Safran

Die ursprüngliche Herkunft des tiefroten und erlesenen Gewürzes ist bis heute umstritten. Viele Hinweise wie die Erwähnung in alt-ägyptischen Heilbüchern weisen jedoch darauf hin, dass Safran bereits seit circa 1.500 vor Christus geerntet und verwendet wird. In der griechischen Mythologie schlief selbst Zeus in einem Bett aus Safran. Die Perserkönige färbten ihre prachtvollen Gewänder damit ein und dem chinesischen Volk war es sogar untersagt, die Farbe Gelb überhaupt zu tragen, denn sie war dem Kaiser und den buddhistischen Mönchen vorbehalten. Damals noch repräsentierte eben diese kräftige Farbe Macht, Reichtum und Vollkommenheit. Ebenso schrieb die Chinesische Medizin dem Gewürz schon lange Zeit eine potenzsteigernde Wirkung zu.

Der Krokus, aus dessen Blütenstempeln man Safran gewinnt, wird heute im Mittelmeerraum, aber vor allem im Iran angebaut. Die Pflanze wird 20 bis 30 Zentimeter hoch und trägt lilafarbene beziehungsweise hellblaue Blüten. Besonders auffällig bei diesem Allrounder sind nicht nur sein süßlicher Geruch, sondern auch seine Ergiebigkeit. Durch den Farbstoff Crocin reicht bereits ein Gramm aus, um 120 Milliliter stark gelblich zu verfärben. Wie viele andere Gewürze oder Kräuter hat auch Safran eine prägnante Wirkung als Heilmittel: Es wirkt als Antioxidans, kann die Bildung von Krebszellen verringern und stärkt das Immunsystem. Durch den Wirkstoff Satireal kann das Gewürz auch bei Übergewicht helfen, denn dieser stoppt den Heißhunger und ruft ein Sättigungsgefühl hervor. Wie so oft ist jedoch die Dosierung hier das Maß der Dinge, denn eine zu hohe Dosis von Safran kann nicht nur Schwindelgefühl, sondern auch Übelkeit und eine Verminderung des Pulsschlags hervorrufen.

Die Kostbarkeit dieses Gewürzes lässt sich durch seine kurze Blütezeit und die aufwändige Ernte erklären. Diese ist reine Handarbeit und bedarf extremer Vorsicht, da die zarten Stempelfäden nicht zerstört werden dürfen. Man braucht 150.000 bis 200.000 Blüten, um ein Kilogramm Safran herzustellen. Aus vielen europäischen Gerichten, wie der französischen Bouillabaisse oder der spanischen Paella, ist Safran gar nicht mehr wegzudenken. Am besten lagert man Safran, den man in Fäden oder als Pulver erwerben kann, trocken und dunkel. Zur Steigerung des typischen Safrangeschmacks empfiehlt es sich, den Safran entweder zu mörsern oder in warmem Wasser vorerst einzuweichen und dann dem Gericht beizugeben.