Am Dienstag, den 14. November 2017 wurde das Lernatelier in der Internationalen Schule in Neustadt offiziell von Oberbürgermeister Hans Georg Löffler eröffnet. Das Lernatelier ist ein weiterer Baustein des Konzepts aller Schulen unter dem Dach der SBW Lernhäuser, die an vielen Orten innerhalb und auch außerhalb Deutschlands ansässig sind.
„Wir können nicht voraussagen, welches Wissen für unsere Kinder in zehn oder zwanzig Jahren relevant sein wird. Wir kennen aber die Kompetenzen, mit welchen sie entscheidungs- und handlungsfähig ihre Zukunft und die unserer Gesellschaft gestalten können. An der Internationalen Schule in Neustadt entwickeln Kinder diese Grundkompetenzen“, sagt Rolf Schöneberger, Mitglied der Geschäftsleitung der SBW Haus des Lernens AG. Und weiter führt er aus: „Ausgehend davon, dass Menschen geborene Lerner sind, nutzen und pflegen wir diese Fähigkeit, indem wir eine Umgebung gestalten, in welcher Kinder ihre Fähigkeiten entwickeln und zu eigenverantwortlichen Menschen heranwachsen können. Die respektvolle und individuelle Begleitung und Förderung durch Lernbegleiter, wie wir unsere Lehrer ganz bewusst nennen, bilden die Grundlage, dass die Jugendlichen ihr Potential umfassend ausschöpfen können.“
Die gestaltete Lernumgebung
Die Lernpartnerinnen und Lernpartner der 7. und 8. Jahrgangsstufe leben gemeinsam in ihrer Lernumgebung. Diese beinhaltet das Lernatelier, einen großen Gemeinschaftsraum mit persönlichen Arbeitsplätzen und zwei Inputräume. In diesen Zimmern finden Lektionen oder Inputveranstaltungen statt. Sind diese beendet, begeben sich die Lernpartner zurück an ihren persönlichen Arbeitsplatz im Lernatelier. Hier arbeiten sie weitgehend selbständig, begleitet durch ihre Lernbegleiter, an ihren Aufträgen weiter.
Da die Lernbegleiter ebenfalls ihren persönlichen Arbeitsplatz im Lernatelier haben, sind sie für die Schüler jederzeit für die Beantwortung von Fragen und zur Unterstützung verfügbar. Dieses Zusammenleben erzeugt eine positive gegenseitige Abhängigkeit. Sozialkompetenzen sind Grundlage und Zielsetzung für das gegenseitige Zusammensein in einer Lernlandschaft.
Die Lernpartner besuchen aus dem Lernatelier heraus die verschiedenen Fächer in den jeweiligen Jahrgangsgruppen. Der Jahrgang ist aber nur ein Aspekt der möglichen Gruppenzusammensetzungen. In anderen Bereichen macht eine jahrgangsdurchmischte Zusammensetzung oder das Gruppieren nach Interesse mehr Sinn.
In definierten Zonen finden weitere Aktivitäten statt.
Die Informatik ist in das Lernatelier integriert und Bestandteil des Raums und des Unterrichts. Am Korrekturtisch befinden sich sämtliche Lösungen zu den verwendeten Lehrmitteln. Das selbständige Korrigieren ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses. In der Leseecke stehen den Schülern aktuelle Zeitschriften und Zeitungen zur freien Verfügung.
Im Lernatelier herrscht Flüsterkultur. Besprechungen und gemeinschaftliches Üben finden außerhalb in der so genannten Sprechzone statt. Hier stehen den Schülern Stehtische zur Verfügung. Im Zentrum des Lernateliers befinden sich die Arbeitsplätze der Lehrpersonen.
Die Schüler empfinden den eigenen Arbeitsplatz als Bereicherung, der ihnen Sicherheit, Stabilität und ein Stück Privatsphäre gibt. Sie nehmen ihn als Vorteil bei ihrer Lernarbeit wahr und neben den wichtigen gestalterischen Aspekten einer schönen Lernumgebung gibt er ihnen das Gefühl der persönlichen Anerkennung.