Die Deutschen schlafen unter der Woche im Durchschnitt sieben Stunden pro Nacht, knapp zehn Prozent sogar weniger als sechs Stunden. Somit gehören sie zu den Kurzschläfern in Europa. Was viele nicht wissen: Ein reduzierter Tiefschlaf setzt die Schmerzschwelle herab und erhöht die Schmerzempfindlichkeit. Zu wenig Schlaf gilt deshalb auch als Risikofaktor und eine der Hauptursachen für Spannungskopfschmerzen.
Untersuchungen belegen den direkten Einfluss von Schlafmangel auf Spannungskopfschmerzen. Das Risiko hierfür ist besonders hoch, wenn die Schlafdauer an zwei aufeinander folgenden Tagen jeweils unter vier Stunden beträgt.
Zusätzlicher Stress kann diesen Effekt verschlimmern. Dagegen beugen mindestens zwei Nächte mit jeweils acht Stunden Schlaf dem Spannungskopfschmerz vor. Ein möglicher Grund dafür kann sein, dass bei Kurz- oder Wenigschläfern die Tiefschlafphase verkürzt ist und sich die Betroffenen nachts schlechter erholen. Denn während des Schlafens sind die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiv und das Gehirn verarbeitet das über den Tag Erlebte. Dadurch bleibt es leistungsfähig und emotional ausgeglichen. Acht Stunden Schlaf pro Nacht gelten als optimal.
Kopfschmerz vom Spannungstyp ist eine der meist verbreiteten Kopfschmerzformen weltweit. Ungefähr zwei Drittel der Menschen leiden einmal im Jahr unter dem beidseitig drückenden, dumpfen Schmerz, der sich durch körperliche Aktivität noch verschlimmert. Bei Schlafmangel reagiert der Körper, wie auch bei emotionalem Stress, mit einer verstärkten Ausschüttung von Nervenbotenstoffen wie Serotonin und Endorphinen, um verstärkt Energie bereit zu stellen. Kommt es zu einer Erschöpfung dieser Nervenbotenstoffe, öffnen sich die Schmerzfilter im Gehirn und die Schmerzinformation strömt ungehindert ein – die Folge sind Spannungskopfschmerzen. Entsteht der Schmerz oft aufgrund von Stress oder Müdigkeit, besteht die Gefahr, dass sich dieser chronifiziert. Daher ist es wichtig, frühzeitig den Schmerzkreislauf zu durchbrechen.