Hören: Der Ton macht die Musik

Die Zeit, in der Menschen ihre freien Tage vornehmlich im Freien verbringen, ist angebrochen. Eine Flut an Sinneseindrücken, natur- und menschengemacht, prasselt auf uns ein. In unserer Rubrik Mit allen Sinnen haben wir bereits den Geruchssinn, den Sehsinn und den Geschmacksinn vorgestellt. Doch welcher Sinn sorgt jedes Jahr auf ein Neues dafür, dass sich Menschen Land auf Land ab auf die Suche nach ihrem persönlichen Sommerhit machen? Richtig, der Hörsinn. 37 Die körpereigenen Vorgänge, die das Hören von Geräuschen ermöglichen, sind äußerst komplex. In der Defi nition wird Hören als „auditive, aurale oder akustische Wahrnehmung“ bezeichnet. Schall und Schwingungen aus der Umgebung werden von den menschlichen Sinnesorganen erfasst und stimulieren diese.

Uns umgebende Medien, wie Luft und Wasser, oder auch der Untergrund, auf dem wir uns bewegen, dienen als Übertragungswege für Schwingungen und Schall, die von unseren Ohren und anderen Sinnesorganen wahrgenommen und übersetzt werden. Dabei spielt für den Menschen nicht nur das eigentlich wahrgenommene Geräusch oder die wahrgenommene Schwingung eine Rolle bei der Übersetzung der Information im Gehirn. Vielmehr wird die Richtung, von der aus der akustische Eindruck das Sinnesorgan erreicht als zusätzliche Information genutzt, um auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen.

Die Flöhe husten hören

Grundsätzliche kann das menschliche Ohr eine große Bandbreite an akustischen Eindrücken wahrnehmen, die in einem bestimmten, abgrenzbaren Schalldruck- und Frequenzbereich, der so genannten Hörfl äche, liegen. Vom nicht hörbaren Spektrum der Eindrücke grenzt sich die Hörfl äche durch die Hörschwelle, die die untere Grenze des noch Hörbaren darstellt, und die Schmerzschwelle ab. Mit dem Erreichen der Schmerzschwelle werden akustische Eindrücke als Schmerz wahrgenommen. Im mittleren Bereich der Hörfl äche sind die Frequenzen für die menschliche Sprache verortet. Bereits während der Schwangerschaft wird die Hörfl äche für Sprache geschult, indem sich das Gehirn auf die Stimme der Mutter feinjustiert.