Mainz

Freitag, 26. Mai 2023

Ebling stellt moderne Methoden der Kriminalitätsbekämpfung vor

Innenminister Michael Ebling hat gemeinsam mit dem Leiter des
Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz Mario Germano und dem Leiter der AG
Sicherheit, LKA-Vizepräsident Achim Füssel, zukunftsweisende Modernisierungen in
der Kriminalitätsbekämpfung vorgestellt. Um Straftaten noch effektiver und
zielgerichteter aufklären zu können, baut die Polizei künftig vermehrt auf den
Einsatz von Virtual Reality und Super Recognizern.

"Die virtuelle Tatortbegehung mithilfe von Virtual Reality ist ein
Paradigmenwechsel in der Ermittlungsarbeit. Mit der Investition in diese
innovative Technologie holen wir Tatorte nicht nur in unsere forensischen
Labore, sondern bringen sie auch bis in die Hauptverhandlung. Daraus ergeben
sich einzigartige Möglichkeiten der Beweisführung", sagte Minister Ebling.

Die 3D-Tatortvermessung des Kriminaltechnischen Instituts des LKA erfasst
hierfür Tatortdaten per Laserscanner und bereitet diese zu einem digitalen
Modell auf. Mithilfe von Virtual Reality können diese digitalen Räume nach der
Vermessung auch betreten und hochkomplexe Sachverhalte dreidimensional
dargestellt werden.

"Spezielle Soft- und Hardware sorgen für die Verknüpfung des 3D-Modells mit
Bildern, Videos, Panorama- und Luftbildaufnahmen, Asservaten und
Vermessungsprotokollen vom Tatort und ermöglichen so die Rekonstruktion eines
begehbaren und erlebbaren Tatortes", so der Minister. Die Technologie könne
dabei helfen, umfassende, forensisch nachvollziehbare Darstellungen realer
Tatorte nachzuempfinden und Hypothesen besser zu überprüfen.

Außerdem wurden erste Ergebnisse und mögliche Einsatzfelder für sogenannte Super
Recognizer vorgestellt. Als Super Recognizer werden Personen bezeichnet, die
außerordentlich gut neue Gesichter lernen, bereits gelernte Gesichter
wiedererkennen und Gesichter unterscheiden können - sogar nach mehreren Jahren.

"Super Recognizer sind in der Lage, Personen auch auf sehr schlechtem
Bildmaterial oder mit deutlichen altersbedingten oder sonstigen optischen
Veränderungen wiederzuerkennen. So kann ihr Einsatz insbesondere Hinweise darauf
geben, ob etwa unbekannte Verdächtige auf verschiedenen Bildern in
unterschiedlichen Tatzusammenhängen auftauchen", so der Minister.

Nach einer erfolgreichen Testphase sollen Super Recognizer auch künftig zum
Einsatz kommen. Insgesamt sind derzeit sechs Mitarbeitende der Polizei
Rheinland-Pfalz in diesem Bereich im Einsatz.

"Seit einiger Zeit können wir beobachten, dass sich die Kriminalität selbst,
aber auch die Methoden der Kriminellen mit einer zunehmenden Geschwindigkeit
immer weiter entwickeln. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen - und wir
brauchen moderne und leistungsfähige Lösungen, um dieser Entwicklung
entgegenzuwirken. Der Einsatz von Virtual Reality und Super Recognizern stellt
hierbei einen ersten zielführenden und erfolgversprechenden Schritt dar", sagte
der Leiter des Landeskriminalamtes, Mario Germano.

"Um mit der Kriminalitätsentwicklung im 21. Jahrhundert Schritt zu halten,
müssen wir alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten der kriminaltechnischen
Arbeit konsequent ausschöpfen. Dabei setzen wir weiterhin auf Mensch und
Technik", so Innenminister Michael Ebling.

Bereits seit April 2017 gibt es im Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz die AG
Sicherheit, die sich unter anderem mit neuen Kriminalitätsformen und -phänomenen
befasst. Ziel ist es, den sich verändernden Herausforderungen mit neuen und
digitalen Methoden der Verbrechensbekämpfung begegnen zu können.
 

