiedenen Akteure offenbart jedoch deutlich unterschiedliche Veränderungen. Während die Verschuldung des Landes um 3,6 Prozent auf 33,5 Milliarden Euro anwuchs, erhöhte sich die Schuldenlast bei den kommunalen Gebietskörperschaften (Städte, Gemeinden und Landkreise) insgesamt lediglich um 0,7 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro.

Betrachtet man die kommunalen Gebietskörperschaften einzeln, so zeigen sich wesentliche Unterschiede zwischen und innerhalb der kreisfreien Städte, der Landkreisbereiche beziehungsweise Landkreise sowie der Verbandsgemeindebereiche und der verbandsfreien Gemeinden.

Kreisfreie Städte

Die Schuldenlast der kreisfreien Städte sank im Jahr 2012 um 3,1 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung lag damit bei 6.500 Euro. Eine detaillierte Analyse der einzelnen kreisfreien Städte offenbart große Unterschiede. Die höchste rechnerische Verschuldung je Einwohner wurde mit 10.800 Euro für Kaiserslautern ermittelt, die niedrigste mit 1.600 Euro für Landau.

Landkreisbereich

Als Vergleichsbasis zu den kreisfreien Städten wird üblicher Weise auch der Landkreisbereich (Ortsgemeinden, Gemeindeverbände und Landkreise zusammen) betrachtet. Entsprechend dieser Definition stieg die Verschuldung der Landkreisbereiche im Jahr 2012 um 4,1 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung erhöhte sich damit auf 2.800 Euro. Der Landkreisbereich Kusel (6.200 Euro/Einwohner) war am höchsten, der Rhein-Hunsrück-Kreis (1.200 Euro/Einwohner) am geringsten verschuldet.

Landkreise

Berücksichtigt man hingegen lediglich die Haushalte der Landkreise, so ergeben sich für das Jahr 2012 insgesamt Schulden in Höhe von 2,6 Milliarden Euro (Plus 9,3 Prozent). Die durchschnittliche Verschuldung stieg auf 876 Euro/Einwohner. Doch auch hier zeigt die differenzierte Analyse große Unterscheide: Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung wurde für den Landkreis Kusel mit 2.200 Euro, die niedrigste für Mainz-Bingen mit 30 Euro ermittelt.

Verbandsgemeindebereich

Der Verbandsgemeindebereich (Verbandsgemeinden inkl. Ortsgemeinden) war Ende 2012 insgesamt mit 4,3 Milliarden Euro verschuldet. Im Vorjahresvergleich kam es damit zu einem Anstieg von 2,6 Prozent. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung erhöhte sich hierdurch auf 1.800 Euro. Innerhalb der Verbandsgemeindebereiche sind starke regionale Unterschiede festzustellen: Während der Verbandsgemeindebereich Kusel mit 6.300 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aufwies, verzeichnete Bellheim mit ca. 100 Euro die niedrigste Verschuldungsrate.

Verbandsfreie Gemeinden

Die verbandsfreien Gemeinden hatten insgesamt 1,32 Milliarden Euro Schulden (Minus 0,6 Prozent). Im Durchschnitt lag die rechnerische Pro-Kopf-Verschuldung damit bei 2.100 Euro. Doch auch hier zeigte sich eine große Spannbreite: Mit 6.500 Euro entfiel auf die Stadt Idar-Oberstein die höchste Pro-Kopf-Verschuldung. Am anderen Ende der Skala stand die Stadt Wörth am Rhein. Sie war schuldenfrei (0 Euro Pro-Kopf-Verschuldung).

