TaxiBar

Kristof Kryszinski hat genug von seiner Arbeit als Privatdetektiv. Er war es leid, mit Menschen zu arbeiten, die Gewaltanwendungen als ein adäquates Mittel der Kommunikation betrachten. Deshalb übernahm er die TaxiBar im Mühlheimer Bahnhofsviertel, die ohnehin für ihn zum zweiten Wohnzimmer geworden war.

Doch die Probleme lassen auch dort nicht lange auf sich warten. Während eines Kurzurlaubs an der französischen Atlantikküste findet er ein Päckchen mit lukrativem, wenngleich gefährlichem Inhalt. Heroin in Reinform. Ein Millionenfund, von dem er glaubt, ihn verkaufen zu können. Er gibt das Paket dem Hehler Geronimo in Kommission, der kurz darauf vor seiner Bar erschossen wird. Die eigentlichen Adressaten der Lieferung stehen vor der Tür und wollen die Ware notfalls – und die Schwelle zum Notfall scheint schon längst überschritten – für sich. Auftragskiller, Biker-Mafia und dubiose Belgier versuchen das Heroin als Erste zu ergattern. Gleichzeitig läuft die Bar mit allen Gästen im Alltagsbetrieb einfach weiter. Darüber hinaus kümmert sich Kryszinski um seine Hilfskraft in der Bar, eine Vietnamesin, die von ihrem deutschen Mann misshandelt wird, und beäugt skeptisch den Hausmeister, der einen Privatkrieg gegen Zigeuner anzetteln will.

Die Geschichte ist randvoll mit Action, Gewalt, Sarkasmus und Zynismus. Dabei wirkt sie gleichzeitig in ihrer Milieuatmosphäre warmherzig und sehr menschlich. Und natürlich komisch und schrill mit Spitzfindigkeiten und scharfen Dialogen, wie man es von den Büchern Juretzka gewohnt ist. Ob es das beste Buch der Kryszinski- Reihe ist, liegt ganz im Auge des Betrachters. Leider findet der Leser auch hier das, was in vielen Serienbüchern leider unvermeidbar ist: Juretzka scheint in seinen Geschichten immer noch eine Schippe drauflegen zu müssen. Dabei wäre die Geschichte durchaus auch mit weniger von allem ausgekommen. Vielleicht sogar etwas besser.