Montag, 17. April 2023

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Landau in der Pfalz und des LKA RLP: Verurteilter Totschläger setzt sich nach Südamerika ab - Rheinland-Pfälzische Zielfahnder beenden die Flucht

- Folgemitteilung zu den gemeinsamen Presseerklärungen der Staatsanwaltschaft Landau und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz vom 31.01.2020, vom 03.02.2020 und vom 02.06.2020 -

Seit Januar 2022 liefen Fahndungsmaßnahmen gegen einen mittlerweile 61-jährigen Deutschen, der im November 2020 vom Landgericht Landau wegen Totschlags zum Nachteil seiner Ehefrau zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren und 10 Monaten verurteilt und nach Urteilsverkündigung auf freien Fuß gesetzt worden war. Der Mann hatte nach der im November 2021 eingetretenen Rechtskraft des Urteils die Haftstrafe nicht angetreten und war flüchtig.

Im Februar 2022 übernahmen Zielfahnder des Landeskriminalamts auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Landau in der Pfalz die Fahndung. Nach umfangreichen Fahndungsmaßnahmen unter enger Einbindung des Bundeskriminalamtes verdichteten sich die Hinweise auf einen Aufenthalt der Zielperson in Paraguay. Dort konnte der Verurteilte Ende September 2022 durch paraguayische Polizeikräfte in einem Hotel in der Hauptstadt Asunción lokalisiert und nach kurzem Fluchtversuch festgenommen werden.

Die gesuchte Zielperson wurde nach Bewilligung des Auslieferungsersuchens der Staatsanwaltschaft Landau in der Pfalz durch die paraguayischen Behörden am 1. April dieses Jahres durch Kriminalbeamte des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz von Asunción nach Frankfurt am Main an die Bundespolizei überstellt. Anschließend wurde der Verurteilte zum Haftantritt in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.

Montag, 3. April 2023

"Car Friday": Rot für Raser, Poser und illegales Tuning - Verstärkte Kontrollen gegen illegale Autorennen

In der bundesweiten Szene der Autobastler und -schrauber ist der Karfreitag seit einigen Jahren zum "CarFriday" umgetauft - und mit jährlichen Treffen ein Riesenfest. Bei der traditionellen Saisoneröffnung der Autotuner war in der Vergangenheit auch am Motorsport-Mekka schlechthin, dem Nürburgring, stets viel los. Auch am kommenden Karfreitag treffen sich wieder zahlreiche Autobegeisterte aus der Poser- und Tuner-Szene, um sich gegenseitig ihre PS-starken Gefährte vorzuführen.

Allerdings kommt es bei diesen Treffen auch häufig zu negativen Begleiterscheinungen durch Raser, illegale Tuner und Poser - beispielsweise Lärmbelästigung oder illegale Autorennen.

Die Verkehrsexperten des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz (LKA) weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Durchführung von Autorennen gemäß § 315 d Strafgesetzbuch verboten ist. Vielen ist dabei nicht bewusst, dass es nicht auf die Länge der gefahrenen Strecke ankommt. Teils verabreden sich die Teilnehmenden im Vorfeld des Treffens zum Rennen oder beschließen dort spontan ein Rennen durchzuführen. Der oder die Veranstalter solcher illegalen Autorennen machen sich ebenso strafbar.

Die Strafen treffen die Auto-Fans meist hart. Es können Punkte in Flensburg zusammen mit hohen Bußgeldern fällig werden. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Fahrerlaubnis entzogen und sogar das Fahrzeug beschlagnahmt wird. Eine Freiheitsstraße von bis zu zehn Jahren wird verhängt, wenn es zu Personenschaden kommt.

Deshalb möchte sich die Polizei insbesondere an alle Mitglieder der Tuning-Szene wenden und daran appellieren, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Dieser Appell richtet sich grundsätzlich an alle Verkehrsteilnehmenden.