Liquiditätskredite

Prinzipiell sind verschiedene Verschuldungsarten möglich. Die kommunalen Gebietskörperschaften können sich mit Hilfe von Investitionskrediten und/oder Liquiditätskrediten verschulden. Das Land kann Defizite zudem über die Herausgabe von Wertpapierschulden finanzieren. Der Blick auf diese Verschuldungsarten verdeutlich einen längerfristig anhaltenden Trend: Liquiditätskredite, die lediglich als Instrument zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen dienen, machen einen immer größeren Anteil der Schulden aus. Bei den kreisfreien Städten wurden durchschnittlich 66 Prozent der Schulden durch Liquiditätskredite finanziert (2011: 65 Prozent). Im Landkreisbereich betrug der Anteil der Liquiditätskredite 41 Prozent (2011: 39 Prozent), im Bereich der Verbandsgemeinden 30 Prozent (2011: 29 Prozent) und bei verbandsfreien Gemeinden 33 Prozent (2011: 32 Prozent).  Im Unterschied zu den kommunalen Gebietskörperschaften verschuldete sich die Landesregierung im Jahr 2012 hingegen kaum mit Hilfe von Liquiditätskrediten. Hier stieg der Anteil an der Gesamtverschuldung nur auf 1,9 Prozent (2011: 1,8 Prozent).

Donnerstag, 1. August 2013

Jugendämter nahmen mehr Kinder und Jugendliche in Obhut

Im Jahr 2012 wurden in Rheinland-Pfalz 1.241 Kinder und Jugendliche von den Jugendämtern in Obhut genommen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren dies 146 (13,3 Prozent) mehr als noch im Jahr 2011.

Die Inobhutnahme ist eine kurzfristige Maßnahme der Jugendämter zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, wenn diese sich in einer akuten, sie gefährdenden Situation befinden. Jugendämter nehmen Minderjährige auf deren eigenen Wunsch oder auf Initiative Anderer (z.B. Polizei oder Erzieher) in Obhut und bringen sie meist für Stunden oder einige Tage in einer geeigneten Einrichtung, etwa in einem Heim, unter.

Fast ein Fünftel (228) der Kinder und Jugendlichen wurden 2012 auf eigenen Wunsch in Obhut genommen, bei den Übrigen veranlassten andere Personen oder Stellen die Inobhutnahme.

731, also mehr als die Hälfte, der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen waren älter als 14 Jahre. 48 Prozent aller in Obhut Genommenen waren Mädchen.

An einem jugendgefährdenden Ort wurden gut 10 Prozent (125) der in Obhut Genommenen aufgegriffen. Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils war in fast 44 Prozent der Fälle (544) Anlass für die Inobhutnahme. Vernachlässigung, beziehungsweise Anzeichen für Misshandlung oder für sexuellen Missbrauch waren in knapp einem Drittel der Fälle (386) der Grund. Weitere Anlässe bildeten unter anderem Beziehungsprobleme (174 Fälle), Integrationsprobleme im Heim oder in der Pflegefamilie (68), Probleme in der Schule (63) und Kriminalität (56).

Mittwoch, 17. Juli 2013

Im Baggersee lauern Gefahren

Sommerliche Temperaturen und die Wasserqualität der natürlichen Gewässer in der Vorderpfalz locken so manchen Bürger zum Bad ins kühle Nass. Doch das erfrischende Vergnügen birgt immense Gefahren in sich, warnt die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) im Bezirk Vorderpfalz.
Die beliebten Baggerseen in unserer Region sind besonders dann gefährlich, wenn diese nicht stillgelegt sind, sondern noch aktiv zur Sand- und Kiesgewinnung genutzt werden. Die schwimmenden Maschinen haben auch oft unter Wasser Bauteile, Spanndrähte und Rohrleitungen, an denen Schwimmer sich verletzen können. Wenn eine Anlage in Betrieb ist, kann es beispielsweise durch starke Sogwirkung zu weiteren Gefährdungen kommen. Solche Maschinen sind weder Klettergerüste noch Ersatzturm für Badegäste. Auf der einen Seite der Schwimmbagger kann das Gewässer sehr tief und auf der gegenüberliegenden Seite des Baggers sehr seicht sein. Ein Sprung hier ins Wasser kann fatale Folgen wie z.B. Querschnittslähmungen und tödliche Verletzungen haben. Daher sollte man auch nicht in deren Nähe schwimmen.

