Wasser, das wertvolle Gut

Wasser – Die Lebensgrundlage steht unter Schutz

Trinkwasser oder – nach Sprachregelung der EG-Trinkwasserrichtlinie – „Wasser für den menschlichen Gebrauch“ muss nach Angaben des Umweltbundeamtes bestimmte, rechtlich vorgegebene und im Technischen Regelwerk festgelegte Güteeigenschaften erfüllen. Zu den Grundanforderungen gehört, dass Trinkwasser rein und genusstauglich ist, keine Krankheitserreger aufweist und keine Stoffe in gesundheitsschädigenden Konzentrationen enthält. In Deutschland regelt die so genannte Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001), die die EG-Trinkwasserrichtlinie (TW-RL) in nationales Recht umsetzt, die Überwachung des Trinkwassers. Sie enthält Vorgaben zur Beschaffenheit des Trinkwassers, zur Aufbereitung und zu den Pflichten der Versorgungsunternehmen und Überwachungsbehörden. So legt die Trinkwasserverordnung die zu untersuchenden Parameter und die Häufigkeit der Trinkwasserüberwachung fest.

Wasser – Die deutschen Quellen

Wie das Umweltbundesamt in seinem jüngsten Bericht aus dem Jahr 2015 mitteilt, wurden 73,16 Millionen Personen im Jahr 2013, das sind 89,7 Prozent der Bevölkerung Deutschlands, mit 4.482,49 Millionen Kubikmeter Trinkwasser (aus zentralen Anlagen) in 2.464 Wasserversorgungsgebieten versorgt. Das Rohwasser für die Aufbereitung des in diesen Gebieten abgegebenen Trinkwassers kam zu 68,1 Prozent aus Grundwasser, zu 15,2 Prozent aus Oberflächenwasser, zu 8,1 Prozent aus Uferfiltrat, zu 8,5 Prozent aus künstlich angereichertem Grundwasser und zu 0,1 Prozent aus sonstigen Ressourcen. Nach Angaben des Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz werden in Rheinland-Pfalz zum Zwecke der öffentlichen Trink- und Brauchwasserversorgung von etwa 250 Wasserversorgungsunternehmen ca. 330 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr abgegeben. Der Anteil, der dabei aus dem Grundwasser entnommen wird, beträgt ca. 90 Prozent. Die restlichen zehn Prozent setzen sich aus Talsperrenwasser und ufernahem Grundwasser zusammen.

Wasser – Wo sich Wassersparen lohnt

Durchschnittlich 121 Liter Wasser aus der Leitung werden in Deutschland täglich pro Kopf genutzt. Fast 40 Prozent davon für die Körperpflege. Hier lohnt sich Wassersparen am meisten. Denn wer Warmwasser spart, spart Energie und senkt so seine Betriebskosten. Gleichzeitig entsteht weniger klimaschädliches Kohlendioxid. Auf die notwendige Hygiene muss deshalb niemand verzichten. Zehn Minuten Duschen statt einem Vollbad benötigen nur die Hälfte oder noch weniger an Warmwasser und Verbraucher sparen etwa 50 Cent an Energiekosten. Noch sparsamer und ohne Komfortverlust geht es mit wassersparenden Duschköpfen.

Pro Minute fl ießen hier unter neun Liter statt der üblichen 15 Liter aus der Leitung. Die Beimengung von Luft sorgt trotzdem für einen vollen Wasserstrahl. Kaltes Wasser zu sparen, ist für Umwelt und Haushaltskasse weniger relevant. Doch auch hier kann einfach gespart werden, ohne auf Annehmlichkeiten verzichten zu müssen: Durch moderne 6-Liter-WC-Spülbecken mit Spartaste sowie eine wassersparende und stets voll beladene Wasch- und Spülmaschine.

Damit das Trinkwasser in Deutschland so gut bleibt, wie es ist, kann laut Umweltbundesamt das Beachten einiger weniger Handlungsempfehlungen nicht schaden :
• Alte Medikamente, Farben oder Lacke keinesfalls in der Toilette oder dem Ausguss entsorgen. Nicht mehr verwendbare Medikamente gehören in den Hausmüll.
• Autowaschen in der Waschanlage, damit keine Reinigungsmittel und Ölreste ins Grundwasser gelangen.
• Verwendung biologisch abbaubarer Waschund Reinigungsmittel.
• Vermeiden des Einsatzes von Pestiziden im eigenen Garten.

Der Wasserfußabdruck

121 Liter Wasser pro Tag nutzt jeder Deutsche durchschnittlich in seinem Haushalt. Wesentlich höher liegt der Wasser-Fußabdruck: Rechnet man das versteckte (virtuelle) Wasser dazu, das für die Herstellung der konsumierten Produkte aufgewandt werden muss, erhöht sich diese Zahl auf 3.900 Liter pro Person und Tag.

Quellen: Umwelt & Gesundheit 02/2015, Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes […] über die Qualität von Trinkwasser in Deutschland Wasser.rlp.de
Jens Wacker