 - Fahren Sie der Verkehrssituation angemessen und halten Sie sich
     an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.

   - Nehmen Sie nicht an illegalen Kraftfahrzeugrennen teil oder
     veranstalten diese. Sie machen sich strafbar.

   - Führen Sie alle erforderlichen Unterlagen zu den Umbauten an
     ihrem Fahrzeug mit. Auch solche kleineren Verstöße sind im
     sanktionierten Bereich und unterliegen der Verfolgungspflicht.

   - Informieren Sie bei Kenntnis eines illegalen Autorennens
     unmittelbar die Polizei unter 110.

   - Des Weiteren bittet die Polizei zur Aufklärung von illegalen
     Autorennen erstellte Videos an die Polizei zu übermitteln. Sie
     helfen damit möglicherweise Straftaten aufzuklären.

In Rheinland-Pfalz kontrolliert die Polizei über Ostern verstärkt, um solche Verstöße konsequent zu ahnden.

Zudem möchte die Polizei Rheinland-Pfalz auf die APP der TUNE IT! SAFE!-Kampagne hinweisen, welche sich als Ratgeber für sicheres Tuning hervorragend eignet. Hier findet man nicht nur den beliebten Tuning-Ratgeber in digitaler Form, sondern kann auch schnell und bequem mit MR. SAFE T. chatten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, ein 360°-Foto vom Fahrzeug zu erstellen. Spannende Messergebnisse liefert als i-Tüpfelchen der integrierte dB-Messer.

Tuning Ratgeber App - TUNE IT! SAFE! (tune-it-safe.de)

Freitag, 24. März 2023

Anlassen" am Nürburgring: Polizei Rheinland-Pfalz gibt Sicherheitstipps rund ums Motorrad - LKA mit zahlreichen Angeboten

Auf dem Nürburgring dreht sich am Sonntag, 2. April, alles um das Motorrad. Denn dann steht auf der berühmten Rennstrecke in der Eifel "Anlassen" auf dem Programm - ein traditioneller Auftakt in die Biker-Saison mit ökumenischem Motorrad-Gottesdienst und als Highlight eine gemeinsame Rundfahrt über die legendäre Nordschleife. Außerdem warten auf die Bikerinnen und Biker zahlreichen Stände mit Informationen rund um das sichere Motorradfahren. Auch das Motorrad-Experten-Team der Polizei ist mit am Start, das in Kooperation mit der Polizeiinspektion Adenau und dem Forum Verkehrssicherheit die Auftaktveranstaltung am Nürburgring unterstützt und wichtige Sicherheitshinweise zum Fahren mit dem Motorrad gibt.

Am Informationsstand des Landeskriminalamtes (LKA) dürfen Besucher auf einem Motorradsimulator ihr fahrerisches Können und ihre Reaktionsfähigkeit unter Beweis stellen. Zudem können Polizeimotorräder der Polizei Rheinland-Pfalz sowie Motorräder der Polizeikollegen aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden besichtigt werden. An einem sichergestellten, getunten Motorrad werden vorgenommene Manipulationen demonstriert und erklärt, was dem rechtlichen Rahmen entspricht beziehungsweise darüber hinaus geht. Zudem wird es eine Multimediasäule mit Informationen zu Ablenkung und nützlichen Hinweisen zur sicheren Motorradfahrt sowie umfangreiches Informationsmaterial zu sicheren Fahrweise, erforderliche Motorradbekleidung und technische Voraussetzungen geben. Außerdem führt die Motorradstaffel der Polizei Rheinland-Pfalz praktisch sicheres Motorradfahren vor.

In Rheinland-Pfalz verunglückten im Jahr 2022 insgesamt 2.580 motorisierte Zweiradfahrer. Hierbei wurden 37 Personen getötet. Die Hauptunfallursache war überhöhte Geschwindigkeit. Eine Fahrt auf dem Motorrad birgt bei Unfällen mangels nicht vorhandener "Knautschzone" ein hohes Verletzungsrisiko. Mit ihren Angeboten bei "Anlassen" will die Polizei Rheinland-Pfalz Bikerinnen und Biker für die Gefahren beim Motorradfahren sensibilisieren und erreichen, dass die Zahl der Motorradunfälle zurückgeht.

