Stroh zu Gold - Historische Handspinngeräte vom 1. Dezember bis 28. Januar 2018

Eventart

Das Museum Herxheim dreht am Rad! Und es verliert vielleicht mal den Faden. Aber dort wird ja auch gesponnen! Denn ums Spinnen wird es in den nächsten Wochen in der neuen Sonderausstellung gehen – einer Ausstellung zum Anfassen und Ausprobieren. Das Museum verwandelt sich in eine Spinnstube, und wie früher trifft man sich hier und spinnt und schwatzt. Die Themen der Ausstellung sind ein Geflecht aus Geschichte und Gegenwart, Gemeinschaft und Geschick.

Passend zur Adventszeit und zum Herxheimer Adventsmarkt eröffnet das Museum Herxheim am Freitag, 1. Dezember, um 18 Uhr die Ausstellung „Stroh zu Gold – Historische Handspinngeräte“. Gezeigt werden nicht nur Spinnräder der vergangenen Jahrhunderte, sondern auch archäologische Funde und Gerätschaften aus Vorgeschichte und Mittelalter. Zu den besonderen Höhepunkten gehört ein Spinnwirtel aus Bergkristall – dieses seltene Material war Teil einer Handspindel, die in der Merowingerzeit einer fränkischen Frau im pfälzischen Hessheim mit ins Grab gegeben worden war.

Im Mittelpunkt stehen aber verschiedene Typen von Spinnrädern, mit denen noch vor wenigen Generationen in vielen Haushalten Flachs oder Hanf oder Wolle versponnen – und quasi „Stroh zu Gold“ wurde. Die Besucher finden sich zunächst in einer „Werkstatt“ wieder, in der sie in Holzschuhe und Arbeitsschürzen schlüpfen können. In den Ausstellungsräumen begegnen sie der Charkha, dem indischen Spinnrad, das in Gandhis gewaltfreier Unabhängigkeitsbewegung eine zentrale Rolle spielte, einem osmanischen Spinnrad und Webgeräten der Etrusker und Wikinger. Und sie geraten in eine biedermeierliche Spinnstube, einen Ort weiblicher gemeinschaftlicher Arbeit und des Austauschs.

Die Ausstellung zeichnet nicht nur einige technikgeschichtliche Stationen der Entwicklung von der Handspindel über das Spindelrad zum Flügelspinnrad und zur regionalen Vielfalt im 19. Jahrhundert nach, sondern gibt auch Einblicke in das Spinnen als typisch weibliche Tätigkeit und die wirtschaftliche und soziale Bedeutung, die das Spinnen von „Stroh zu Gold“ für die Frauen hatte.

Ergänzend zur Ausstellung bietet das Museum Herxheim verschiedene Kurse an, bei denen alle Interessierten ihre eigenen Spinnräder mitbringen und Instand setzen lassen können und Techniken lernen wir das Klöppeln und das Brettchenweben. Weitere Informationen finden sich auf www.museum-herxheim.de.

Die Eröffnung am 1. Dezember wird begleitet von festlicher Harfenmusik mit Donatella Abate. Die Schau ist bis zum 28. Januar 2018 geöffnet.

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