Eine der weiteren Hauptgefahren sind die gravierenden Temperaturunterschiede in den Baggerseen, so Bernd Schmidt, Medienreferent des DLRG Bezirkes Vorderpfalz. Das tückische ist, dass sie durch Grundwasser gespeist werden. Dadurch ändert sich während eines Schwimmzuges des Schwimmers drastisch die Wassertemperatur des warmen Oberflächenwassers durch das an die Oberfläche strömende Tiefenwasser. Diese Temperaturveränderungen und die sogenannten Sprungschichten, die bis zu 15 Grad Celsius betragen können, werden durch viele Badegäste, auch gute Schwimmer, unterschätzt. Die Körpergefäße ziehen sich schlagartig zusammen, es kann zu gravierenden Kreislaufproblemen kommen; der Schwimmer geht dann lautlos und unbemerkt unter. Im schlimmsten Fall mit tödlichen Ausgang.
Beim Baden in Baggerseen sollte man nie vergessen, dass es sich um ehemalige Kies- oder Sandgruben handelt. Die Tiefe in diesen Seen können bis zu 30 Meter erreichen. Diese bergen weitere Risiken, die nicht gleich mit dem bloßen Auge erkennbar sind. So weisen Gewässer unter der Wasseroberfläche teilweise starken Pflanzenbewuchs auf. In den mitunter großen, langen Pflanzen können sich Schwimmer verheddern, werden dadurch ängstlich und durch unbedachte Bewegungen entkräftet.

Baggerseen sind auch nicht überall gleich tief. Während der Kiesausschöpfung kann es zu Untiefen kommen und plötzlich taucht eine Sandbank mitten im See auf. Auch in unmittelbarer Ufernähe können die Tiefen nur wenige Zentimeter betragen. Ein kopfloser Sprung in dieses, unsichtbare seichte Gewässer birgt dann die Gefahr einer Querschnittslähmung. An den Steilhängen der Ufer besteht zudem Absturzgefahr und nach ei-nem Meter im Wasser verliert jeder den Boden unter den Füßen. Besonderes Kinder und Nichtschwimmer sind hier sehr stark gefährdet. Daher gilt es, ein solches Gewässer zunächst zu erkunden, bevor man sich durch „kopflose“ Sprünge in die kühlen Fluten wagt, so die Lebensretter der DLRG.

Wichtig ist auch, dass man sich gründlich vor jedem Badegang gründlich abkühlt, nicht nach einer Mahlzeit baden geht und sich nicht ungeschützt der Sonne aussetzt. Alkoholgenuss ist bei einem Badegang absolut tabu! „Ein sicherer Badegang in einem Freibad kostet zwar ein paar Euro, aber wahrscheinlich nicht das Leben“, so Kerstin Schassner, stellvertretende Medienreferentin, die das Freibad vorzieht.

Wenn man sieht, dass andere Menschen in Not sind oder Hilfe brauchen, sollte jeder ohne zu zögern handeln. Wer selbst nicht helfen kann, muss auf alle Fälle Hilfe rufen und andere auf die Notsituation aufmerksam machen. Hier sollte man zunächst einmal Ruhe bewahren. Die Mitarbeiter der Notrufzentralen unter Tel. Nr. 112 helfen hier mit konkreten Fragen wie:

1. WAS ist passiert?
2. WO genau ist es passiert?
3. WIE viele Personen sind betroffen?
4. WELCHE Verletzungen/Schäden liegen vor?
5. WER meldet den Notfall?

Wer diese Risiken vermeidet und die weiteren Baderegeln und –hinweise der DLRG beachtet, kann seine Wasserfreizeit mit Vernunft und Vergnügen genießen. Sie können bei jeder DLRG Geschäftsstelle, Orts-gruppe oder an Wochenenden bei den Wachstationen überall in der Region kostenlos abgeholt werden, oder unter www.dlrg.de/rund-um-die-sicherheit.htlm abgerufen werden.

