Was ist eigentlich eine Diät?

Wenn jemand davon spricht, dass er eine Diät hält, dann geht man allgemein davon aus, dass der Wunsch nach einer schlankeren Figur dahinter steckt. Aber das ist nur eine mögliche Erklärung für eine Diät.

Seit den 1960er Jahren hat sich in der Gesellschaft das Schönheitsideal der schmalen Silhouette durchgesetzt. Da diese manchmal hart erkämpft werden muss, ist eine disziplinierte Ernährungs- und auch Lebensweise nicht selten von Nöten. Der Bedarf an entsprechenden Regeln wuchs in den letzten Jahren stetig, denn lediglich die Verringerung von Kalorien war und ist mühsam und wenig amüsant. So entstanden mehr oder weniger sinnvolle Diäten, die im Laufe der Jahre geradezu in aller Munde waren und manchmal sogar auch geblieben sind. Ob es nun die Low-Carb-Diät ist, die Glyx-Diät oder eine basische Ernährung propagiert werden, spielt letztlich keine Rolle. Die vorgegebenen Diätstrategien decken den Bedarf an konkreten Handlungsplänen, versprechen viel und geben den Nutzern Hoffnung auf ein besseres, gesünderes und schlankeres Leben.

Das Wort Diät im ursprünglichen Sinne beschreibt eine bestimmte Ernährungsweise, die jedoch nicht immer mit der Gewichtsreduzierung einhergehen muss. Diäten haben durchaus unterschiedliche Gründe, die sowohl medizinische als auch religiöse oder ethische Grundlagen haben können. Ein Diabetiker muss eine Diät einhalten, indem er die Menge der Kohlenhydrate, die er zu sich nimmt, im Blick behält. Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten verzichten zwangsläufig auf bestimmte Nahrungsmittel, um den gesundheitlichen Folgen einer für sie falschen Ernährung aus dem Wege zu gehen. Vegetarier und Veganer leben eine von ihnen gewählte Ernährungsweise und auch Religionen legen den Verzicht von Fleisch und Alkohol ganz, teil- oder zeitweise nahe. Manchmal ist auch eine Gewichtszunahme erforderlich – beispielsweise nach langer Krankheit – die ebenfalls durch eine Diät, also einer bestimmten Ernährungsweise, erreicht werden soll. Sportler, deren Wettkämpfe in so genannten Gewichtsklassen stattfinden, ernähren sich mit einer auf ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Diät, die auf körperliche Leistung und das Erreichen des Wunschgewichts mit Zu- oder Abnahme ausgerichtet ist.

Das Wort Diät sagt noch nichts über die Ursache einer Entscheidung für einen Speiseplan aus, außer dass die Ernährungsweise aus individuellen Gründen angepasst wurde.

Info:

Krankheitsvorbeugende Diäten und Diäten zur Behandlung von Krankheiten sind beispielsweise: laktosefreie Diät, purinarme Diät, natriumarme Diät, phosphatarme Diät, calciumreiche Diät, eiweißdefinierte Diäten sowie Gewichtsreduktionsdiäten, Diäten zur Senkung von Blutfettwerten oder Schonkost nach Operationen. Einige Diäten eignen sich nicht als Dauerkost, sondern dürfen nur zeitlich begrenzt durchgeführt werden, da sonst eine Mangelernährung droht. Andere wiederum müssen lebenslang durchgehalten werden. Hierzu zählen Diäten, die bei bislang unheilbaren Krankheiten wie Zöliakie, bestimmten Lebensmittelunverträglichkeiten oder bestimmten Krebserkrankungen eingehalten werden müssen. Die Diätkost, insbesondere für Diäten zur Behandlung von Krankheiten, wird von Diätassistenten in Zusammenarbeit mit einem Arzt zusammengestellt. Hierzu zählen auch so genannte bilanzierte Diäten. Hierzu führt der Diätassistent mit den Patienten oder Ratsuchenden eine Diätberatung  beziehungsweise Ernährungsberatung durch. Die Diätberatung soll dem Patienten das nötige Wissen über die durchzuführende Diät vermitteln; auch in Hinblick auf Diät und Gesundheit. Darüber hinaus ist es für die Auswahl der richtigen Diät möglicherweise sinnvoll, sich Diäten im Test von verschiedenen Quellen anzusehen und die Testergebnisse zu vergleichen, um dann für sich die passende Diät zu finden.

Quelle: lebensmittellexikon.de
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