Ein altes Gemäuer wird neu entdeckt

Es ist der 22. Juni. Ein schöner Sommerabend senkt sich über die Pfalz. Einer Prozession gleich strömen mehrere hundert Menschen den Berg hinauf Richtung Neustadt-Gimmeldingen. Sie werden von Musik, Lichtern und dem Duft von Gebratenem angelockt. Zwischen dem lodernden, noch weit entfernt sichtbaren Schein der Schwedenfeuer und Fackeln steht das altehrwürdige Gemäuer der Gimmeldinger Burg.

Der Ringwall bildet den Mittelpunkt des Gimmeldinger Burgfestes. Er wurde in den 1970er Jahren auf dem Fundament der heute im Erdreich verborgenen Überreste eines salischen Turmbaus aus dem 6. Jahrhundert errichtet. Anfang der 1990er Jahre wurde die Burg aus Sicherheitsgründen verfüllt. Danach fristete die Burg lange ein trauriges Schattendasein. Sie wurde vergessen und die Natur eroberte sich das Gelände zurück. 2011 nahm sich die Landjugend Mußbach-Gimmeldingen der Gimmeldinger Burg an und erweckte sie aus ihrem sanften Dornröschenschlaf. Sie drängten die Natur wieder zurück, entfernten illegalen Bauschutt, ordneten neu, pflanzten Rosenstöcke und Mandelbäume und stellten Bänke auf.  Um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf dieses Kleinod in unmittelbarer Nähe zu lenken, veranstaltete die Landjugend 2012 zum ersten Mal ein Burgfest, was ein großer Erfolg wurde und in diesem Jahr noch mehr Besucher anlockte.

Martin Ferckel, Vorstand der Landjugend Mußbach-Gimmeldingen, hob in seiner sehr kurzweiligen Begrüßungsrede das ehrenamtliche Engagement der Helfer im Rahmen der Pflegepatenschaft und bei der Organisation des Festes hervor. „Wir sind zurzeit in der Aufstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes das, in Abstimmung mit dem Flächeneigner der Burgfläche und der Umweltabteilung der Stadt Neustadt, die zukünftige Chancen aber auch Grenzen der Arbeit auf und um die Burg in eine Form gießen soll“. Engagement, so Ferckel weiter, sei in großem Maß vorhanden, dennoch müsse man sich den Spielregeln  beugen, die die Arbeit auf einer Fläche im Außenbereich mit sich bringen würde. Ein Pflege- und Entwicklungskonzept schaffe in diesem Zusammenhang ein gewisses Maß an Planungssicherheit für die Landjugendgruppe und deren weitere Arbeit.

Die Gäste des Festes wussten die Arbeit der Landjugend zu würdigen und genossen die schöne Atmosphäre der historischen Stätte, das Burgambiente, den ungetrübten und weiten Blick auf den Haardtrand und über die Ebene und die gelassene Feststimmung. Bis in die späten Abendstunden hinein verweilten Hunderte in und um den Ringwall.

Musikalisch untermalt wurde der Abend von der Band Good Friday, die mit eingängigen Melodien die zweite Ausgabe des Burgfestes begleiteten. Der durch den Verkauf von Getränken und Essen im Rahmen des Festes erzielte Gewinn der Veranstaltung wird von der Landjugend für die weitere Pflege und Entwicklung der Burgflächen verwendet.