Autohaus Falter spendet Defibrillatoren

Das Autohaus Falter spendete vor Weihnachten 2011 der Stadt Neustadt fünf Defibrillatoren und rüstete den eigenen Betrieb am Standort Neustadt für das Industriegebiet ebenfalls mit einem Gerät aus. In jedem Jahr hilft das Autohaus Falter der Region gezielt mit Geld- oder Sachspenden für soziale Zwecke. Die Geschäftsführer Jürgen Schollmeier und Holger Krimmel nahmen den Fall eines Mitarbeiters in einem benachbarten Neustadter Unternehmen zum Anlass, in die lebensrettenden Defibrillatoren zu investieren. Dort konnte der Mitarbeiter durch den beherzten Einsatz eines Ersthelfers gerettet werden, dem glücklicherweise ein Defibrillator zur Verfügung stand und diesen auch zu bedienen wusste. 
„Die Bedienung des Gerätes ist sehr einfach“, betont Michael Römer. Er ist Geschäftsführer der Neustadter Firma Med Concept mit Sitz in Lachen-Speyerdorf und stellvertretender Vorsitz des Deutschen Roten Kreuzes in Neustadt. Med Concept vertreibt die Defibrillatoren und übernimmt die Schulung des Personals. Das wichtigste sei, so Römer, zu wissen, dass bei der Bedienung des Gerätes der Zustand des zu rettenden Menschen in keinem Fall verschlechtert werden könne. Das Gerät nimmt eigenständig eine Diagnose der Herztätigkeit vor, bevor ein Elektroschock überhaupt möglich sei. Schlägt das Herz regelmäßig und liegt offensichtlich ein anderer Grund für den Zustand des Patienten vor, so wird ein Auslösen unterbunden. Römer demonstrierte an einem Dummy den korrekten Gebrauch. Zunächst müsse durch eine manuelle Herz-Rhythmus-Massage der Zeitraum bis zum Eintreffen eines Defibrillators überbrückt werden. Es empfiehlt sich daher, Passanten oder Mitarbeiter um Mithilfe zu bitten, um den Defibrillator schnellstmöglich herbei zu holen. In der Zwischenzeit werden beide Hände auf das Brustbein des Bewusstlosen gelegt und in einem kurzen Abstand der Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter in rhythmischen Stößen gepresst. Rund 30 Stöße und zwei bis drei Mund-zu-Mund Beatmungen reichen meist zur Überbrückung aus. Damit wird der Blutfluss, der durch den Herzstillstand unterbunden ist, provisorisch aufrecht erhalten. Doch nur der Elektroschock ist in der Lage, die eigene Herztätigkeit anzuregen. Beim Anschalten des Gerätes beginnt der Defibrillator zu sprechen. Mit genauen Anweisungen und Pausen zum Ausführen dieser wird der Helfer sicher geleitet. Nachdem das Gerät per Sensor die Herzfunktion ermittelt hat, gibt es die Option zum Elektroschock frei. Auch danach sollen Herz-Rhythmus-Massagen erfolgen. Dazu gibt der Defibrillator per Metronom den Takt vor. 
Im Stadtgebiet Neustadt sind durch die Spende des Autohauses Falter nun 14 Defibrillatoren vorhanden. Die Standorte sind durch das internationale Zeichen des grünen Pfeils auf weißem Hintergrund gekennzeichnet. Der Beigeordnete Georg Krist dankte dem Unternehmen für die großzügige, sachgerichtete Spende. Neun Geräte der insgesamt 14 Geräte wurden durch private Spender finanziert. 
Zurzeit sind die Defibrillatoren an folgenden Standorten verfügbar:
Sonnen-Apotheke, Goethestraße 7
Saalbau-Foyer, Bahnhofstraße 1
Engel-Apotheke, Landauer-Straße 1
Stern-Apotheke, Hauptstraße 82
Sonnen-Apotheke, Friedrichstraße 25
Bürgerbüro, Hindenburgstraße 9a
in den Feuerwehren in Geinsheim, Hambach-Diedesfeld und Lachen-Speyerdorf
Mercedes Autohaus Falter, Branchweilerhofstraße 121-123
Bäckerei Walter, Dudostraße 69
Meerspinnhalle, Krichplatz 7
Zahnarztpraxis Graeber, Mandelring 67
und demnächst im Weindorf Mußbach. Der Standort wird noch bestimmt.

Tassilo Willrich, erster Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Neustadt, dankte ebenfalls für die Spende, die das Netz der verfügbaren Geräte in Neustadt ein wenig zu verdichten helfe. Anders als in vielen ausländischen Städten seien die Defibrillatoren hier eher selten anzutreffen und leider nicht öffentlich zugänglich. „Wegen des herrschenden Vandalismus ist es nicht möglich, die Lebensretter für jeden frei zugänglich zu platzieren, wie es eigentlich sein müsste“, sagt er. Für ihn sei der Fall des Mannes, der gerettet werden konnte, im doppelten Sinn ein Volltreffer. Zum einen lebe der Mann und zum anderen habe seine Rettung so viel Aufmerksamkeit erzeugt, dass das Autohaus Falter auf die Idee dieser sinnvollen Spende gekommen sei und die Menschen als mögliche Helfer auf die rettende Maßnahme nochmals hingewiesen worden seien.