Wandertipp im Frühling

Die Mannheimer Rheinauen entlang der Reißinsel bis hin zum Strandbad.

Wir starten an der Jugendherberge, wo wir mit ein wenig Glück einen Parkplatz ergattern. Mit Blick zum Rhein wenden wir uns nach links und folgen dem Weg durch die zunächst parkähnlich angelegte Anlage. Die Frachtschiffe, die stromaufwärts und –abwärts, beladen tief im Wasser liegend oder hoch aus dem Wasser ragend  vorüber ziehen, sind in ihrer Kraft und Ruhe alleine schon ein Schauspiel. Der Waldpark und der Wald auf der Reißinsel sind Auwälder. Auen sind flussbegleitende Landschaften, die immer wieder überschwemmt werden. In den letzten Jahrzehnten wurden in Deutschland die meisten Flüsse so eingefasst, dass sie nicht mehr regelmäßig über die Ufer treten können. Damit verschwanden auch viele Auwälder. Doch ausgerechnet in einer Großstadt wie Mannheim findet man noch einen natürlichen Auwald mit verschiedene Baum- und Straucharten, was für Auwälder typisch ist.

Das Zusammenspiel von Wiesen, Wald und Wasser ist landschaftlich sehr reizvoll und lässt den Betrachter ständig Neues entdecken. Die Reißinsel und der Bereich um die Silberpappel sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Reißinsel ist jedes Jahr von März bis einschließlich Juni geschlossen, damit die hier lebenden Vögel ihre Jungen ungestört großziehen können. Der nördliche Teil der Reißinsel ist als Bannwald geschützt. Dieses Gebiet wird forstlich in keiner Weise genutzt. Südlich davon schließt sich ein Schonwald an, in dem die forstliche Bewirtschaftung darauf ausgerichtet, den Wald besonders zu schützen.

Da der Rheinauenweg gerne von Spazierern mit unterschiedlichen Ansprüchen gewählt wird, finden sich hier zahlreiche Jogger, Inline Skater, Familien mit Kinderwagen oder Radfahrer. Das ist gut machbar, da mehrere nahezu parallel verlaufende Wege mit unterschiedlichem Untergrund – von Waldweg bis asphaltiertem Grund – zum einen die Menge der Nutzer trennt und zum anderen auch unterschiedliche Geschwindigkeiten zulässt. Man ist nicht alleine auf dem Weg. Das sollte man wissen, was jedoch für alleinspazierende Frauen auch ganz angenehm ist.

Obwohl der Rheinauenweg in Mannheim sehr beliebt ist, findet man auf dem Weg auch Plätze der Ruhe und der eindrücklichen Stille.

Trubeliger wird es am Eingang zum Strandbereich, der direkt mit dem Auto angefahren werden kann. Das Strandbad liegt in der Rheinschleife zwischen Rheinkilometer 419 bis 420. Es wurde 1927 in Betrieb genommen und gilt heute noch als Ausflugsziel zahlreicher Sonnenanbeter. Auf den Rheinwiesen finden sich Plätze zum Spielen, Grillen oder Sonnen. Das Standbad, das hoch auf Stelzen auch eventuellem Hochwasser trotzt, hat eine große Außenterrasse, einen schön gestalteten Innenbereich, einen aufmerksamen Service und gutes Essen. Ob man allerdings immer einen Platz bekommt, ist die Frage. Schwimmen darf man im Rhein allerdings aus Sicherheitsgründen nicht.

Die einfache Strecke (Jugendherberge bis Strandbad) beträgt 4,5 Kilometer und ist entspannend und gut zu laufen.

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