Grapefruit auf den Speiseplan

Schon alleine der tägliche Verzehr einer halben Grapefruit hat einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit. Sie hat über 100 Milligramm Vitamin C, was sie zum idealen Frühstückssnack macht. Die enthaltene Salicylsäure bekämpft anorganisches Calcium, das sich an den Gelenken bildet und kann somit bei Gelenkschmerzen helfen. Bei der Verdauung unterstützt die Zitrusfrucht den Körper. Nach einem schweren Essen hilft der hohe Säureanteil der Grapefruit, das Völlegefühl zu überwinden. Keine andere Frucht hat zudem einen so hohen Anteil an Lycopin und Limonoide. Diese Antioxidantien sollen vor allem der Vorbeugung von Krebserkrankungen dienen. Besonders in der Naturheilkunde zählen Bittermittel, im Lateinischen Amara, zu den wichtigsten Arzneistoffen. Auch Chicorée, Endivien- und Radicciosalat sind wegen ihrer Bitterstoffe wertvolle Lebensmittel, die bedauerlicherweise fast gänzlich aus unserem Speiseplan verschwunden. Die Lebensmittelindustrie fördert Geschmacksrichtungen wie süß, salzig und auch sauer. Eine andere Geschmacksrichtung, die hauptsächlich in Fertiggerichten oder industriell hergestellten Würzmischungen zu finden ist, nennt sich umami. Umami ist das japanische Wort für herzhaft-pikant und umschreibt letztlich den Geschmack von Glutamat. Da von den oben genannten Geschmacksrichtungen deutlich mehr verzehrt wird als von bitter schmeckenden Lebensmitteln, die darüber hinaus auch noch das Sättigungsgefühl schneller eintreten lassen, ist diese Tendenz der Lebensmittelindustrie eine betriebswirtschaftliche und logische Folgerung. In den westlichen Industrieländern und dort, wo unsere Lebensmittelindustrie hauptsächlich die Ernährung bestimmt, ist eine Zunahme des Durchschnittsgewichts der Bevölkerung zu beobachten. Damit einher gehen gesundheitliche Beeinträchtigungen in erheblichem Maße. Bitterstoffe sind Fatburner Laut einer Forschungsgruppe der Rutgers University in New Jersey üben Bitterstoffe einen regulierenden Effekt auf das Körpergewicht aus. Die Geschmacksrichtung bitter löst im Körper mehrere Reaktionen aus. Zum einen werden Verdauungsprozesse angeregt, zum anderen wird die Sättigung gefördert. Sie entfalten ihre Wirkung unmittelbar in dem Moment, wenn sie mit unserer Zunge in Kontakt kommen. Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte schnell an, dadurch tritt der Sättigungsreiz zu einem früheren Zeitpunkt ein. Wir nehmen automatisch kleinere Portionen zu uns. Der etwas bittere Geschmack der Grapefruit liegt vor allem am hohen Anteil an Naringin. Naringin ist ein Gylcosid, das auf drei wichtige Prozesse im Körper positive Wirkungen haben kann. Der bittere Geschmack stimuliert die Leber, fettverbrennende Enzyme zu produzieren. Dieser Effekt tritt normalerweise erst bei längerem Fasten ein. Die Grapefruit ist nach heutigem Wissensstand die einzige Frucht, die diesen Prozess im Körper auslösen kann. Grapefruit reguliert den Blutzuckeranteil, da das Naringin den Körper für Insulin sensibilisiert. Naringin senkt darüber hinaus den Cholesterinspiegel. Vor allem die rotfleischige Grapefruit kann zur Senkung der Werte beitragen. Allerdings sollten Herzpatienten Vorsicht bei der Dosierung walten lassen, weil sie ebenfalls die Wirkung verschiedener Herzmedikamente beeinflussen kann. Und sogar Stimmungsschwankungen soll der regelmäßige Grapefruit-Genuss von drei bis fünf Früchten pro Woche verringern. Einen Versuch ist es wert.