Ein weiteres Angebot vor Ort: Wer Interesse am Polizeiberuf hat, kann sich bei den Einstellungsberatern der Polizeidirektion Mayen über den Berufseinstieg informieren und Fragen rund um die Bewerbung stellen. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf https://nuerburgring.de/events/categories/motorcycle/ anlassen.

Freitag, 24. März 2023

Tipps zum Start der Motorradsaison

Der Frühling steht in den Startlöchern. Das bedeutet auch: Beginn der Motorradsaison. Damit alle sicher am Ziel ankommen, gibt das LKA Rheinland-Pfalz Tipps zur Technik, Ausstattung und zum richtigen Fahrverhalten.

Überhöhte Geschwindigkeit, zu geringer Abstand oder Fehler beim Überholen und Abbiegen: Das sind die Ursachen für Unfälle von Motorradfahrenden. Dazu kommt eine gewisse Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung hinzu. Damit die Motorradsaison möglichst unfallfrei abläuft, hat Volker Weicherding, Verkehrsexperte des Landeskriminalamts, einige Tipps und Hinweise.

Doch zuerst ein Blick auf die Statistik: Im vergangenen Jahr 2022 sind 1.825 Personen mit ihrem Motorrad auf rheinland-pfälzischen Straßen verunglückt. 561 Personen wurden dabei schwer verletzt, 37 Personen starben. Die Tendenz der verunglückten Motorradfahrerinnen und -fahrer ist etwa auf Vor-Pandemie-Niveau. Jeder Unfall ist einer zu viel. Die Polizei Rheinland-Pfalz gibt Tipps und Hinweise, die helfen sollen, die Zahlen weiter zu senken:

   - Überprüfen Sie regelmäßig die Bremsen, Beleuchtung und Bereifung
     mit dem vorgeschriebenen Luftdruck - vor allem zu Beginn der
     Saison.

   - Schützen Sie sich mit geeigneter Motorradschutzbekleidung. Dazu
     gehören ein Motorradhelm, eine Leder- oder Textilkombination,
     Motorradhandschuhe und Stiefel.

   - Zusätzlich vermindern Protektoren das Verletzungsrisiko bei
     Stürzen.

   - Nutzen Sie auffällige Reflektoren oder Warnwesten, damit Sie
     besser im Straßenverkehr gesehen werden.

Hinweise und Tipps zum Fahren:

   - Fahren Sie immer mit Licht und seien Sie stets bremsbereit.
   - Kündigen Sie Überholmanöver frühzeitig und deutlich an.
   - Schneiden Sie keine Kurven.
   - Fahren Sie bei nasser oder verschmutzter Fahrbahn besonders
     vorsichtig.
   - Halten Sie bei Ausfahrten in der Gruppe genügend Abstand, fahren
     Sie versetzt und überholen Sie nicht untereinander.

Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz empfiehlt Bikerinnen und Bikern, sich auf den ersten Kilometern nach jedem Neustart unbedingt "warm" zu fahren. Das gilt erst Recht zu Beginn der Saison. Nach längeren Fahrpausen empfiehlt die Polizei, ein Motorradsicherheitstraining zu absolvieren. Zu schnelle und überlaute Biker sind regelmäßig Gegenstand von Beschwerden aus der Bevölkerung.

