Gesunder Schlaf

Fast ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Schlaf. Er benötigt die regelmäßige Erholung in der Nacht. Nach 48 Stunden ohne Schlaf erlischt die Konzentrationsfähigkeit selbst für die einfachsten Dinge. Dennoch wird dieses lebenswichtige Grundbedürfnis des Menschen häufig unterschätzt. Schlafstörungen werden oft nicht ernst genommen und als Bagatellbeschwerden abgetan.

Dabei kann gestörter Schlaf schwere gesundheitliche Folgen haben

wie Herz-Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, ein geschwächtes Immunsystem sowie eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit. Zudem ist Übermüdung eine der Hauptursachen für Unfälle. Folglich sollte man darauf achten, regelmäßig ausreichend Schlaf zu bekommen und sich bei Schlafstörungen in ärztliche Behandlung zu begeben. Dies empfiehlt die Bundesärztekammer. Die Bundesbürger schlafen im Durchschnitt etwa sieben Stunden pro Nacht. Allerdings ist das Schlafbedürfnis unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche Menschen benötigen nur fünf Stunden Schlaf, andere fühlen sich erst nach zehn Stunden erholt. Wichtig ist, dass die äußeren Bedingungen einen ungestörten Schlaf zulassen. Neben einer ruhigen Umgebung sind abgedunkelte Räume und angemessene Liegemöglichkeiten notwendig.

Zudem sollte man auf seine innere Uhr hören, die den optimalen Schlafzeitraum vorgibt.

Bei den meisten Menschen liegt dieser in der Phase zwischen 23 und sieben Uhr. Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter behandlungsbedürftigen Schlafstörungen. Auch wenn es kein einheitliches Krankheitsbild gibt, kann man Schlafstörungen grob in vier Gruppen einteilen: Insomnie (Ein- und Durchschlafstörungen), Hypersomnie (übermäßige Tagesschläfrigkeit), Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (durch Jet-lag oder Schichtarbeit) sowie Parasomnie. Bei letzterer Form handelt es sich um schlafgebundene Störungen wie Schlafwandeln, Zähneknirschen oder Alpträume. Die Gründe für Schlafstörungen sind genauso vielfältig wie die Krankheitsbilder. So kommen seelische Probleme ebenso als Ursache in Frage wie unregelmäßige Schlafenszeiten und zu schweres Essen. Auch Überreizung durch zu langes Fernsehen oder zu hartes Arbeiten, übermäßiger Alkohol- und Koffeingenuss und schlechte Schlafbedingungen (Lärm, schlechte Luft) können einem den Schlaf rauben. Weitere Gründe können psychische Erkrankungen, körperliche Erkrankungen und damit verbundene Schmerzen, Nebenwirkungen von Medikamenten sowie der Missbrauch von Schlaftabletten sein. Neben der Bekämpfung der Krankheitssymptome ist es für die Behandlung deshalb unerlässlich, die Ursachen zu ergründen.

Bei ernsthaften, anhaltenden Schlafstörungen empfiehlt die Bundesärztekammer, einen Arzt aufzusuchen.

Von der Eigenbehandlung - insbesondere mit Schlafmitteln - wird dringend abgeraten. Dennoch kann jeder selbst etwas tun, um Ein- und Durchschlafstörungen entgegenzuwirken. Ein regelmäßiger Tagesrhythmus mit regelmäßigen Mahlzeiten hilft dem Körper, sich besser auf den Schlaf vorzubereiten. Sportliche Aktivitäten sollten möglichst nicht am späten Abend erfolgen und nicht bis zur Erschöpfungsgrenze betrieben werden. Bei Einschlafstörungen sollte auf den Mittagsschlaf, koffeinhaltige Getränke sowie späte, schwere Mahlzeiten verzichtet werden. Auch Alkohol eignet sich nicht als Mittel gegen Schlafprobleme. Nach dem Alkoholgenuss schläft man zwar schneller ein, der Schlaf ist aber weniger erholsam. Zudem wacht man in der Regel früher wieder auf. Spaziergänge, ruhige Musik und Gespräche vor dem Zubettgehen entspannen hingegen. Wer nicht einschlafen kann, weil er befürchtet, die am folgenden Tag anstehenden Aufgaben nicht bewältigen zu können, sollte sich diese jeden Abend notieren. Ein Überblick über die Aufgaben schafft Klarheit und wirkt Stress häufig entgegen. Viele Menschen können schlecht einschlafen, weil sie kalte Füße haben. Hier helfen kalt-warme Fußbäder oder -duschen, die die Durchblutung anregen und so zu wärmeren Füßen führen.