Wasser trinken

Der Mensch besteht zu 70 Prozent aus Wasser. Wasser dient dem Körper als Transportmittel für alle wichtigen Boten- und Nährstoffe, ermöglicht die reibungslose Arbeit der Organe, reguliert unser Körperklima und ist kurz gesagt unerlässlich für unser gesundes Wohlbefi nden. Aber der Mensch verbraucht kontinuierlich Wasser und scheidet es durch Atmung, Schweiß und Verdauung aus.Weit verbreitet ist der Glaube, der Mensch müsse täglich bis zu drei Liter trinken, um den Bedarf an Flüssigkeit zu decken. Tatsächlich nehmen wir schon über die Nahrung wie Obst und Gemüse ein Drittel des Flüssigkeitsbedarfs auf.

Somit bleiben 1,5 bis zwei Liter, die wir täglich trinken sollten.

Diese Menge kann bei hohem Flüssigkeitsverlust durch Sport, Hitze oder Krankheit variieren. Auch spielen Alter, Geschlecht, die individuelle Blutmenge und weitere Faktoren eine Rolle, um den exakten Flüssigkeitsbedarf bestimmen zu können. Bereits bei einem Verlust von zwei Prozent der individuellen Flüssigkeitsmenge im Körper werden die körperliche und auch die geistige Leistungsfähigkeit um etwa 20 Prozent gemindert. Die Folgen können Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen sein – und natürlich Durst.

Das Durstgefühl entsteht, wenn der Salzgehalt im Blut erhöht ist.

Ungünstig ist, dass das Durstgefühl im Alter verloren gehen kann. Deswegen leiden besonders ältere Menschen häufi g unter einer Dehydratation, weil das notwendige Körpersignal fehlt. Im umgekehrten Fall kann eine deutlich zu hohe Trinkmenge sogar gefährlich werden, wenn sie in kurzer Zeit aufgenommen wird. Wie hoch diese Trinkmenge ist, darüber streitet sich die Wissenschaft aktuell noch. Wenn das Verhältnis von Wasser und Salzen im Körper aus dem Gleichgewicht gerät, können Herzrhythmusstörungen und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zu einer tödlichen Wasservergiftung die Folgen sein. Zu den Flüssigkeitslieferanten sollten hauptsächlich Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees zählen, sowie Saftschorlen, die aus drei Teilen Wasser und einem Teil Saft bestehen, und sogar Kaffee.

Lange Zeit hielt sich hartnäckig das Vorurteil, Kaffee entziehe dem Körper Flüssigkeit.

Neuere Untersuchungen haben jedoch erwiesen, dass die harntreibende Wirkung von Kaffee keine bemerkenswerten Auswirkungen hat. Als Durstlöscher empfi ehlt sich Kaffee aufgrund seiner Herz und Kreislauf anregenden Wirkung eher nicht. Ob der regelmäßige Genuss von Wasser zu einer Gewichtsabnahme führt, wie einige Wassermythen behaupten, ist umstritten. Obwohl der Körper zur Erwärmung des kalten Wasser auf Körpertemperatur rund 100 Kilokalorien verbraucht, darf bezweifelt werden, dass damit schon Fettzellen verbrannt werden. Fakt ist, dass der Genuss von Wasser keine zusätzlichen Kilokalorien liefert und somit eine empfehlenswerte Alternative zu süßen Limonaden, Säften und natürlich Alkohol ist. Alkohol ist ein Kalorienträger und entzieht darüber hinaus durch seine harntreibende Wirkung dem Körper Flüssigkeit - auch als Nachdurst oder Brand bekannt und wahrgenommen. Das als Kater bezeichnete Unwohlsein am nächsten Tag rührt in den meisten Fällen von übermäßigem Alkoholgenuss und dem damit verbundenen hohen Flüssigkeitsverlust her.

Sogar der Alterung der Haut soll ein gesteigerter Wassergenuss vorbeugen.

Das wäre zwar sehr schön, ist allerdings in keinster Weise bewiesen. Die ungeliebten Fältchen entstehen nicht durch Wassermangel, sondern weil die Haut mit der Zeit Collagen verliert. Ein positiver Effekt ist allerdings sichtbar: Eine ausreichende Trinkmenge regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an und lässt die Haut somit frischer wirken.