Schöne Aussichten

Die Menschen haben sich auf einen Erklärungsansatz geeinigt, der so gut wie alle Phänomene dieser Welt in alltäglicher bis hin zur wissenschaftlichen Hinsicht erklären kann. Es herrscht aufgrund seines für uns erkennbaren und durchaus logischen Erfolgs Konsens darüber, dass wir auf das Modell Ursache und Wirkung zurückgreifen. Dieser Ansatz beschreibt die täglichen Abläufe, die wir sehen und erleben können, ebenso gut wie die hochkomplexen Details in Physik und Chemie bis hin zur Philosophie. Selbst der Urknall kann so mit seinen bis heute andauernden Konsequenzen schlüssig erklärt werden. Hier kommt gleich auch die dritte Komponente ins Spiel, die das Modell von Ursache und Wirkung erst ermöglicht: die Zeit. Für die Wirkung bedarf es des Zeitfaktors. Zum einen, damit sich die Konsequenzen erst einstellen können und zum anderen auch langanhaltend sind. Damit geht die Einsicht einher, dass alles, was man tut und plant, durchaus weitreichende Folgen hat oder haben kann. Es werden mit Entscheidungen und auch mit Spontanaktionen oder unüberlegten Handlungen in die Zukunft reichende Weichen gestellt. Das sollte uns nicht daran hindern, zu leben und zu handeln. Jedoch sollte man bei wichtigen Angelegenheiten nicht unbedarft agieren. Anders betrachtet: man kann für eine glückliche Zukunft die Basis bereiten und manche lästigen Begleiterscheinungen durchaus im Hinblick auf die Wirkung in Kauf nehmen, sozusagen als Nebenwirkungen.

Ohne Zeit gibt es keine Veränderung. Der Umkehrschluss, den Wissenschaftler als Erklärungstheorie für die Zeit vor dem Urknall heranziehen, lautet: Ohne Veränderung keine Zeit. Der Denkansatz geht davon aus, dass die Zeit als Faktor erst dann eine Rolle spielte, als eine Ursache eine Wirkung provozierte. Im übertragenen Sinne könnte man als Lebensmotto wählen: Entscheide und handle für ein erfülltes Leben. Das sind doch schöne Aussichten.