Haus im Trend

Wohnen in überdimensionierten Einfamilienhäusern wird beim Neubau zunehmend abgelöst von einem Trend, in dem kleiner und praktischer gedacht wird. So werden so genannte Tiny Houses immer beliebter – und auch das barrierefreie Wohnen auf einer Ebene gewinnt weiter an Brisanz. Für Umweltbewusste rücken die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in das Blickfeld, nicht zuletzt auch aufgrund des neuen Gebäudeenergiegesetzes.

Wohnen auf einer Ebene

Der demografische Wandel sorgt hierzulande dafür, dass der Anteil der älteren Bevölkerung stetig anwächst. Das Thema barrierefreies, altersgerechtes Wohnen erfährt somit immer mehr an Bedeutung. Auch junge Bauherren denken zunehmend über das Wohnen auf einer Ebene nach, um das Traumhaus im Alter nicht verlassen zu müssen.

Der Trend zum barrierearmen Wohnen ist nicht neu. Wie die Umfrage bau-o-meter der aproxima Gesellschaft für Marktforschung zeigt, steigt das Interesse am Wohnen auf einer Ebene seit 2017 kontinuierlich. Zuletzt konnten sich 24 Prozent von knapp 1.000 befragten Bauinteressierten einen Bungalow als Eigenheim vorstellen. Der Hemmschuh: Die Grundstückpreise sind hoch, so dass viele Bauherren letztlich doch in die Höhe statt in die Breite bauen.

Energieeffizient und nachhaltig bauen

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit liegen auch beim Bauen im Trend. Das liest sich auch an den Ergebnissen des KfW-Energiewendebarometers 2019 ab. Demnach möchten rund 80 Prozent der deutschen Haushalte etwas an ihrer Energieversorgung ändern – sei es in puncto Energie sparen oder Energie selbst erzeugen. Die Einsparung von Energie ist bei Weitem kein neues Thema: Spätestens seit der Energieeinsparverordnung 2016 (EnEV) sind alle am Bau Beteiligten dazu angehalten.

Smartes Zuhause im Trend

Neben dem Thema Energieeffizienz gewinnt auch der Bereich Smart Home weiter an Bedeutung – und gehört damit zu den Hausbau-Trends 2020, denn über den Einsatz von intelligenter Haustechnik beziehungsweise moderner Gebäudesteuerung lassen sich Geld und Energie sparen. So wirkt sich beispielsweise die Steuerung der Rollläden je nach Sonneneinstrahlung oder Wärmeentwicklung umgehend auf den Energieverbrauch aus. Eine smarte Lichtsteuerung, die sich ausschaltet, wenn man den Raum verlässt, reduziert Stromkosten.

Nachverdichtung in Ballungszentren

Insbesondere in Städten oder stadtnahen Gebieten mangelt es häufig an Bauflächen, womit das Thema Nachverdichtung somit an Relevanz weiterhin gewinnen wird. Damit ist gemeint, dass schon bebaute Gebiete nachträglich dichter bebaut werden. So wird durch die Bebauung von Baulücken, Restflächen, besonders schmalen oder Hanggrundstücken der in urbanen Gegenden knappe Platz optimal ausgenutzt. Bei allem Trend zur Verdichtung muss jedoch das innerstädtische Klima bedacht werden. Dazu sind Grünflächen, die durch Parks und auch Gärten entstehen, sowie Windkorridore  durch Baulücken oder schlichte Bauabstände notwendig. 

Leben auf kleinstem Raum

Tiny Houses sind schon seit ein paar Jahren im Trend – hinter dem Konzept verbirgt sich nicht nur ein Haustyp, sondern eine neue, moderne Lebensphilosophie und diese basiert auf einem minimalistischen, pragmatischen und kostenbewussten Lebensstil. Wer sich für das Wohnen im Miniformat entscheidet, wird auch die potenziellen Nachteile nicht stark gewichten.

Gerade Familien mit Kindern und ältere Menschen sollten jedoch bedenken, dass ein Tiny House keine Alternative zu einem gewöhnlichen Einfamilienhaus darstellt. Der Raum ist begrenzt, der Komfort gering. Für junge Paare oder Singles birgt das Mini-Haus jedoch einige Vorteile: Die Kosten für den Bau und das Grundstück halten sich in Grenzen, und im Idealfall kann sich ein Tiny House autark mit Energie versorgen. In Zeiten des Klimawandels setzt das ein sichtbares Zeichen für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

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