Rheinland-Pfalz

Mittwoch, 31. August 2022

Zum Schulanfang in Rheinland-Pfalz fordern Verbände, das Elterntaxi stehen zu lassen

Die Schule fängt wieder an und damit auch das allmorgendliche Verkehrschaos, verursacht durch Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto vorm Schultor absetzen. Der ökologische Verkehrsclub VCD, das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen dazu auf, die Schüler*innen möglichst selbstständig zur Schule und in den Kindergarten kommen zu lassen: zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Roller.

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) und der ökologische Verkehrsclub VCD ermuntern zusammen mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) zum Schulbeginn in Rheinland-Pfalz alle Kinder, ihren Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Ein aktiver Start in den Tag fördert ihre körperliche und geistige Entwicklung und sorgt dafür, dass sie im Unterricht entspannter sind und sich besser konzentrieren können. Die Kinder lernen dabei, sich selbstständig und sicher im Verkehr zu bewegen. Andere Verkehrsteilnehmende fordern die Verbände zum Schulstart auf, besonders aufmerksam zu sein.

Empfehlung an die Kinder:
Am schönsten ist der Weg zur Schule oder in den Kindergarten, wenn man ihn gemeinsam mit Freund*innen zurücklegt. Größere Gruppen können sich zu einem sogenannten Laufbus zusammenschließen und Treffpunkte vereinbaren, um von dort gemeinsam und sicher zur Schule oder in den Kindergarten zu kommen.

Empfehlung an die Eltern und Lehrkräfte:
Gerade die Jüngsten sollten bei der Gestaltung ihres Schulwegs begleitet und aktiv unterstützt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, Kindern eigenständige Mobilität und die Verkehrsregeln spielerisch näher zu bringen. Idealerweise passiert das in enger Kooperation zwischen Lehrer*innen, Erzieher*innen und Eltern.

Empfehlung an Auto- und LKW-Fahrer*innen:
Viele Kinder sind noch unerfahren im Straßenverkehr und oftmals müssen die Regeln nach den langen Ferien erstmals oder wieder eingeübt werden. Daher ist es umso wichtiger, dass die anderen Verkehrsteilnehmenden ganz besonders aufmerksam und vorsichtig fahren. Gerade im Umfeld von Schulen oder Kindergärten müssen sich alle an Tempo 30 halten und den Kindern zuliebe so vorausschauend wie möglich fahren.

Die Bundesvorsitzende des VCD, Kerstin Haarmann, erklärt: "Eltern wollen das Beste für ihre Kinder und meinen es in der Regel nur gut, wenn sie sie mit dem Auto direkt bis ans Schultor fahren. Allerdings sorgen diese Elterntaxis für ein unübersichtliches Verkehrschaos, das für alle Beteiligten schnell gefährlich werden kann. Weniger Autos auf den Straßen bedeuten mehr Sicherheit und bessere Luft vor den Schulen."

Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann, betont: "Wir appellieren dringend an alle Eltern, gleich zu Beginn des neuen Schuljahres das Auto stehen zu lassen und die Kinder entweder zu Fuß oder mit dem Rad zu begleiten oder sie in Lauf- oder Radelgemeinschaften selbstständig losziehen zu lassen. Kinder, die zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Roller zur Schule kommen, nehmen ihre Umgebung aktiv wahr. Sie lernen so, sich gut zu orientieren und auf sich selbst aufzupassen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein - auch für andere Lebenssituationen."

Der Bundesvorsitzende des VBE, Udo Beckmann, verdeutlicht: "Viele Eltern haben den Wunsch, ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen, sie sind aber stark verunsichert ob der Gefahren, die dadurch entstehen, dass viele Erziehungsberichtige ihre Kinder mit dem Auto bis vor das Schultor bringen. Wir appellieren daher an alle Eltern, zumindest kurze Fußwege in Kauf zu nehmen und das Auto an Elternhaltestellen zu parken. Denn der beste Schulweg ist der selbst zurückgelegte!"

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen vom 19. bis zum 30. September 2022 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen "Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" auf. Anmeldungen sind unter www.zu-fuss-zur-schule.de möglich. Auf der Webseite können auch Aktions- und Spielideen eingesehen, konkrete Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden. Die Aktionstage stehen unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Bildungsministerin Karin Prien.
 

Donnerstag, 22. Juni 2017

Rund 5,5 Milliarden Euro Umsatz mit Umweltschutz

Mit Produkten und Leistungen für den Umweltschutz erzielte die rheinland-pfälzische Umweltbranche im Jahr 2015 knapp 5,5 Milliarden Euro Umsatz. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Umweltwirtschaft umfasst Produkte und Dienstleistungen

Der erwirtschaftete Umsatz entspricht in der Größenordnung etwa dem Umsatz des viertgrößten Wirtschaftszweiges der Industrie in Rheinland-Pfalz, der Gummi- und Kunststoffindustrie. Rund 52 Prozent des Umsatzes wurde mit Produkten und Leistungen im Bereich des Klimaschutzes erzielt. Die Umsätze dieses Bereichs lagen mit fast 2,9 Milliarden Euro geringfügig unter dem Wert des Jahres 2014. Im Bereich Klimaschutz dominierten mit 84 Prozent oder 2,4 Milliarden Euro Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, wie z. B. die Herstellung von Dämmmaterialien oder die Dämmung von Gebäuden. Die Umsätze im Bereich der Nutzung von Fotovoltaik, Solarthermie und Windenergie – Herstellung, Installation, Service und Planung – waren dagegen rückläufig. Weitere 21 Prozent des Gesamtumsatzes der Umweltbranche entfielen auf Maßnahmen für die Luftreinhaltung. Dieser Bereich konnte mit über einer Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent zu legen.

