Ehrenpreis

Dieter Thomas Heck erhielt im September in Landau den mit 10.000 Euro dotierten Hans-Rosenthal Ehrenpreis. Er wurde für sein großes soziales Engagement, das sein Leben prägte, geehrt. Der Preis wird jährlich von der Hans-Rosenthal-Stiftung und dem Verein Aktion Hilfe in Not unter dem Vorsitz von Udo Vogel an Personen oder Institutionen vergeben, die sich in herausragender und uneigennütziger Weise für in Not geratene Menschen einsetzen. Bereits zum zwölften Mal wurde der Ehrenpreis verliehen. Unter den Preisträgern befanden sich Persönlichkeiten wie Christina Rau, Peter Maffay und Franz Beckenbauer.

Dieter Thomas Heck wurde in seiner über 50jährigen Fernseh- und Radiokarriere insbesondere mit dem deutschen Schlager in Verbindung gebracht. Mit seiner Hitparade, die 1969 an den Start ging und in 218 Sendungen ein Millionenpublikum erreichte, wurde er zur damals wichtigsten und prägendsten Figur jenes Musikgenres. Danach kamen Sendungen wie Melodien für Millionen, die Gala für die deutsche Krebshilfe, das große Los und ein Herz für Kinder. Heck nutzte seine Popularität, um Menschen für die Bedürfnisse Kranker oder Notleidender zu sensibilisieren. Er sammelte Spenden und setzte sich gezielt, engagiert und effektiv ein. Heck gründete den Grit-Jordan Verein, mit dem er in Estland körperlich behinderten Kindern eine medizinische Versorgung ermöglichte, die ihren gesundheitlichen Zustand verbessern konnte.

Auslöser war das Schicksal von Grit Jordan, einer Frau, die nach der Wende aufgrund ihrer Krankenakte keine Krankenkasse fand, die sie aufnahm. Ihre medizinische Versorgung war dringend notwendig. Leisten konnte sie sich diese jedoch nicht. In ihrer Not wand sich die Frau damals an Dieter Thomas Heck. Er machte den Fall öffentlich, sammelte Spendengelder und sicherte erst einmal die Bezahlung der Arztrechnungen. Als sich schließlich doch einen Krankenkasse bereit erklärte, die Frau aufzunehmen, führte Heck den Gedanken fort, Kranken durch Spenden überhaupt eine oder eine höherwertige Behandlung zukommen zu lassen. In Tallin fand er körperlich beeinträchtige Kinder vor, die in erschreckenden Zuständen lebten. In Kooperation mit Ärzten aus der Charité ließ er Kinder mit der Krankheit Spina-bifida (eine Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks) behandeln. Er baute zwei Jugendwohnheime, wo diese Kinder in der Zeit nach dem Krankenhaus betreut wurden. Seit über 20 Jahren leistet das Ehepaar Heck Aufbauarbeit wie Hilfstransporte für Estland, Spendenaktionen zur besseren Ausstattung der Operationssäle und Durchführung von Operationen vor Ort.

Dieter Thomas Heck macht sich darüber hinaus stark für den Verein zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie in Rheinland-Pfalz, für die Deutsche Krebshilfe, für die Kindernothilfe und für ausgesetzte Tiere. Heck ist ein (Wohl-)Täter aus Überzeugung.

Die Laudatio während der Gala in der Landauer Festhalle hielt Ministerpräsident a.D. Kurt Beck. Heck und er kennen sich seit vielen Jahren und sind in Freundschaft verbunden. Beck würdigte ihn als einen bescheidenen Mann, dem die Menschen nie gleichgültig waren und immer Anteil am Schicksal anderer nahm. Er sei ein Vorbild für viele in seinem herzlichen und kontinuierlichen Engagement, das das Leben anderer entscheidend beeinflusst habe.  

Gert Rosenthal, der Sohn des 1987 verstorbenen Hans Rosenthal und Vorsitzender der Hans-Rosenthal Stiftung, bestätigte, dass das Votum der Jury einstimmig auf Dieter Thomas Heck gefallen sei.  Es sei ein Anliegen der Stiftung, dass mutige und selbstlose Menschen Anerkennung fänden. Hans Rosenthal selbst verdankte sein Überleben während des Holocausts zwei fremden Frauen, die unter Lebensgefahr mit ihm ihre Lebensmittel teilten und ihn so am Leben erhielten. Später war es Hans Rosenthal selbst ein Anliegen, Not leidenden Menschen zu helfen, unter anderem mit der Aktion Dalli-Dalli-hilft, in deren Nachfolge die Hans-Rosenthal-Stiftung gegründet wurde.