Deshalb appellieren die Verkehrsexperten dazu, unnötigen Motorradlärm zu vermeiden.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter folgenden Links:

https://www.runtervomgas.de/menschen-und-geschichten/artikeluebersicht/sicher-in -die-motorradsaison/

https://www.runtervomgas.de/ratgeber-und-service/artikeluebersicht/helm-bis-hand schuhe-tipps-zur-motorradkleidung/

Mittwoch, 15. März 2023

Gemeinsam die Verbreitung von Kinderpornografie stoppen - LKA bietet Webseminar an

Ob im Internet oder durch Social Media und Messenger-Dienste: Kinder und Jugendliche werden immer häufiger mit kinderpornografischen Bildern und Videos konfrontiert, die leichtfertig geteilt werden. Die Wenigsten sind sich bewusst, dass nicht nur das Herstellen, der Erwerb und der Besitz von Kinder- und Jugendpornografie, sondern auch das Weiterleiten und die damit verbundene Verbreitung, strafbar ist.

Deshalb berät das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz im Rahmen einer Onlineveranstaltung am Dienstag, 28.03.2023, ab 17 Uhr, zum Thema "Sexueller Missbrauch an Kindern im digitalen Raum". Zielgruppe sind insbesondere Eltern, Pädagogische Fachkräfte an Schulen, Behörden und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Personen die sich im Bereich "Bildung und Erziehung" in Ausbildung bzw. im Studium befinden.

"Bereits im Februar fand ein Webseminar zu diesem Thema statt. Dabei war das Interesse und der Beratungsbedarf so groß, dass wir beschlossen haben, es erneut anzubieten", sagt LKA-Präventionsexpertin Carina Kneip, die zusammen mit Michael Krausch und Stefanie Wens das Webseminar leiten wird. "Leider bedenken viele Kinder und Jugendliche nicht, dass den Bildern und Videos von sexuellem Missbrauch immer reelle Verbrechen zugrunde liegen", sagt Kneip.

Schwerpunkt der Onlineveranstaltung wird erneut das digitale und analoge Informations- und Beratungsangebot der Polizei zum Thema "Kinder- und Jugendpornografie" sein.

Eine Anmeldung zum Webseminar ist über folgenden Link möglich: https://next.edud ip.com/de/webinar/sexueller-missbrauch-an-kindern-im-digitalen-raum/1880570

Donnerstag, 9. März 2023

Genug Betrug: Ungewollt unter Vertrag - Verbraucherzentrale und LKA warnen vor Abzocke per Telefon

  - Das Geschäft mit aggressiven Verkaufsmaschen am Telefon blüht
     nach wie vor.
   - Aber: Werbeanrufe ohne Einwilligung sind gesetzlich verboten.
   - Telefonisch abgeschlossene Verträge können widerrufen werden.
 

Die Verbraucherzentrale erhält viele Beschwerden über lästige Anrufe von Telefon- oder Internetanbietern, Zeitschriftenverlagen, Energieversorgern, Banken oder Versicherungen. Solche Anrufe können ärgerliche Folgen haben: Betroffene erhalten anschließend Rechnungen oder es wird Geld vom Konto abgebucht. Häufig werden auch persönliche Daten abgefragt und weitergegeben, was noch mehr unerwünschte Anrufe von anderen Anbietern nach sich zieht.

Zwar ist Telefonwerbung ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung rechtswidrig, aber Betrüger schert das wenig und telefonisch untergeschobene Verträge können trotzdem wirksam sein. Ausnahmen gelten für Strom- und Gaslieferungsverträge sowie für Telekommunikations- und Gewinnspielverträge. Diese können nicht am Telefon abgeschlossen werden und müssen schriftlich bestätigt werden.

Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale geben Tipps, wie man sich vor unerlaubten Anrufen und untergeschobenen Verträgen schützen kann:

   - Bei unerwünschten Anrufen sollte nach dem Namen des Anrufers,
     des Unternehmens und am besten auch nach einer Rückrufnummer und
     der Geschäftsadresse gefragt werden.

   - Auch der Grund des Anrufes sollte erfragt werden.

   - Betroffene sollten deutlich darauf hinweisen, dass sie künftig
     nicht mehr angerufen werden möchten und sämtliche Daten gelöscht
     werden sollen.

   - Im Zweifelsfall muss das Unternehmen nachweisen, dass der Kunde
     den Vertrag über die Dienstleistung abgeschlossen hat.

