Mein Kind kann...

Der Mensch erlernt in den ersten Monaten seines Lebens beinahe täglich neue Fähigkeiten und wird mit einer Flut von Sinneseindrücken zu immer neuen Leistungen und Erfahrungen animiert. Eltern beobachten staunend und voller Stolz die gewaltigen Entwicklungsschritte ihres Kindes. Der Zeitpunkt jedes Entwicklungsmeilensteins wie Drehen, Krabbeln, Sitzen oder gar Laufen wird unter jungen Eltern gerne verglichen – was zu angeregten Unterhaltungen, zufriedenem und beruhigten Gemütern, aber auch zu Stress und Verunsicherung führt.

Tatsächlich gibt es Richtlinien, in denen der Zeitraum – nicht der Zeitpunkt – eines kindlichen Entwicklungsschritts genannt wird. Auf der Internetseite www.familie.de oder www.babycenter.de findet man detaillierte und eingängige Beschreibungen und Hinweise zur Kindesentwicklung. Ist man als Eltern verunsichert oder im Zweifel, ob das Lernverhalten des eigenen Kindes innerhalb des dargestellten Rahmens liegt, hilft der Rat eines erfahrenen Arztes, der das Kind aus fachlicher Sicht betrachtet und eventuelle Entwicklungsstörungen als solche erkennt.

Abweichungen von der als Durchschnitt angelegten Norm können nämlich schon dann auftreten, wenn das Kind beispielsweise andere Prioritäten setzt. Wer seinen Fokus auf die Kunst des Laufen Lernens legt, wird nicht gleichzeitig enorme Sprünge in der Sprachentwicklung leisten können – auch wenn das Nachbarkind eventuell schon grammatisch korrekte Bedingungssätze formuliert. Angeblich!