Kaufkraft

Wer wohnt wo? Ein Indikator, wer welchen Wohnort wählt, sind unter anderem die Handelskennzahlen. Wie viel Euro pro Kopf stehen den Einwohnern einer Stadt oder eines Kreises zur Verfügung? Der Rheinpfalzkreis führt das Ranking mit einer Kaufkraft pro Kopf von 6.928 Euro an. Menschen im Landkreis Bad Dürkheim haben laut einer Studie der IHK Pfalz aus dem Jahr 2015 die zweithöchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft mit 6.854 Euro, was einem Kaufkraftindex von 106,1 entspricht.Die Neustadter verfügen über 6.823 Euro. Das ist ein Kaufkraftindex von 105,6. In Speyer ist die Summe pro Kopf noch hoch bei 6.747 Euro und in Landau sind es immerhin noch 6.514 Euro.

Die Städte Frankenthal, Ludwigshafen, Zweibrücken, Kaiserslautern folgen mit Kaufkraftindices unter 100. Schlusslicht ist Pirmasens mit einem Kaufkraftindex von 93,4, das sind 6.034 Euro pro Kopf. Ob allerdings diese Kaufkraft auch am Ort bleibt, ist nicht immer gesagt. Die mit Abstand höchste Zentralitätskennziffer* findet man in Zweibrücken (188,9), was wegen des überregional bekannten Outlet-Centers nicht verwundert. Kaiserslautern (158,1) ist ebenfalls als Einkaufsstandort attraktiv für die gesamte Region. Landau (152,4) zieht viele Menschen zum Einkaufen in die Stadt. Pirmasens (146,3) und Speyer (142,9) liegen deutlich vor Neustadt (127,7). Ludwigshafen (113,1) und Frankenthal (96,9) werden vergleichsweise weniger als Einkaufsstandorte angenommen als ihre Nachbarstädte. DieZentralitätskennziffern der Landkreise liegen alle deutlich niedriger (unter 80).

Ob der Branchenmix, das Angebot, die Attraktivität der Innenstadt, der vorhandene Parkraum oder die Aufenthaltsqualtiät für das jeweilige Abschneiden der Städte bei der Entscheidung für oder gegen einen Einkaufsbummel stimmen, ist unterschiedlich und bedarf einer genaueren Betrachtung. Man kann voneinander lernen, sollte jedoch nicht zur Kopie des anderen werden, um tatsächlich eine Entscheidung der Kunden herbeiführen zu können.

*Die Zentralitätskennziffer ist ein Maß für die Attraktivität eines Standortes als Einkaufsort. Sie gibt an, inwieweit der örtliche Einzelhandel in der Lage ist, überörtliche Kundschaft anzuziehen. Sie wird als Quotient aus Einzelhandelsumsätzen und Einzelhandelsrelevanter Kaufkraft (multipliziert mit 100) bestimmt.