Yoga - Erleuchtung, Sport oder Wellness

Überall Namaste

Der Yoga–Boom ist nach wie vor ungebrochen, die Yogastudios verzeichnen jährlich wachsende Kundenzahlen. In den Medien wird regelmäßig und ausführlich über Yoga berichtet. Kaum eine Werbung zu Sportbekleidung, eine Sitcom oder ein Ferienprospekt kommt ohne Hinweis auf den Sonnengruß aus. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen - hält sich eine Vielzahl von Gerüchten recht hartnäckig.  

Zum einen besteht bei vielen Anfängern die feste Annahme, dass allein der Besuch im Yogastudio per se alle Rücken-, Schulter und Stressprobleme löst. Auch behaupten - überwiegend männliche - Stimmen, dass man beim Yoga gemütlich auf der Matte sitzt, tief atmet und dazu noch indisch singt – für viele immer noch eine langweilige und weltfremde Spinnerei. Wer jedoch einmal eine dynamische Vinyasa Flow Stunde oder auch eine eher ruhigere Hatha Yoga Stunde besucht hat, wird schnell merken, dass die reale Yogapraxis eine andere ist. Yoga ist sehr oft harte Arbeit, verbunden mit Disziplin und enormer Anstrengung. Damit gleicht Yoga vielen anderen Sportarten, in denen es um Arbeit, Disziplin und Anstrengung geht. Der Unterschied liegt in der Konzentration auf die Atmung und somit auf sich selbst und auf den Moment, was jedoch einiger Übung bedarf.

Ausatmen. Einatmen. Gedanken abstellen.

Manch einer schafft es zunächst kaum, das Gedankenkarussel anzuhalten oder auch nur zu bremsen. Doch mit der Zeit und einiger Praxiserfahrung findet man seinen Weg. Und diese Mühe lohnt sich. Die tiefe Ruhe, die sich nach einer durchaus auch gerne schweißtreibenden Yogapraxis einstellt, dieser Zustand des Yoga, von innen heraus zufrieden und glücklich zu sein – das ist es, was die Menschen immer wieder die Matte ausrollen lässt. Aber wie kommt man denn nun dahin, denn alleine das Ausrollen der Matte ist nicht der Schlüssel zum Glück? Reicht es, sich einmal wöchentlich im Yogakurs anleiten und von einer ruhigen und gelassenen Stimme einlullen zu lassen? Eher nicht. Ein guter Lehrer ist zwar nach wie vor sehr wichtig und vermittelt die Instrumente, mit denen man selbst üben kann. Um tatsächlich tief einzutauchen in den Yoga ist jedoch die tägliche eigene Praxis unabdingbar. Dazu sollte man jedoch wissen, was man tut und die Übungen aufgrund der Anleitungen durch den Lehrer gut kennen. Die Entspannung durch Fokussieren der Gedanken, die Stärkung von Muskeln und das Dehnen und Stretchen ist aktive Arbeit und Disziplin.

Durch genauere Selbstwahrnehmung Stresssituationen vorbeugen

Die positive Bilanz bei regelmäßiger Yogapraxis hinsichtlich des Faszientrainings wird aktuell immer wieder hervorgehoben. Wer hier konsequent und diszipliniert für sich selbst arbeitet, wird recht schnell die ersten positiven Zeichen einer wirkungsvollen Praxis bemerken. Der Schlaf verbessert sich, das Wohlbefinden steigt, der Körper wird flexibler und dehnbarer. Mit der Zeit steigt die Wahrnehmung für den eigenen Körper, schädliche Stresssituationen werden schneller erkannt und durch gezielte Entspannung (beispielsweise durch erlernte Atemtechniken) beseitigt. Ein achtsames Üben von schwierigen Asanas (Körperübungen), immer wieder praktiziert, ermöglicht es dem Übenden mit der Zeit, auch mit schwierigen Situationen im Leben gelassen umzugehen – jenseits des Kann-Ich-Nicht.
So ganz allmählich wird Yoga dann zu einem Lebensweg. Und es stellt sich nicht mehr die Frage, ob heute geübt wird oder lieber morgen.  

Kathrin Kothmann

Kontakt:
Yoga Atelier
Moltkestraße 17
67433 Neustadt/Weinstraße

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