Erkältung im Flugzeug

Eine verstopfte Nase erschwert den Druckausgleich beim Fliegen und führt dazu, dass Erkältungsviren über Nase und Augen in den Körper eindringen können. Für verschnupfte Flugzeugpassagiere ist gerade die Landung unangenehm, da der Druckausgleich durch die verstopfte Nase erschwert wird. So viele Passagiere gab es noch nie: 2010 wurden laut deutscher Flugsicherung 166 Millionen Flugreisende transportiert. Gerade auf längeren Strecken sind Flugzeuge aus Zeitgründen oft das favorisierte Verkehrsmittel - egal, ob für Geschäftsreisende oder Urlauber. Doch wenn der Kopf brummt und die Nase verstopft ist, kann ein Flug vor allem bei der Landung unangenehm werden, da der Druckausgleich erschwert wird. In der Luft ist der Luftdruck niedrig, am Boden hoch - beim Landeanflug steigt daher der Luftdruck im Flugzeug innerhalb weniger Minuten, wodurch ein Unterdruck im Mittelohr entsteht - das Trommelfell dehnt sich nach innen. Bei einer Erkältung sind die Nasenschleimhäute angeschwollen, sodass die Luft unzureichend oder gar nicht durchgelassen wird. Der Druck lässt sich schlechter ausgleichen. Die Folge: Das gedehnte Trommelfell beginnt zu schmerzen und es kommt zu einem dumpfen Gefühl im Ohr. Im Extremfall kann das Trommelfell reißen und das Hörvermögen wird beeinträchtigt. Erkältete, die ihre Flugreise nicht absagen können, sollten vor Reiseantritt die Blockade in der Nase lösen, damit sie den Druckausgleich machen können und erkältungsbedingte Schmerzen behandeln. Helfen können Preparate die genau jene Symptome gezielt bekämpfen. Ein Mythos hält sich hartnäckig: Klimaanlagen in Flugzeugen gelten als wahre Virenschleudern. Angeblich wälzen sie die Luft in der Kabine nur um und transportieren so Viren, Bakterien und Keime von Sitzplatz zu Sitzplatz. Nach Angaben der Fluggesellschaften ist das Gegenteil der Fall: Ihre Messungen ergeben, dass dank moderner Filtersysteme sogar die Grenzwerte für Operationssäle unterschritten werden, da selbst Bakterien, Keime und Viren zurückgehalten werden. Und auch Forscher haben keinen Hinweis, dass das Ansteckungsrisiko an Bord besonders hoch ist. Sie gehen ebenfalls davon aus, dass moderne Klimaanlagen das Ansteckungsrisiko reduzieren können und die Luft in vielen Büros oder Wohnungen keimhaltiger ist. Nicht verhindern kann die Technik allerdings, dass die Erkältungsviren durch den direkten Kontakt mit einer Schnupfnase übertragen werden. Zur Vorbeugung ist es deshalb ratsam, ein paar einfache Hygiene-Regeln zu beachten: Neben dem gründlichen Händewaschen sollten sich Reisende möglichst nicht ins Gesicht fassen. Rhino-, Entero- und andere Erkältungsviren können sich nämlich bis zu drei Stunden auf den Handflächen halten und so leicht zu den Schleimhäuten von Augen und Nase gelangen, wo sie sich ausbreiten.