Eiweißbrot

Nachdem die LowCarb Diät als die Allzweckwaffe im Kampf um die Bikinifigur galt, waren findige Bäcker gefragt, die eine Brotrezeptur entwickelten, die mit weniger Kohlenhydraten als für das herkömmliche Brot auskommen sollte. Das gelang: das so genannte Eiweißbrot. Einigen Herstellern zufolge enthalten die Backwaren nur sechs Prozent Kohlenhydrate, dafür aber 21 Prozent Eiweiß. Ein Bäcker wirbt sogar damit, sein Produkt schaffe es auf 32 Prozent. Im Vergleich dazu besteht ein Weizenmischbrot aus 44 Prozent Kohlenhydrate und fünf Prozent Eiweiß. Diätgurus, die auf das Schlank-im-Schlaf-Prinzip schwören, verweisen
zudem auf ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl der Spezialbrote. Das Plus an Eiweiß, besonders am Abend genossen, kurble zudem die Fettverbrennung an. Ernährungsexperten und auch Verbraucherschützer warnen jedoch vor dem Eiweiß-Brottrend. Mit dem Diätversprechen Schlank im-Schlaf zu werben, führte jedoch schon im Falle einer Großbäckerei zur Abmahnung. Tatsächlich weisen die von den Verbraucherzentralen getesteten Brote bis zu zehnmal mehr Fettanteil im Vergleich zu normalem Brot auf. Der Kaloriengehalt der Trendbrote liegt somit deutlich über dem von herkömmlichen Brotsorten. Nach Angaben des Backzutatenverbandes in Berlin wird beim Eiweißbrot ein Großteil des normalen Weizenmehls durch Weizen- und Sojaeiweiß ersetzt. Verschiedene Ölsaaten werden zur Optimierung des Geschmack- und Kaueindrucks verwendet. „Die Hauptinhaltsstoffe sind Weizeneiweiß, Sojaeiweiß, Sojaschrot, Weizenvollkornmehl, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Sesam“, heißt es in einer Stellungnahme. Letztlich ist das Brot im Durchschnitt auch teurer als normales Brot. Ob es geschmacklich überzeugen kann, liegt in der individuellen Beurteilung.

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