Wichtige Produkte für die Luftreinhaltung sind Filter und Katalysatoren. Die Abwasserwirtschaft folgte mit zehn Prozent. Hierzu gehören z. B. der Bau von Abwässerkanälen und -behandlungsanlagen. Mit der Herstellung von Waren für den Umweltschutz oder der Erbringung von Bau- oder sonstigen Dienstleistungen waren knapp 870 Betriebe befasst. Rund 4,4 Milliarden Euro des Umsatzes der Umweltwirtschaft (80 Prozent) entfielen auf Betriebe des verarbeitenden Gewerbes. Das Baugewerbe (636 Millionen) kam auf knapp zwölf Prozent vor dem Dienstleistungssektor (442 Millionen) mit acht Prozent. Die Arbeitsleistung der in der Umweltwirtschaft tätigen Personen entsprach 2015 rund 18.800 Vollzeitäquivalenten und lag damit geringfügig unter dem Vorjahreswert.

Freitag, 14. April 2017

LKA-Mainz warnt vor neuer Betrugsmasche

 Anfang April erhielten Bürger, vornehmlich Senioren, 
Rheinland-Pfalz wie auch im ganzen Bundesgebiet gefälschte Schreiben 
des Bundeskriminalamtes (BKA) per Post zugestellt. Diese Schreiben
wurden hundertfach verschickt. Die Schreiben mit Datum 31.03.2017 und
Poststempel 05.04.2017 sind  nachweislich Fälschungen und kei
amtliche Post des BKA oder der Polizei. In den Schreiben wird auf 
angebliche Ermittlungen gegen kriminelle Banden hingewiesen, welche
Wohnungseinbrüche begehen. Die Täter warnen die angeschriebenen 
Bürger davor, dass sie möglicherweise Opfer einer Straftat werden 
könnten. Sie werden in anonymen Schreiben aufgefordert, eine 
Telefonnummer mit Vorwahl Wiesbaden anzurufen. Tatsächlich meldet
sich unter dieser Rufnummer niemand. Kurze Zeit später erfolgt
allerdings ein Rückruf. Dieser Anrufer gibt sich als Polizeibeamter 
des Bundeskriminalamtes aus und versucht die Bürger über ihre 
finanziellen Verhältnisse auszufragen. Gleichzeitig raten die
Betrüger dem Opfer, Geld und Wertsachen in Sicherheit zu bringen. Ei
BKA-Beamter würde vorbeikommen und zur Vermögenssicherung Geld und 
Wertsachen abzuholen und sobald die Gefahr vorbei sei diese wieder 
zurückzubringen.  Zugleich verpflichten die Täter die angeschriebenen
bzw. angerufenen Bürger zur Verschwiegenheit um die Ermittlungen 
nicht zu gefährden. Sie dürften keinesfalls mit anderen Personen über
diesen Kontakt mit dem BKA oder der Polizei sprechen. Die Betrüger 
gehen sehr geschickt vor. Sie wirken glaubhaft, sind sprachgewandt 
und vertrauenserweckend. Es handelt es sich allerdings um die 
Vorbereitung eines Betruges, um an Geld und/oder Wertsachen der 
betroffenen Bürger zu gelangen.

  Verhaltenshinweise des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz: 
Beachten Sie, dass das Bundeskriminalamt oder die Polizei Bürger 
niemals in dieser Form anschreiben oder anrufen würden. Das BKA oder 
die Polizei würde Sie auch nie per Anruf oder Schreiben dazu 
auffordern, Informationen über Ihr Vermögen mitzuteilen. Ebenso 
würden BKA und Polizei Sie nie telefonisch auffordern, Ihr Haus zu 
verlassen oder Wertgegenstände zu übergeben. Hat ein angeblicher 
Polizeibeamter Kontakt mit Ihnen aufgenommen, rufen Sie die 
nächstgelegen Polizeidienststelle an und erklären den Sachverhalt. 
Verwenden Sie die Telefonnummer Ihrer Polizeidienststelle aus Ihrem 
Telefonbuch oder die 110. Rufen Sie nicht die Telefonnummer, die 
Ihnen ein angeblicher Polizeibeamter genannt hat! Händigen sie kein 
Geld und keine Wertsachen aus! Sollten Sie bereits Opfer geworden und
um Geld oder Wertgegenstände gebracht worden sein, erstatten Sie 
Strafanzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.