Eidechsen-Umzug hat begonnen

Nachdem die vergangenen April-Tage doch eher kühl und verregnet waren, hat mit den ersten richtig wärmenden Sonnenstrahlen heute der Eidechsenumzug begonnen.

Nötig wird dieser Ortswechsel für die Mauer- und Zauneidechsen, um sie nicht bei den Bauarbeiten für die Landesgartenschau 2014 in Landau zu gefährden. Den unter Naturschutz stehenden Tieren, die bislang im Bereich des ehemaligen Kohlelagers leben, sind extra Ausgleichsflächen angelegt worden. Diplom-Biologe Horst Klein und sein Team sind deshalb dieser Tage am Einfangen der flinken Reptilien. „Wir sammeln die Echsen mit der Hand ab oder fangen sie mit einer kleinen Schlinge an einem Holzstock“, erklärt Klein. Das ist jedoch häufig recht schwierig, wie man sieht, wenn man die Fänger beobachtet. Sobald die wechselwarmen Tiere Energie in der Sonne „getankt“ haben, werden sie ziemlich schnell. Trotzdem gelingt es Klein nach und nach, die Eidechsen einzufangen. In kleinen Stoffbeuteln werden die Reptilien in die Ausgleichsflächen in unmittelbarer Nähe gebracht. Ein spezieller Schutzzaun hindert die Tiere, wieder zu ihren angestammten Plätzen zurückzukehren. Da sich Eidechsen auch gerne verstecken, wird beim Absammeln zudem ein Trick angewendet. Bretter werden so auf dem Boden ausgelegt, dass sich ein kleiner Hohlraum bildet. Diese Spalten werden von den Tieren gern als Versteck angenommen. Drehen die Biologen dann die Bretter um, können sie die Reptilien recht einfach fangen. Ohne von der Sonne erwärmt zu sein, sind die Tiere nämlich deutlich langsamer. Aktuell wird die Fangaktion noch drei weitere Tage andauern. Aber auch zusätzliche Bereiche des Kohlelagers könnten noch Ziel der geübten Reptilienfänger werden. „Nach den neusten Erkenntnissen sind dort mehr Tiere zu finden, als die Biologen ursprünglich vermutet hatten“, berichtet Matthias Schmauder, Geschäftsführer der Landesgartenschau Landau. Deshalb werde nun geprüft, ob noch mehr Tiere umgesiedelt werden können. Dafür müssten dann auch weitere Bereiche speziell für die Tiere hergerichtet werden.

Steinhaufen, Sand, Holz und offene Grasflächen sind wichtig, dass sich die unter Naturschutz stehenden Eidechsen wohl fühlen. „Das verändert zwar etwas die Bauabläufe, wir haben aber genügend Zeitpuffer in den Planungen“, betont Schmauder. Probleme für die Landesgartenschau werde es deshalb nicht geben. Und sind die Baumaßnahmen abgeschlossen, werden die Reptilienzäune wieder entfernt. Dann können die Eidechsen die neuen und in Teilen auch die dann umgebauten alten Flächen besiedeln. Als typische Kulturfolger sind die Tiere zum Beispiel auch in Landaus Wohngebieten zu finden.

Weitere Informationen zur Landesgartenschau finden Sie auf der Website www.lgs-landau.de und auf Facebook: www.facebook.com/lgslandau.