Wer einen Abo-Vertrag am Telefon, an der Haustür, auf der Straße oder im Internet abgeschlossen hat, kann diesen innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung widerrufen. Ist der Vertrag unwissentlich zustande gekommen und der Anbieter hat nicht ordnungsgemäß über das Widerrufsrecht informiert, kann das Abo auch länger widerrufen werden. Die Frist beträgt dann ein Jahr und 14 Tage. In anderen Fällen gilt die im Vertrag vereinbarte Kündigungsfrist.

Die Verbraucherzentrale stellt auf ihrer Internetseite einen kostenlosen
Musterbrief für den Widerruf bereit.

Weitere Informationen zum Thema bieten die Verbraucherzentrale und das
Landeskriminalamt unter folgenden Links:

https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/vertraege-reklamation/kundenrechte/untergeschobene-vertraege-am-telefon-drei-nuetzliche-fragen-fuers-gespraech-30056

https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/vertraege-reklamation/werbung/unge
wollte-werbeanrufe-hilfe-gegen-telefonwerbung-13857


https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/unerlaubte-werbeanrufe/
 

Samstag, 11. Februar 2023

Betrugsmaschen bei der Reisebuchung im Internet: Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt informieren in einem Web-Seminar

Immer wieder fallen Menschen bei der Reisebuchung auf betrügerische Abzockmaschen rein. Besonders in Online-Reiseportalen gilt es, ganz genau hinzuschauen. In einem Web-Seminar informieren Andrea Steinbach von der Verbraucherzentrale und Michael Krausch vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz darüber, welche Fallen es gibt und worauf man achten sollte. Außerdem geben sie Tipps, wie man Lockvogelangebote erkennt und sich vor Betrügereien mit falschen oder nicht existierenden Ferienhäusern schützen kann. Das Web-Seminar "Reiseabzocke im Netz erkennen und vorbeugen" findet am Donnerstag, 23. Februar, ab 14:30 Uhr statt und dauert circa 90 Minuten. Interessierte können sich unter www.verbraucherzentrale-rlp.de/webseminare-rlp anmelden. Fragen werden im Live-Chat beantwortet.

Umfangreiche Informationen zur Sicherheit im Netz bieten die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt zusätzlich auf ihren Internetseiten unter: https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/sicher-im-internet

https://www.polizei-beratung.de https://mdi.rlp.de/de/cybersicherheit/

Dienstag, 31. Januar 2023

Sicheres Passwort - Tipps zum Schutz vor Datendiebstahl

Ob Emails, Online Banking oder Online-Shopping: Den Zugang zu den eigenen Daten schützt man oft mit einem Passwort. Doch ist dieses wirklich sorgsam genug ausgewählt?

Anlässlich des "Sicherer Login-Tages" am 01.Februar haben das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Sie sich in Zukunft optimal vor Hackerangriffen im Internet schützen können.

Beim Blick in Ihr Kundenkonto stellen Sie fest, dass fremde Personen auf Ihr Konto zugegriffen haben und munter unter Ihrem Account einkaufen. Wenn so etwas passiert, war möglicherweise Ihr persönliches Passwort nicht sicher genug.

Die beliebtesten Passwörter der Deutschen sind laut Studien die Zahlenkombinationen "0000" und "1234", Kosenamen oder Wörter mit Bezug auf die eigene Person oder das unmittelbare Umfeld. All diese Passwörter stellen keine wirkliche Sicherheit dar, da sie viel zu leicht erraten oder schlicht ausprobiert werden können.

