Schritt für Schritt

Es wird zu viel gesessen! Das ist eine unumstößliche Tatsache, die uns die moderne Arbeitswelt zunehmend beschert. Zu mehr Bewegung während des Tages raten Ärzte, Physiotherapeuten und Fitnesstrainer. Bewegung – insbesondere bei natürlichem Tageslicht – soll darüber hinaus Stimmungsschwankungen entgegen wirken. Und natürlich ist ein Plus an Aktivität der Figur durchaus zuträglich.

Dabei ist es noch nicht einmal notwendig - und häufig hinsichtlich der Kontinuität und des Durchhaltens der gesünderen Lebensweise meist nicht sinnvoll - gleich mit einem völlig neuen oder auch teuren Sport zu beginnen. Es reicht oftmals schon, wenn man mehr Schritte macht, als es vielleicht notwendig wäre. Ein bisschen weiter vom Ziel weg parken, eine Station früher aus der S-Bahn oder dem Bus steigen, die Treppe nehmen statt den bequemen Aufzug oder einen kleinen Abendspaziergang statt der Couch wählen. Mit einem Schrittzähler, der entweder als App auf dem Smartphone oder als kleines Gerät zum Anstecken, in der Tasche oder am Handgelenk mitgeführt wird, werden die Schritte gezählt, die Geschwindigkeit, die Entfernung und auch die verbrauchten Kalorien erfasst. Mit dem Schrittzähler erhält man zunächst einen Überblick über die täglich, wöchentlich oder auch monatlich zurückgelegte Strecke. Es ist erstaunlich, wie motivierend sich diese Schrittzähler auf die eigene Bereitschaft zur Aktivität auswirken. Um die Tagesbilanz zu verbessern, wird noch einmal schnell und freiwillig der Müll hinaus getragen oder Getränke im Keller geholt.

Schaut man ins Netz, so findet man auf zahlreichen Seiten eine empfohlene Schrittzahl von 10.000. Dabei handelt es sich jedoch um eine Richtgröße – wahrscheinlich auch deshalb, weil es so eine schöne runde Zahl ist – die man in ihrer Allgemeingültigkeit durch anzweifeln darf. Die tägliche Schrittzahl ist eine individuelle Größe, die von mehreren Faktoren abhängt. Zunächst ist schlicht zu begrüßen, wenn die bisher übliche Zahl der Schritte gesteigert wird. Das kann von 4.000 auf 6.000 Schritte sein oder von 7.000 auf 9.000 Schritte pro Tag. Wer ständig im Büro nur kurze Wege geht, kommt vielleicht am Tag auf ein Sümmchen, das ihn erstaunt. Trotz allem hat ein kontinuierlicher Spaziergang, der vielleicht sogar eine kleine Steigung enthält, eine andere Qualität. Geht man von rund 8.000 Schritten pro Tag aus, so legt man bei einer angenommenen Schrittlänge von 70 Zentimetern etwa 5,6 Kilometer zurück. Je nach durchschnittlicher Geschwindigkeit kann man einen ungefähren Kalorienverbrauch von immerhin 240 Kilokalorien anrechnen.  

Neben den wunderbaren gesundheitlichen und figürlichen Aspekten bringen Spaziergänge und oder Walkingtouren ein nicht zu übersehendes Plus auf der emotionalen Habenseite. Es ist Entspannung, ein Stück Entschleunigung und Zeit, in der ein Gedanke bis zum Ende gedacht werden kann. Schritt für Schritt!

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