Umfrage: Klima retten - ganz privat

Im vergangenen November starteten wir eine Umfrage, um zu erfahren, wie die allgemeine Klimadiskussion das eigene Handeln beeinflusst. Darüber zu diskutieren, dass es gut wäre, das Klima zu schützen, ist etwas anderes, als selbst zu handeln. Erfragt wurden Einkaufsverhalten, der Umgang mit Lebensmitteln und die Art der privaten Mobilität.

Der Verzicht auf Verpackungen ist für die überwiegende Mehrheit (94 Prozent) der an der Befragung Teilgenommenen kein großer Verlust. Sie gaben jedoch an, dass es nicht immer möglich sei und sie häufig nicht vor die Wahl gestellt werden, ob sie ein Produkt mit oder ohne Verpackung, teilweise sehr umfassende Verpackung erwerben können. Beim Einkaufen achten 87 Prozent der Befragten auf die Langlebigkeit der Produkte. Über 95 Prozent der Antwortenden ist die Herkunft des Produkts im Hinblick auf die Produktionsstätte und Transportweg wichtig. Wenn möglich kaufen sie regional produzierte Lebensmittel, auch gerne beim Erzeuger direkt – beim Bauern oder in der Bäckerei vor Ort.  Zwei Drittel der Befragten gab an, den Konsum reduziert zu haben und nur ein Drittel kauft regelmäßig online ein.

Bei mehr als der Hälfte der Teilnehmer landen Lebensmittel auch schon einmal im Mülleimer. Der Konsum von Fleisch wurde hinterfragt. Die Zahl derjenigen, die jeden Tag Fleisch genießen und derjenigen, die gänzlich auf Fleisch verzichten, lag jeweils bei fünf Prozent. Diejenigen, die selten oder mehrmals pro Woche Fleisch essen, war ebenfalls in etwa identisch bei rund je 45 Prozent. Beim Einkaufen nehmen etwa 38 Prozent immer einen Einkaufszettel zu Hilfe. Die Mehrheit kauft jedoch aus dem Gedächtnis oder per Improvisation beziehungsweise nach Angebot ein. Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmittel nehmen lediglich sechs Prozent der Verbraucher in unserer Umfrage sehr ernst. Die Mehrheit überprüft die Qualität des Produkts nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums selbst.

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten fährt mit dem Auto zur Arbeit. Knapp 40 Prozent gaben an, überhaupt eine Alternative zur Autofahrt zu besitzen. Unter den Befragten befanden sich jedoch auch Menschen, die im Homeoffice arbeiten oder den Luxus der räumlichen Nähe zur Arbeitsstätte besitzen. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden für Wege zur Arbeit, Ausbildung oder Freizeit von rund 60 Prozent zumindest hin und wieder genutzt. Auf das Rad schwingen sich etwa 40 Prozent der Befragten, jedoch legen 69 Prozent der Antwortenden fußläufige Entfernungen auch zu Fuß zurück. Beim Carsharing ist noch gewaltiges Entwicklungspotential, wie unsere Umfrage zeigte. Nur knapp fünf Prozent nimmt am Carsharing teil. Drei Viertel aller Umfrageteilnehmer sind für das Thema E-Auto nicht zu begeistern. Dort wurden auch kritische Stimmen an der Sinnhaftigkeit des Elektroantriebs laut.

Einige Antwortenden gaben an, selbst mehr zum Schutz von Klima und Umwelt beitragen zu können und nahmen sich für das neue Jahr vor, ihre eigene Klima-Komfortzone ein Stück mehr verlassen zu wollen. Als Anregungen wurden beim Verbraucherverhalten und der Konsumreduzierung Kleidertauschpartys genannt. Manche der Befragten gehen mit dem Stromverbrauch sorgsamer um als bislang und achten darauf, dass besonders stromsparende Geräte im Haushalt eingesetzt und diese nach Gebrauch auch tatsächlich alle ausgeschaltet werden. Zum Thema Lebensmittelverschwendung wandte sich ein Teilnehmer dagegen, dass Containern unter Strafe stehe. In Deutschland dürfen Bedürftigen die von Supermärkten weggeworfene Lebensmittel nicht aus den Containern holen.

Fazit: Tatsächlich ist ein Anfang gemacht und das Bewusstsein für die eigene Verantwortlichkeit zumindest geweckt worden. Es wird nachgedacht, wie das eigene Verhalten nachhaltig – auch in kleinen Schritten – im Sinne des Klima- und Umweltschutzes verändert werden kann. Das ist eine positive Rückmeldung auf unsere kleine Umfrage, die Grund zum Optimismus gibt.

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