Zudem ist vielen Internetnutzern nicht bewusst, dass sie für jedes angelegte Konto ein eigenes Passwort verwenden sollten. Ein solches Passwort besteht optimaler Weise aus mindestens zehn Zeichen, kommt nicht im Wörterbuch vor und besteht sowohl aus Klein-und Großbuchstaben, als auch aus Zahlen und Sonderzeichen. Zusätzlich kann ein Passwort durch eine Mehr-Faktor-Authentisierung abgesichert werden, beispielsweise durch einen Fingerabdruck, eine Bestätigung per App oder eine PIN: https://www.bsi.bund.de/D E/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Cyber-S icherheitsempfehlungen/Accountschutz/Sichere-Passwoerter-erstellen/sichere-passw oerter-erstellen_node.html

Das LKA und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz raten dazu, der Kreativität bezüglich Passwörter keine Grenzen zu setzen. Tipps für sichere Passwörter finden Sie hier:


https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sicherheitskompass/sichere-passwoerter/

https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/sicher-im-internet-handy-tablet-und-pc-schuetzen-69691

Um sich die hohe Anzahl an verschiedenen Passwörtern nicht mehr selbst merken zu müssen, sind sogenannte Passwort-Manager empfehlenswert. Diese Programme verwahren Ihre gesamten Passwörter verschlüsselt und kennwortgeschützt und helfen Ihnen zusätzlich bei der Generierung von neuen sicheren Passwörtern. Diese warnen auch vor sogenannten "Phishing-Attacken", bei denen versucht wird über gefälschte Webseiten Passwörter zu entwenden.

Ein sensibler und sicherer Umgang mit den eigenen Daten fängt daher schon bei der Nutzung der elektronischen Medien an, so sollte jedes Gerät, mit dem Sie im Internet unterwegs sind oder auf dem sich sensible Daten wie Bilder, Dokumente, Rechnungen und sonstige private Unterlagen befinden, mit einem Passwort geschützt sein.

Freitag, 20. Januar 2023

Sexueller Missbrauch an Kindern - LKA gibt online Tipps zum Schutz

Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz berät im Rahmen des "Safer Internet Day" in einer Onlineveranstaltung am Dienstag, den 7. Februar, ab 10 Uhr, zum Thema "Sexueller Missbrauch an Kindern im digitalen Raum".

Hintergrund der Präventionsveranstaltung ist, dass insbesondere auf sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten Kinder und Jugendliche sich immer häufiger mit strafrechtlich relevanten Bildern und Videos konfrontiert sehen, die leichtfertig geteilt werden. Hierbei sind sich die Wenigsten bewusst: Nicht nur das Herstellen, der Erwerb und der Besitz von Kinder- und Jugendpornografie ist strafbar, sondern auch das Weiterleiten und die damit verbundene Verbreitung. Seit dem 1. Juli 2021 stellt dieser Straftatbestand ein Verbrechen dar.

Den Verbreitungen von sexuellem Missbrauch liegen immer reelle Verbrechen zugrunde! Sexueller Missbrauch findet vor allem in der Familie und im sozialen Umfeld statt. Die häufigsten Formen des sexuellen Missbrauchs sind verbale Belästigungen, sexuelle Berührungen und Vergewaltigungen. Oft haben Kinder und Jugendliche aufgrund der Nähe zum Täter nicht die Möglichkeit, auf den Missbrauch aufmerksam zu machen und sind auf unser Erkennen und Handeln angewiesen.

Carina Kneip, Stefanie Wens und Michael Krausch vom LKA Rheinland-Pfalz stellen in der Onlineveranstaltung digitale und analoge Informations- und Beratungsangebote zum Thema "Kinder- und Jugendpornografie" vor. Neben informativen Internetseiten und Printmedien werden aktuelle Präventionsclips des Programms "Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder" vorgestellt, welche die Handlungssicherheit der herausfordernden Thematik stärken sollen. Daneben erfahren Sie in dem Onlinevortrag, welche Beratungsstellen die Polizei in Rheinland-Pfalz besitzt und welche Angebote Betroffenen zur Verfügung stehen.

Über nachfolgenden Link kann man sich für die Onlineveranstaltung, bei der es eine Teilnehmerobergrenze von 100 Personen gibt, anmelden: https://next.edudip.c om/de/webinar/sexueller-missbrauch-an-kindernim-digitalen-raum-beratungsangebot- polizei/1517224