Parfums, Düfte, die nie aus der Mode kommen

Ob man sich gegenseitig riechen kann, entscheidet, neben dem natürlichen Odor, nicht zuletzt die Wahl des aufgetragenen Parfums. Bereits seit tausenden von Jahren benutzen Menschen Parfums, um ihre eigene Persönlichkeit mittels Einsatz passender Düfte zu unterstreichen. Bereits zur Zeit der alten Hochkulturen in Afrika und Asien hielten Duftkompositionen Einzug in viele Bereiche der Gesellschaft, insbesondere aber in den Bereich der Medizin und Spiritualität. Das aus dem lateinischen stammende Wort Inspiration, das heutzutage als Vorstufe von Kreativität und Fortschritt in vielen Bereichen verstanden wird, lässt sich frei mit Einatmen, Beseelung und Einhauchen übersetzen.

Eingebungen, oder weniger spirituell ausgedrückt, Geistesblitze, finden auch heute noch statt und nicht selten werden Düfte als Auslöser genannt. Das ist kein Zufall, denn Düfte erzeugen in unseren Köpfen Bilder. Assoziationen zu bereits Erlebtem werden aus den Tiefen des Unterbewusstseins ausgegraben und in die Gegenwart überführt. Das Angebot an verschiedenen Duftnoten gestaltet sich gerade in der heutigen Zeit facettenreicher denn je, wobei klassische Duftnoten nach wie vor hoch im Kurs stehen.

Jede Duftnote entfaltet sich auf der Haut verschiedener Menschen anders. Grundsätzlich unterscheidet die Duftindustrie jedoch die variierenden Zusammensetzungen der Düfte nach Duftintensität und Duftwirkung. In einer Skala, die die Wahrnehmbarkeit des Duftes in den Mittelpunkt stellt, werden Düfte nach ihrer Wirkung von nicht/kaum wahrnehmbar bis löst unbewusste Fluchtreaktion aus unterschieden. Letzteres wünscht sich sicherlich niemand, ist aber Beweis genug, wie unmittelbar gerade aufdringliche Düfte wirken können.

Maßgeblich für die jeweilige Duftintensität der Parfums sind die Auswahl des Riechstoffes, sowie dessen Konzentration. Ganz klassisch wird die Zusammensetzung von Düften in verschiedene Duftnoten unterteilt. Die Kopfnote, quasi der erste Eindruck eines Parfums, umschreibt den vordergründig und direkt nach dem Auftragen der Duftmischung wahrnehmbaren Geruch. Sie besteht grundsätzlich aus eher leichten, recht flüchtigen Duftnoten. Die Herznote (oder auch Mittelnote) ist, wie der Name schon sagt, die entscheidende, weil im Mittelpunkt stehende Note eines Duftkomplexes. Sie entfaltet sich nach Verfl üchtigung der Kopfnote und bildet das Herzstück des Parfums. Bestandteil der Herznote sind zumeist Kombinationen aus verschiedenen Aromen zusammen mit Blütennuancen. Der dritte Bestandteil der äußerst komplexen Duftnote eines Parfums ist die sogenannte Basisnote, die im Wesentlichen die langwirkenden Bestandteile der Parfumkreation enthält. Selbst wenn es ein schier unmögliches Unterfangen darstellen dürfte, jeden Duft einer festgelegten Duftkategorie zuzuordnen, hat die Parfumwirtschaft neun verschiedene Duftfamilien festgelegt, in die sich mal genau, mal grob, die verschiedenen Parfums, die der Parfummarkt zu bieten hat, einordnen lassen.

Die Duftfamilien:

- Zitrusnoten
- Blumige Noten
- Fougère-Noten
- Chypre-Noten
- Holzige Noten
- Orientalische Noten
- Ledernoten
- Gourmand-Noten
- Tropische Noten

Hauptbestandteil von Parfums ist je nach Verdünnungsklasse Alkohol, das etwa 80 Prozent der Parfummenge umfasst. Der duftende Bestandteil, bestehend aus in destilliertem Wasser gelösten (Duft-) Essenzen und/oder synthetisch hergestellten Duftstoffen, im Allgemeinen als Riechstoffe bezeichnet, bilden den duftenden Kern des Parfums. Ein duftendes Argument bei Kaufentscheidungen Eine moderne Art des Einsatzes von Düften fi ndet im Bereich des Marketings statt. Die Teildisziplin des Neuromarketings beschäftigt sich mit bewusst inszenierten Sinnesreizen, die auf verschiedene Art und Weise eine emotionale Reaktion der Konsumenten hervorrufen soll. Duftmarketing wiederum spezialisiert sich, wie der Name bereits verrät, voll und ganz auf Gerüche, die bewusst eingesetzt, Kaufentscheidungen erleichtern sollen.

In diesem Zusammenhang wird jeder schon einmal von dem bewussten Platzieren der wohlriechenden Gemüse- und Obstabteilung im Eingangsbereich eines Lebensmittelmarktes, oder vom speziellen Geruch eines Neuwagens Notiz genommen haben. Allergien und Lagerung Menschen, die zu Allergien neigen und Kinder sollten vor dem fl ächigen Einsatz eines Parfüms zunächst das Produkt auf die eigene Hautverträglichkeit testen. Wenn gerade kein Labor zur Hand ist, dann genügt ein Test auf einem kleinen Teil der eigenen Haut. 26 Inhaltsstoffe gelten in der Europäischen Union als potentiell allergieauslösend und müssen nach der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe auf der Packung des Parfums deutlich benannt werden. Parfums sollten am besten dunkel und möglichst kühl gelagert werden, damit man sehr lange seine Freude an dem Produkt hat. Bei fehlerhafter Lagerung kann es vorkommen, dass sich der Duft verändert. Jens Wacker