Das Glück am Flugfeld

Es ist warm, die Sonne scheint. Endlich wieder ein schöner Tag, und frei noch dazu. Die Kinder drängt es nach draußen. Warum nicht mal wieder in den Tierpark? Da waren wir schon lange nicht mehr, meint die bessere Hälfte. Also gut. Taschen gepackt, Wasser rein und was man sonst noch so braucht. Decken liegen im Auto. Los geht’s.

Unterwegs darf natürlich der Klassiker nicht fehlen: „Papa, wann sind wir endlich da?“ Am Ziel angekommen dann die Ernüchterung: Wir sind nicht die Einzigen, die diese grandiose Idee hatten. Der Parkplatz ist voll, alle legalen und illegalen Möglichkeiten sind ausgeschöpft. Schlimmer noch: Hier beginnt schon die Schlange, grob geschätzt etwa einen Kilometer vor dem Haupteingang. Es bewegt sich nichts. Eltern mit Bollerwagen stehen reglos da, nur die Kinder rennen herum. Es fehlt nur noch, dass jemand eine Liege auspackt und den Sonnenschirm aufstellt. Wer kann, versucht zu fliehen. Auch uns gelingt es zu wenden. Das war knapp.

Jetzt muss improvisiert werden. Eisdiele? Ja gut, aber noch zu früh. Und was sollten wir dann mit dem Rest vom Tag machen. Spielplatz? Ja, auch gut, aber nichts Besonderes. Warum nicht zum Rhein? Schiffe kucken – das machen die Kinder gerne – am Rhein spazieren, ohne dass es ins Wandern ausartet. Eisdiele und Spielplatz wären bei Bedarf auch nicht so weit. Perfekt! Also nächstes Ziel angesteuert und auf Anhieb einen Parkplatz gefunden. So muss das sein.

Die Alternativ-Bespaßung kommt bestens an. Hier und da will jeder mal auf die Schulter genommen werden. Interessierte Detailfragen werden auch gestellt: „Gibt es Fische da drin?“ Ja, hoffentlich. „Sind da auch Haie drin?“ Leider nein. Die Antwort enttäuscht den Kleinen; die Kleine würde jetzt am liebsten darin baden. Geht auch nicht, wegen der Strömung und überhaupt. Dafür hat der liebe Gott das Freibad erfunden. Jetzt verspürt auch noch die Mama langsam einen natürlichen Drang. Ein sauberes stilles Örtchen, das wär’s jetzt. Leider ist gerade weit und breit keines zu sehen und auch sonst sind zu viele Spaziergänger unterwegs. Also geht es wieder zurück, und dabei noch einen Zahn zugelegt. Zum nach Hause fahren ist es aber noch zu früh. Wie kann man Schiffe toppen? Mit Flugzeugen, ganz klar. Weiter geht es zum kleinen Flugplatz. Dort üben Anfänger gerade Starts und Landungen mit kleinen Propellermaschinen. Die Kinder sind begeistert und die Frau auch. Die Gastwirtschaft direkt am Flugfeld hat einen Biergarten und schöne saubere Toiletten. Das trifft sich gut, denn auch Hunger stellt sich langsam ein. Mit Glück erwischen wir den letzten freien Tisch. Die Wartezeit aufs Essen ist lang, denn auch hier hatten seltsamerweise auch andere Menschen dieselbe Idee. Macht aber nichts; denn die Kinder sind abgelenkt, die Frau erleichtert und ein alkoholfreies Weizen für den Papa auch schon unterwegs. So lässt es sich aushalten.