Rheinstetten-Neuburgweier

Donnerstag, 20. Juli 2017

Großes Pech für gesuchten 62-Jährigen

Großes Pech hatte am Mittwochnachmittag ein gesuchter 62-Jähriger, der bei Neuburgweier im Rheinstrom trieb und sich wild gestikulierend nahe der Rheinfähre auf eine Steinbuhne des Pfälzer Rheinufers rettete.

Der Schiffsführer eines passierenden Gütermotorschiffs hatte die Person gegen 15.20 Uhr bei Rheinkilometer 353 beobachtet, ging von einer Notlage aus und alarmierte über Funk die Revierzentrale in Oberwesel. Hinzugeeilte Beamte des Polizeipostens Rheinstetten nahmen sogleich Kontakt zum Fährmann auf, der die Person kurz zuvor noch schwimmend in der Rheinmitte gesehen hatte. Als die Beamten mit ihrem Streifenwagen in der Folge per Fähre auf die Pfälzer Seite übersetzten, flüchtete der inzwischen ans Ufer gekrochene Mann taumelnd in den angrenzenden Wald.

Nach längerer Suche mit Unterstützung der zwischenzeitlich eingetroffenen Freiwilligen Feuerwehr aus Hagenbach konnte der 62-Jährige schließlich im Wald sitzend aufgefunden werden. Wie sich herausgestellt hat, war der polizeilich mehrfach auffällig gewordene Mann nicht nur mit 1,14 Promille alkoholisiert, sondern auch von der Staatsanwaltschaft Baden-Baden per Vorführungsbefehl zur Verbüßung einer viermonatigen Freiheitsstrafe gesucht.

Im Einsatz waren neben weiteren Beamten der Karlsruher Wasserschutzpolizei auch 15 Mann der Freiwilligen Hagenbach, Wehrleute aus Rheinstetten mit insgesamt 30 Einsatzkräften sowie die Karlsruher Berufsfeuerwehr mit 8 Mann und jeweils einem Boot. Darüber hinaus waren zahlreiche Ehrenamtliche des DLRG eingebunden, das DRK war mit einem Rettungsteam vor Ort und der Rettungshubschrauber war im Einsatz.

Seinen Einlassungen nach hielt sich der Festgenommene seit über einem Jahr in einem Zelt bei Beinheim im Elsass verborgen, das mehr als zehn Kilometer stromaufwärts von Neuburgweier liegt. Dort sei er beim Waschen von einer Welle eines vorbeifahrenden Schiffes erfasst worden und in den Rhein gestürzt. Die Strömung habe ihn letztlich bis zur Rheinfähre getrieben, wo er dann völlig entkräftet an Land gespült worden sei. Da ihm der Haftbefehl bekannt war, habe er beim Erkennen des Streifenwagens - so gut es eben noch ging - die Flucht ergriffen. Zur Verbüßung der Haftstrafe wurde er anschließend in eine Vollzugsanstalt eingeliefert.