Metallwerk mit Clubatmosphäre

Das Metallwerk in Neustadt-Mußbach war Anfang Dezember Spielort für die Band um Michael Kosho Koschorreck. Veranstaltet wurde der Abend vom Neustadter Kulturamt, das neue Wege im Angebot der Kulturvielfalt gehen möchte. Für kleine Konzerte, in denen man die Künstler hautnah erleben kann und will, eignet sich die Halle des Metallwerks zwischen Neustadt und Mußbach ausgezeichnet. Der rohe Industriecharakter entwickelte sich mit Theke, Sitzgelegenheiten, Bühne und sehr guten sanitären Anlagen zu einem bemerkenswerten Club, der von Beleuchtung, Raum und übersichtlicher Location ohne Enge profitiert. Der richtige Ort also, um Musik zu erleben.

Der Sänger und Gitarrist Kosho ist als Mitglied der Söhne Mannheims normalerweise auf großen Bühnen unterwegs. Daneben hat er eigene Songs, die er mit kleiner Besetzung einspielt und auf intimeren Konzerten seinen Fans darbietet. Diese unterscheiden sich in Art und Stil von der Musik der Söhne Mannheim. Bereits seit vielen Jahren arbeitet Kosho für seine eigene Musik mit Bassist Robbie Mariano und Keyboarder Florian Sitzmann zusammen. Der Neustadter Florian Alexandru- Zorn ist neu hinzugekommen.. Alexandru-Zorn hatte die Idee zu der Veranstaltung im Metallwerk und stieß auf bereitwillige Zusammenarbeit beim Neustadter Kulturamt. Die Musiker kennen sich über die Internet Musikakademie onlinelessons.tv, die Alexandru-Zorn gemeinsam mit Marco Besler in Neustadt betreibt. Kürzlich erhielten sie für ihre innovative Idee in Berlin die Auszeichnung als Kultur- und Kreativpiloten. In der Neustadter Musikakademie engagiert sich Kosho als Gastdozent.

Das großartige Können der Profimusiker spürten die Zuhörer des Konzerts in Neustadt-Mußbach immer dann, wenn sie die vielen Gelegenheiten zum Improvisieren nutzen durften und die Musikstücke Koshos mit ihren Einlagen erweiterten. Man spürte deutlich die Liebe zur Musik, die technische Perfektion, das Vermögen aufeinander zu hören und trotzdem individuell zu bleiben. Koshos Musik wirkt durch eine Mischung aus Blues, Jazz und Club Lounge. Ruhige, unaufgeregte Musik, die ihren Hang zur Melancholie nicht verbirgt. Seine Texte sind nicht so raffiniert oder vordergründig wichtig, als dass man sie einer eingehenden Betrachtung unterziehen müsste. Seine Fans, die teilweise einen weiteren Anreiseweg in Kauf genommen hatten, waren begeistert, Kosho hautnah erleben zu können. Die Veranstaltung war mit rund 200 Gästen längst nicht ausverkauft. Das Metallwerk hat sich als wunderbarer Gastgeber erwiesen und für weitere Veranstaltung jenseits von Ü30 Partys empfohlen.

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