Dienstag, 2. Juli 2013

Immer mehr Kinder werden außerhalb des Elternhauses betreut

Die Zahl der unter 3-jährigen Kinder, die tagsüber außerhalb des Elternhauses betreut werden, steigt weiter an. Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz hat hierzu erste vorläufige Zahlen für das Jahr 2013 vorgelegt. Danach besuchten zum Stichtag 1. März über 27.300 Mädchen und Jungen im Alter bis zu drei Jahren eine Kindertageseinrichtung oder wurden von Tagesmüttern und -vätern betreut. Damit wird für 28,6 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe ein Betreuungsangebot in Anspruch genommen. Gegenüber dem Jahr 2012 stieg die so genannte Betreuungsquote um 1,6 Prozentpunkte an.

Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass vor allem Zweijährige eine Tagesstätte besuchten oder im Rahmen der Kindertagespflege betreut wurden. Landesweit traf dies auf 21.500 Kinder zu, dies sind rund zwei Drittel aller Zweijährigen. Von den Einjährigen wurden rund 5.300 bzw. 17 Prozent in einer Tageseinrichtung oder von Tagesmüttern und -vätern betreut. Bei den unter 1-Jährigen lag die Betreuungsquote hingegen nur bei knapp zwei Prozent.

Rund 25.000 Kinder unter drei Jahren - fast 1.500 mehr als im März 2012 - besuchten eine der 2.446 Kindertageseinrichtungen. Das waren 26,1 Prozent aller Kinder in diesem Alter und 1,2 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Bei der ersten Erhebung im März 2006 waren lediglich knapp 9.000 Kinder (8,8 Prozent) in einer Tageseinrichtung.

Im Rahmen der Kindertagespflege gab es im März dieses Jahres über 2.300 Betreuungsverhältnisse für Kinder unter drei Jahren, gut 100 mehr als 2012. Dies entspricht einer Quote von 2,5 Prozent.

Regionale Unterschiede

Zwischen den einzelnen kreisfreien Städten und Landkreisen bestehen große Unterschiede. Die Betreuungsquoten der unter 3-Jährigen bewegen sich bei den kreisfreien Städten zwischen 34,6 Prozent in der Stadt Speyer und 17,4 Prozent in Frankenthal. Bei den Landkreisen liegt Mainz-Bingen mit 40,4 Prozent an der Spitze, den niedrigsten Wert weist Altenkirchen mit 22,3 Prozent auf. Die größten Veränderungen binnen Jahresfrist waren im Landkreis Cochem-Zell zu verzeichnen; hier nahm der Anteil der betreuten unter 3-Jährigen um sechs Prozentpunkte zu.

Ältere Kinder

Auch der Anteil der 3- bis unter 6-Jährigen, die eine Kindertageseinrichtung besuchen oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreut werden, ist weiter gestiegen und erreichte im März 2013 nach den vorläufigen Zahlen einen Wert von 98,6 Prozent. In dieser Altersgruppe ist der Anteil der betreuten Kinder traditionell wesentlich höher als bei den unter 3-Jährigen. So lag die Betreuungsquote hier im Vorjahr fast genauso hoch; auch im Jahr 2006 besuchten bereits 93,5 Prozent der Kinder in diesem Alter eine Tageseinrichtung.

Dienstag, 16. April 2013

Baugenehmigungen 2012: Mehr Wohnungen, weniger Einfamilienhäuser

In Rheinland-Pfalz wurden 2012 mehr Baugenehmigungen für neue Wohnungen erteilt als im Vorjahr. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl um 2,1 Prozent auf 10.398. Dagegen sank die Zahl der insgesamt genehmigten Wohngebäude um 4,4 Prozent auf 6.337 Bauvorhaben. Diese rückläufige Entwicklung ist alleine auf den Bereich der Einfamilienhäuser zurückführen. Die Zahl der genehmigten Wohngebäude mit mehreren Wohnungen stieg dagegen an. Für alle Wohnbaumaßnahmen wurden 2012 Kosten von mehr als 1,9 Milliarden Euro veranschlagt, was einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber 2011 entspricht.

