In eine andere Normalität

Das Jahr 2020 hat uns einiges abverlangt. Neben den allgegenwärtigen Hygieneverordnungen, Einhalten von sozialer Distanz und Sorge um die gesundheitliche Sicherheit für alle gab es einige, die von Umsatz- und Einkommenseinbußen bis hin zu Jobverlust betroffen waren oder noch sind, und andere, die deutlich mehr arbeiten müssen. Ein Weiter-So wie vor der Krise ist nicht in Sicht, zumindest nicht in unmittelbarer Sichtweite, denn die Pandemie ist noch längst nicht bekämpft. Die Immunität nach überstandener Erkrankung ist nicht dauerhaft, wie Forscher herausfanden. Auch wenn es sehr viele Mitmenschen gibt, die den unsichtbaren Feind Covid-19 nicht ernst nehmen, negieren und sich für unverwundbar halten, gibt es diese schwere Erkrankung, der wir im Moment wenig entgegenzusetzen haben. Um weiterhin effizient arbeiten, gesund und zufrieden leben und soziale Kontakte pflegen zu können, sind neue Ideen gefragt. Schnell haben sich einige neue Arbeitsweisen durchgesetzt. Das Homeoffice ist ein gutes Beispiel für blitzschnelle Umsetzung einer längst gärenden Idee. Effektives Arbeiten von zu Hause aus vereinbart Familie und Beruf (ja, da gibt es auch Stressmomente und noch Verbesserungspotential), der Arbeitgeber spart einiges an Kosten, reduziert den Verkehr auf Autobahnen und Innenstädten, entspannt die Parksituation und erhöht die Flexibilität in Sachen Wohnort. Dafür müssen neue Strukturen her: schnelles Internet, Equipment, räumliche Möglichkeiten für einen heimischen Arbeitsplatz und nicht zuletzt Disziplin. Manches funktioniert schon prima, anderes hat noch Potential. Online zu sein, sich dort sicher bewegen zu können, eine eigene Plattform zu haben, um dort mit seinen Kunden oder Lieferanten Geschäfte machen zu können, rückte in den letzten Monaten schneller und massiver in den Vordergrund, als es ohnehin schon der Fall war. Wer kann, macht mit. Wer nicht kann, ist im Nachteil.

Es gilt die Kunden zu erreichen, die sich nicht heraustrauen, nicht wie gewohnt konsumieren wollen, nicht ausgehen, nicht verreisen. Auch die Kunden müssen im Auge behalten werden, die durch eigene veränderte Arbeits- und Lebenssituation andere Bedürfnisse haben. Das Homeoffice verlangt nicht unbedingt das Tragen eines dreiteiligen Anzugs oder eines adretten Kostüms. Die Businessreisen wurden zugunsten von Videokonferenzen reduziert.

Der Servicegedanke wird wieder populärer, dort wo vorher ein einfaches Lächeln genügte, braucht es jetzt mehr als das. Lösungsvorschläge, Lieferservice, Mietangebote, erweiterte oder andere Sortimente, schneller, online – einfach auf den Punkt. Mehrwert, Nachhaltigkeit, Regionalität. Das sind weitere Schlagworte, besonders nachdem man feststellte, dass Deutschland vieles hat, aber nicht vor Ort verfügbar ist, sondern in Abhängigkeit zu anderen mühsam beschafft werden muss. Wir brauchen Menschen mit Ideen, mit schneller Umsetzung, Produktion und unkomplizierter Reaktionszeit.

Was wir nicht benötigen, sind diejenigen, die auf ein Weiter-so beharren und die alten Zöpfe einfach nicht abschneiden können.