Gesundes Mood-Food

Wenn im Herbst die Tage kürzer und trüber werden, schlägt das vielen aufs Gemüt. Im Winter ist es dann ganz mit der guten Laune vorbei, wenn sich zu der Dunkelheit auch noch die Kälte und das Schmuddelwetter gesellen.

Mit den schwächer werdenden Sonnenstrahlen sinkt die Laune bei vielen Zeitgenossen. Viele Menschen fühlen sich müde, traurig und lustlos. Ursache dafür ist das Hormon Melatonin, von dem in der dunklen Jahreszeit mehr gebildet wird. Es macht nicht nur müde, sondern senkt den Gehalt von Serotonin, dem so genannten Glückshormon, im Körper.

Mit der richtigen Ernährung, die auch unter dem englischen Namen Mood Food mittlerweile bekannt ist, kann die körpereigene Produktion von Serotonin unterstützt werden. Exotische Früchte wie Bananen, Ananas und Papaya sowie Feigen und Avocados enthalten zwar von Natur aus Serotonin, doch ganz so einfach ist das mit der Glücksnahrung dann auch wieder nicht. Wird das Glückshormon nämlich mit der Nahrung aufgenommen, gelangt es in den Magen, nicht aber ins Gehirn und kann seine positive Wirkung deshalb nicht entfalten. Serotonin muss der Körper im Gehirn selbst bilden, wozu die Aminosäure Tryptophan als wichtigster Baustoff benötigt wird. Als Transportmittel dienen Kohlenhydrate, um Tryptophan ins Gehirn zu lotsen. Beides kann nur mit der Nahrung aufgenommen werden.

Tatsächlich assoziieren viele Menschen mit Mood Food nur Schokolade, was im Grunde genommen auch nicht falsch ist, da Schokolade in der Lage ist, schnell ein Glücksgefühl hervorzurufen. Ein gravierender Nachteil ist, dass das Stimmungshoch nach dem Genuss nicht allzu lange anhält und viele zusätzliche und eigentlich unnötige Kalorien aufgenommen werden.

Besser geeignet sind Vollkornprodukte, Kartoffeln und Reis, die den Körper mit komplexeren Kohlenhydraten versorgen. Sie werden langsam verdaut und halten, anders als Schokolade, den Blut-Zucker-Spiegel und die Insulinausschüttung konstant. Gute Tryptophan-Lieferanten sind Fische, Cashewkerne, Paranüsse, Eier, Dinkel, Quark, Käse und Weizenkeime. Aber auch jegliche Produkte aus Sojabohnen sind wahre Glücksbringer.

Allerdings ist Serotonin bei weitem nicht der einzige Stoff, der unserem Körper im Winter fehlt. Der tägliche Genuss von Obst und Gemüse ist gerade in der Winterzeit überaus wichtig. Um gut gelaunt durch einen trüben Tag zu kommen, empfiehlt es sich, morgens mit einem Müsli aus Haferflocken, ungeschälten Mandeln, Milch und Orangen zu starten. Scharfmacher, wie Chili, Pfeffer oder Peperoni im Mittagessen regen die Endorphinausschüttung an und geben deshalb zusätzlich positive Energie für den Tag.

Doch Essen allein macht auch nicht glücklich. Der Mangel an Vitamin D für kann sich zu einem gesundheitlichen Problem entwickeln. Da dieses Vitamin über die Haut entwickelt wird, ist der tägliche Aufenthalt im Freien quasi ein Muss. So kann die Bewegung an der frischen Luft die positive Wirkung der Lebensmittel noch zusätzlich stärken. Licht und Luft halten das Schlafhormon Melatonin in Schach.

Ernährungswissenschaftler warnen davor, sein Winterglück allein im Essen zu suchen. Wer im Winter meint, er müsse seiner Seele bei all der Kälte und Dunkelheit stets was Gutes tun, indem er auf duftendes Weihnachtsgebäck und deftige Speisen zurück greift, tut sich keinen Gefallen. Schweres Essen liegt auch schwer im Magen. Der Körper ist dann so sehr mit der Verdauung beschäftigt, dass man sich wieder müde und schlapp fühlt. Nüsse, Mandeln, Orangen und Apfelsinen sind die weitaus bessere Seelennahrung und kleben später nicht an den Hüften. Sonst folgt auf die Novemberdepression automatisch der Frühjahrsblues.