Berufskompass - Wo soll es hingehen?

Generell scheinen die Themen Studium und Berufswahl größtenteils negativ behaftet zu sein. Folgende sind nur einige der Aussagen, die man als junger Mensch schon zu oft zu hören bekommt: „Mit diesem Schnitt einen Studienplatz zu bekommen, ist aber schwer!“ „Und was willst du mit diesem Studium später mal anfangen?“ „In dem Studiengang fällt jeder dritte im Erstsemester durch!“ „Damit dann Geld verdienen?“

Allein fünf Prozent der Kinder haben eine prägnante Begabung, die sie auch mit großer Sicherheit später als Beruf ausleben möchten. Doch was ist mit dem ahnungslosen Rest? Bei knapp 14.500 Studiengängen in Deutschland fällt die richtige Wahl nicht leichter. Oftmals ist der erste Ansprechpartner für die Berufs- beziehungsweise Studienwahl das Elternhaus. Dabei sind Eltern häufig zu subjektiv und setzen eigene, starre Erwartungen in ihr Kind. Und auch der Überfluss an Berufstests oder Ratgebern im Internet verwirrt eher, als dass er weiterhilft.

Ratsam ist es, erst einmal alle Außenstimmen auszublenden und sich selbst zu fragen: Was macht mir wirklich Freude? Mit was könnte ich mich jeden Tag beschäftigen? Wo habe ich bereits Erfolge erzielt? Denn wenn ich etwas gerne tue, bin ich auch gut darin oder zumindest gewillt, mich zu verbessern. Die bekannteste Anlaufstelle ist das Arbeitsamt und der besondere Teilbereich BIZ (Berufsinformationszentrum), die ihre Niederlassungen zum Beispiel in Ludwigshafen, Kaiserslautern, Landau oder Mainz haben. Dort steht ausreichend Infomaterial sowie der 600-seitige kostenlose Berufswahlführer zur Verfügung.

Auch das zugehörige Online–Portal ist hilfreich, denn unter www.jobboerse. arbeitsagentur.de kann man all seine Bewerbungsunterlagen, wie Zeugnis, Lebenslauf und Praktikumsnachweise, hinterlegen. Dort kann man nicht nur selbst ein Gesuch aufgeben, sondern auch seinen Bewerbungsstatus verfolgen. Zudem bietet diese Website eine übersichtliche Aufteilung in Berufsfelder, welche Praktika, Ausbildungen und auch Studiengänge aufzeigt. Einen wirklich nützlichen Online–Test findet man unter www.berufswahltest.plakos.de. Dieser dauert nur elf Minuten, geht gezielt auf die Charaktereigenschaften des Suchenden ein und offeriert letztendlich eine sehr zutreffende Einschätzung. Möchte man in Baden–Württemberg studieren, braucht man seit 2011/2012 ein Zertifikat über den Nachweis eines Orientierungsverfahrens.

Hierfür empfiehlt sich der Test unter www.wasstudiere-ich.de, der gleichermaßen weiterführende Links anbietet und ein passendes Studienangebot aus den angegebenen Interessen zusammenstellt. Weiß man vielleicht schon sicher, dass man etwas aus dem Bereich der Medien studieren möchte, eignen sich folgende Adressen: www.medienstudienfuehrer.de oder www.medien-studieren. net.

Einen breitgefächerten Eindruck ermöglichen auch Berufsmessen. Naheliegend sind etwa die jobs for future – Messe in Mannheim oder die einstiegs – Messe in Karlsruhe (9. und 10. Oktober, 9 bis 16 Uhr) und in Frankfurt (29. (9 bis 14 Uhr) und 30. Mai (9 bis 16 Uhr), Eintritt fünf Euro). Auf www.einstieg.com findet man auch interessante Berichte zu Auslandserfahrungen wie Au–Pair–Aufenthalt, work and travel oder Auslandspraktika. Konkrete Angebote zu Praktika im Ausland bietet beispielsweise www.m3-sprachagentur.de.

Nicht ganz unwichtig ist für viele Bewerber auch die Wahl des Studienortes. Eine anschauliche Übersicht findet man unter www.abi.de unter der Rubrik Hochschulpanorama. Eine weitere Website ist www.stuzubi.de, auf der man sich über die allgemeinen Vor- und Nachteile von Ausbildung, Fachhochschule und Universität informieren kann. Zudem findet man detaillierte Beschreibungen zu Studiengängen von A bis Z, wobei einige sogar mit Erfahrungsberichten versehen sind. Wer eher zu den handfesten Ratgebern greifen möchte, dem ist der Studienführer der Zeit zu empfehlen. Dieser beinhaltet das CHE–Hochschul–Ranking, welches einen professionellen Überblick über Wohnkosten und eine Liste der Hochschulen der jeweiligen Stadt aufführt. Sofia Schneider