Demokratieprojekt bei „Jugend stärken im Quartier“

Nach dem letzten erfolgreichen Mikro-Projekt „Fit 4 Life“ (zwischen April und Juni 2017), in dem junge Erwachsene unter anderem auf das Leben in einer eigenen Wohnung vorbereitet wurden, hat das Team von „Jugend stärken im Quartier“ ein neues, interessantes Projekt gestartet. Diesmal geht es um Demokratie.

„Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ heißt das Demokratieprojekt es ist eine Kooperation zwischen „Jugend stärken im Quartier“, der VHS, dem Hambacher Schloss und der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt.

Zielgruppe sind junge Geflüchtete zwischen 17 und 26 Jahren, die nach erfolgreichem Abschluss der Sprachkurse (B1) den Orientierungskurs besuchen. In diesem Kurs sind Politik und Geschichte ein fester Bestandteil des Lehrplans.

Das Demokratieprojekt bietet also eine optimale Gelegenheit, die „guten und schlechten Zeiten“ der deutschen Demokratiegeschichte eindrücklich zu veranschaulichen und die wissbegierigen Geflüchteten für die Demokratie und ihre Voraussetzungen zu sensibilisieren.

Das Projekt besteht aus drei Teilen.

1.Termin: Vorbereitung auf das Thema Demokratie im Unterricht der VHS.

2.Termin: Exkursionen zum Hambacher Schloss und zur Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt mit Führung durch Charlotte Dietz, Petra Schanze, und Eberhard Dittus.

3. Termin: Reflexion und Bemalen einer Demokratie-Fahne in der VHS. Fragestellung: „Was ist Ihnen wichtig in einer Demokratie in Deutschland?“ Diese Fahne hängt im Moment am Rathaus und wird eine Woche dort wehen.

Zitate von Geflüchteten während Vorbereitung im Unterricht: „Wir kommen alle aus einer Diktatur. Wir wollen wissen, was Demokratie ist und was wir tun können, um etwas beizutragen. Darum sind wir nach Deutschland gekommen.“

Besonders beeindruckend: In der Gedenkstätte waren die Geflüchteten teilweise sehr betroffen. In der extra vorgesehenen Reflexionsrunde am Ende der Führung bat ein Mann aus dem Iran darum, eine Schweigeminute für die NS-Opfer einzulegen.

„Es ist einfach genial, dass wir so wichtige Stätten wie das Hambacher Schloss und die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt vor Ort haben. So können wir den Geflüchteten die Demokratiegeschichte anschaulicher nahe bringen zu können, sagt Petra Schanze, die zusammen mit Charlotte Dietz und Eberhard Dittus das Projekt geplant und durchführt hat.

Es ist vorgesehen, dass das Projekt an der VHS weitergeht. Auch für Schulen stehen das Team von „Jugend stärken im Quartier“, das Hambacher Schloss und die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt zur Durchführung des Demokratieprojektes zur Verfügung.

Weitere Infos und Anmeldung im Jugendamt bei Petra Schanze (06321/855-699), Janina Becker (06321/855-625) und Marion Fliehmann (06321/899-616).

Ergänzende Infos:

Das Modellprogramm „Jugend stärken im Quartier“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) wird seit Jahresbeginn 2015 zunächst für vier Jahre in benachteiligten Stadt‐und Ortsteilen von 185 Kommunen in 15 Bundesländern umgesetzt. Dafür stehen rund 115 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und 5 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung.

Das ressortübergreifende ESF‐Vorhaben unterstützt junge Menschen mit Startschwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf mit aufsuchender Arbeit, Beratung und Einzelfallhilfe (Jugendsozialarbeit). Ziel ist, individuelle Hürden auf dem Weg Richtung Ausbildung und Arbeit zu überwinden und eine schulische, berufliche und soziale Integration zu ermöglichen. Ergänzend können Mikroprojekte realisiert werden, die neben der Entwicklung der Jugendlichen der Aufwertung von Quartieren dienen. Informationen zum Programm finden sich unter www.jugend­staerken.de.

Bild vergrößern: Demokratiefahne_1

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