Vitamin D-Mangel

Neuere Studien besagen, dass bei mindestens der Hälfte aller Deutschen der Vitamin D-Spiegel zu niedrig ist. Gerade ältere Menschen sind laut Studie besonders betroffen, wenn sie sich nur selten an der frischen Luft aufhalten. Erschwerend kommt bei dieser Bevölkerungsgruppe hinzu, dass die Vitaminbildung in der Haut im fortschreitenden Alter schlechter funktioniert als bei jüngeren Menschen. Liegt ein Vitamin D-Mangel vor, kann nicht mehr genügend Kalzium in die Knochen eingelagert werden. Dadurch werden die Knochen weich und biegsam. Bei Erwachsenen wird dieses Krankheitsbild der Knochenerweichung als Osteomalazie bezeichnet. Bei Kindern können auch Verformungen am Schädel, an der Wirbelsäule und an den Beinen auftreten. Dies wird als Rachitis bezeichnet. Neben der Kindheit ist vor allem im Alter eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D von Bedeutung, um Osteoporose vorzubeugen.

Daneben wird der Körper durch einen Vitamin D-Mangel aber auch anfälliger für Infekte. Auch Schlafprobleme, Gemütsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen können mit einem Vitamin D-Mangel einhergehen. Ebenso wird vermutet, dass ein Vitamin D-Mangel das Risiko für die Entstehung bestimmter Erkrankungen erhöht: Dazu gehören beispielsweise Krebs, Autoimmunerkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Die wohl häufigste Ursache für einen Vitamin D-Mangel stellt zu wenig Sonnenlicht dar. Bedauerlicherweise halten sich viele Menschen nur noch wenig im Freien auf. Zudem werden aus Angst vor Hautkrebs bei Sonnenschein oft Sonnencremes mit einem hohen Sonnenschutzfaktor verwendet. Bereits bei einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor acht geht jedoch die Vitamin D-Herstellung um etwa 95 Prozent zurück. Die mit der Nahrung zugeführten Mengen an Vitamin D sind meist zu gering, um den Vitamin D-Mangel durch das fehlende Sonnenlicht auszugleichen. Eine Alternative stellen jedoch spezielle Vitamin D-Präparate als Nahrungsergänzung dar. Ein Vitamin D-Mangel kann entweder durch die künstliche Zufuhr von Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel oder durch mehr verbrachte Zeit im Freien behoben werden. Gerade im Winter, wenn die Sonne nur selten und wenig intensiv scheint, ist es jedoch meist nicht möglich, den Vitamin D-Mangel auf natürlichem Wege auszugleichen. Ein ausgedehnter Winterspaziergang ab und an genügt also nicht, um einem Vitamin D-Mangel vorzubeugen.

Im Winter leben wir vor allem von den in unserem Fettgewebe angelegten Vitamin D-Vorräten. Zwischen Oktober und März nehmen diese Vorräte nahezu um die Hälfte ab. Besonders bei Personen, die bereits vor Beginn des Winters einen niedrigen Vitamin D-Spiegel im Blut haben, kann es dann während der dunklen Jahreszeit zu einem Vitamin D-Mangel kommen. Deshalb ist es wichtig, während der Sommermonate viel Zeit im Freien zu verbringen, um einen Vitamin D-Vorrat anzulegen. Hartnäckig hält sich der Glaube, einen Vitamin D-Mangel durch einen Besuch im Solarium beheben zu können. Doch dies ist unter Wissenschaftlern stark umstritten. Denn viele Solarien verwenden für die Bestrahlung nur noch UVA-Licht, während für die Bildung von Vitamin D UVB-Licht benötigt wird. Zudem steigt durch den regelmäßigen Besuch im Solarium das Krebsrisiko deutlich und stellt aus gesundheitlicher Sicht somit keine empfehlenswerte Option dar.

Soll der Vitamin D-Mangel durch die Einnahme von Vitamin D-Präparaten bekämpft werden, ist es ratsam, zuvor von einem Arzt den Vitamin D-Gehalt im Blut bestimmen zu lassen werden, um das Nahrungsergänzungsmittel genau dosieren zu können. Dieses Vorgehen ist besonders wichtig, da es durch die Einnahme von Vitamin D-Präparaten – im Gegensatz zur Vitamin D-Bildung durch Sonnenlicht – zu einer Überdosierung von Vitamin D kommen kann. Deswegen raten Experten dringend davon ab, Vitamin D-Präparate auf eigene Faust einzunehmen. Das Risiko für eine Überdosierung von Vitamin D auf natürlichem Weg ist relativ gering. Vermutlich hat erst die 20-fach erhöhte Aufnahme von Vitamin D negative Auswirkungen auf unseren Körper. In der Regel ist das Erreichen einer solchen Dosis nur über den unsachgemäßen Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln zu erreichen. Bei einer Überdosierung von Vitamin D kommt es zu einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut. Dadurch können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Schwindel auftreten. Langfristig kann es durch eine Überdosierung von Vitamin D außerdem zu einer Verkalkung der inneren Organe kommen. Dadurch können besonders an den Nieren schwere Schäden entstehen.