Landesweit kamen rechnerisch auf 10.000 Einwohner 26 genehmigte Wohnungen. Deutlich über dem Durchschnitt lagen der Landkreis Trier-Saarburg mit 46,8, der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 45,7 und der Rhein-Pfalz-Kreis mit 43,9 genehmigten Wohnungen je 10.000 Einwohner.  Die geringste Anzahl gab es im Landkreis Birkenfeld mit 9,2 genehmigten Wohnungen je 10.000 Einwohner. Unter den kreisfreien Städten wies Landau in der Pfalz mit 94,2 genehmigten neuen Wohnungen je 10.000 Einwohner den höchsten Wert auf, wobei hier eine Vielzahl von Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen genehmigt wurden. Am geringsten war die Nachfrage in Pirmasens (5,5).

Dienstag, 12. März 2013

Einführung eines elektronischen Personenstandsregisters

Personenstandsdaten in Standesämtern, d.h. Angaben zu Geburten, Eheschließungen, Lebenspartnerschaften und Sterbefällen mit den zugehörigen Ergänzungen, werden bisher in Registern in Papierform geführt und durch den registerführenden Standesbeamten signiert. Diese Register stehen dann als jahrgangsweise gebundene Bücher in den Standesämtern zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Daten werden unter anderem Geburts-, Ehe-, Lebenspartnerschafts- und Sterbeurkunden erstellt. Im Zuge der am 1. Januar 2009 beschlossenen Reform des Personenstandsrechts wird diese verpflichtende Form der Registerführung durch die bisher noch freiwillige elektronische Registerführung abgelöst.

Ab dem 1. Januar 2014 erhält die elektronische Registerführung alleinige Gültigkeit, die Registerführung in Papierform entfällt. Bereits in Papierform vorliegende Daten behalten ihre Gültigkeit bei und werden nicht erneut elektronisch archiviert. Die persönliche Unterschrift des Standesbeamten wird dabei durch eine elektronische Signatur ersetzt. Das Standesamt der Stadt Landau hat diese Umstellung auf die elektronische Registerführung bereits zum 1. Dezember 2012 vorgenommen.

Wie bisher auch werden die Daten an verschiedenen Standorten in einem Haupt- und einem Sicherungsregister gespeichert. Durch den hohen technischen Aufwand und die damit verbundenen Kosten wird diese Speicherung nicht mehr von den einzelnen Kommunen übernommen. Stattdessen wird das elektronische Hauptregister in Rheinland-Pfalz von der Kommunalen Datenzentrale Mainz (KDZ Mainz) geführt, das Sicherungsregister von der Stadt Ludwigshafen. 

Auch der behördeninterne Schriftverkehr soll dabei auf die elektronische Form umgestellt werden. Durch diese Umstellungen erhofft man sich neben einem geringeren Arbeitsaufwand und effektiveren Arbeitsabläufen auch verminderte Ausgaben. So wird für Rheinland-Pfalz mit Einsparungen von über 250.000,00 Euro allein für Portokosten gerechnet.

Montag, 14. Januar 2013

Tourismus November 2012 - Gäste- und Übernachtungszahlen leicht über Vorjahresniveau

Die Zahl der Gäste- und Übernachtungen im rheinland-pfälzischen Tourismus lagen im November 2012 höher als ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems auf der Grundlage vorläufiger Berechnungen mitteilt, stieg die Gästezahl gegenüber dem November 2011 um 1,8 Prozent auf über 557.000, die Zahl der Übernachtungen legte um 0,7 Prozent auf mehr als 1,3 Millionen zu. Damit verbuchte die Branche nach fünf Monaten mit negativen Vorzeichen erstmals wieder Zuwächse.

Von Januar bis November lag die Gästezahl mit insgesamt fast 7,8 Millionen um 2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Bei den Übernachtungen gab es einen Rückgang um 1,9 Prozent auf etwas mehr als 21 Millionen. Trotz der Rückgänge gegenüber dem Rekordjahr 2011 übertreffen die Tourismusdaten das Niveau früherer Jahre.