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Erste Hilfe

Mariana Leky

Die Erzählerin arbeitet in einem Laden für Kleintiere und Tierbedarf. Sie ist gewissenhaft, umsichtig und beobachtet genau. Besonders die Men- schen. Zum Beispiel ihren Chef, auf den sie sich wegen seiner manchmal eigenartigen Angewohnheiten immer wieder einstellen muss. In der Be- gegnung mit ihren Kunden trifft sie auf Individuen, deren Eigenheiten ihr zu denken geben. Da ist zum Beispiel Matilda. Matilda verbringt viel Zeit im Laden. Es scheint, als ob sie eine Gelegenheit zum Reden sucht. Auch die Erzählerin würde gerne mehr über Matilda erfahren. Sie selbst hat eine seltsame Affäre, wohnt jedoch mit Sylvester, dem Frauenschwarm zusammen. Sylvesters Liebeleien erfüllen ihn jedoch nicht, denn er lässt sich gerne verleugnen. Die beiden verbindet eine besondere Beziehung, eine Innigkeit, die sich dem Leser nicht wirklich erschließt. Ist es Freundschaft? Ist es mehr? Sie geben einander Halt. Bei den beiden klopft eines Abends Matilda an. Sie freunden sich an. Aber dann fragt Matilda, ob sie bleiben kann. Sie hat Angst, den Verstand zu verlieren. Die so unterschiedlichen Charaktere eint die Zuneigung zueinander, das Verständnis und die vorurteilsfreie Hilfe. Toleranz und Akzeptanz in bedingungsloser Hilfe sind letztlich der Schlüssel der drei Menschen, ihre Probleme anzu- nehmen und letztlich zu lösen. Eine schöne Geschichte, die Mut macht. In wenigen Worten wird die Entfremdung der Stadtmenschen, ihre Probleme und Ängste in einer schneller werdenden Welt voller Anspruchsdenken aufgedeckt. Mut machen die Wärme und die Offenheit, mit der mit sperrigen, vielleicht irrationalen Ängsten umgegangen wird.