Was genau ist Yoga eigentlich?

Yoga ist eine sehr alte Lehre, die körperliche Übungen und Meditation miteinander verbindet, und wird schon seit Ewigkeiten praktiziert. Ob der Ursprung überhaupt festzustellen ist, ist zweifelhaft. In den letzten Jahrzehnten ist die Yoga-Faszination von Indien immer weiter Richtung Westen gelangt. Eine jener Pioniere, die uns die Yoga-Technik in den 1970er Jahren auf den westlichen Bildschirmen näher brachte, war Kareen Zebroff. Mittlerweile ist die ehemals fernöstliche Lehre ein fester Bestandteil unserer Fitnesslandschaft. Doch Yoga umfasst viel mehr als die sportliche Komponente. Ursprünglich ging es um die Verbindung zwischen Geist und Körper. Genauer lässt sich Yoga aber kaum definieren, denn es gibt viele Stile und Mischformen, die zwar auf einer gemeinsamen Philosophie und Ausrichtung basieren und doch auf unterschiedlichen Wegen durchaus verschiedene Ziele verfolgen. Die Yoga-Praxis lässt auch einen Wechsel, sowohl in den Stilen als auch in den Zielen, immer wieder zu.

Asanas, Pranayamas und Meditation

Im Kern umfasst Yoga immer die drei Hauptkomponenten: Asanas, Pranayamas und Meditation. Es geht also um die Übung bestimmter Yoga-Stellungen in Verbindung mit der bewussten Atmung und Achtsamkeit. Je nach Stil werden die Schwerpunkte unterschiedlich stark in den Vordergrund gerückt. So geht es beim Kundalini Yoga besonders um die Atmung bei gehaltenen oder sich häufig wiederholenden Positionen. Während Hatha Yoga körperlich sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich ist oder sein kann. In den letzten Jahren entwickelten sich eine Vielzahl von Yoga Linien, die sich manchmal wenig, hin und wieder deutlich voneinander abgrenzen. Der Yogi wählt aus einer großen Bandbreite die für sich richtigen Übungen und deren Zusammensetzung aus. Tatsächlich ist Yoga somit genauso geeignet für Fitness-Junkies wie für Freunde sanfter Bewegungen, ihre innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden.

Bei einem so genannten Yoga Workout werden die verschiedenen Asanas für eine gewisse Zeit gehalten. Fließende Bewegungen verknüpfen die einzelnen Stellungen, so dass ein Flow entsteht. Das bringt Balance und innere Ausgeglichenheit. Gleichzeitig spielt die Atmung eine wesentliche Rolle. Durch das bewusste und tiefe Ein- und Ausatmen gelangt mehr Sauerstoff in den Körper. Die notwendige  Konzentration hilft, den Blick nach innen zu richten. Mit ein wenig Übung lassen sich die Aufmerksamkeit und der Fokus lenken, was durchaus im täglichen Leben hilfreich sein kann. Konzentrationsprobleme bis hin zu Überwindung von Ängsten verlieren so ihre Schärfe.

Zwischen Yogamatten und Spiritualität

Viele verbinden Yoga mit einer gewissen Spiritualität und tatsächlich war Yoga ursprünglich eine rein spirituelle Angelegenheit. Auch heute stellen manche Yogi diesen Aspekt in den Vordergrund. Inwieweit man diese Seite lebt oder gar nach außen trägt, ist eine persönliche Entscheidung. Jeder kann und sollte sich den Stil und die Praxis wählen und erarbeiten, die für ihn am besten passen. Das wird für jeden etwas anderes sein.

Yoga kann zu jeder Zeit praktiziert werden

Yoga geht immer und überall. Morgens als Teil der Routine. Mittags im Park. Abends vor dem Schlafen gehen. Je nach Tageszeit hat es unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper und den Geist. Morgens hilft es, die Muskeln zu aktivieren und den Stoffwechsel anzuregen. Abends werden Verspannungen im Körper gelöst und der Stress des Tages hinter sich gelassen. Zwischendurch können kreative Pausen den Kopf wieder frei für die Arbeit machen oder stressigen Situationen ihre Schärfe nehmen.

Jeder kann Yoga praktizieren. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt man ist oder was man ist: ob Frau oder Mann oder Kind. Wichtig ist nur, auf seinen eigenen Körper zu achten, die Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren. Ein Vergleich mit anderen findet nicht statt – oder besser: sollte nicht stattfinden, denn Yoga ist nicht olympisch. Attribute wie schneller, weiter, höher oder tiefer sind im Ursprung des Yoga-Gedankens nicht zu finden.

Was bewirkt Yoga für den Körper?

Yoga aktiviert die Muskeln, Sehnen und Bänder im gesamten Körper. Dadurch werden viele Muskeln trainiert und aufgebaut. Dabei ist eine Fokussierung auf bestimmte Muskelgruppen oder Körperbereiche möglich, manchmal notwendig oder hilfreich. Einige Yoga-Stellungen unterstützen die Stärkung der Rückenmuskulatur. Andere verhelfen zu mehr Flexibilität in der Hüfte oder stabilisieren den Oberkörper. Wer sich in seiner Yoga-Praxis regelmäßig durch den gesamten Körper arbeitet, erzielt langfristig die besten, weil ausgewogenen Ergebnisse. 

Muskeln effektiv trainieren mit Yoga

Das klassische Hanteltraining  hat definitiv seine Vorteile und seine  Daseinsberechtigung. Beim regelmäßigen Yoga-Training bauen sich die Muskeln zwar langsamer, dafür aber wesentlich effektiver auf. Grund dafür sind die Asanas, die für einige Sekunden, später Minuten gehalten werden. Das stärkt besonders die Tiefenmuskulatur und die Muskelausdauer. In den einzelnen Asanas geht es darum, die Muskulatur anzuspannen und wieder zu lockern. Dadurch wird der Oberkörper automatisch aufrecht und die Körperhaltung gesünder. Der Wechsel zwischen Spannung und Entspannung gehört zum Grundprinzip des Faszientrainings.

Beim Yoga geht es nicht nur darum, sich besonders beeindruckend zu verknoten. Die bewusste Atmung hilft, die Konzentration zu schulen. Je häufiger und ernster man Yoga praktiziert, desto leichter wird dies dem Übenden fallen. Besonders die Pranayamas unterstützen dabei, den Fokus auf die Gegenwart zu legen und den Moment voll auszukosten.

Yoga bietet ein ganzheitliches Programm. Der Übende kann seinen Körper trainieren und Muskeln aufbauen. Dabei helfen die Asanas bestimmte Energiezentren zu aktivieren. Das hat einen positiven Effekt auf die körperliche Fitness. Doch erst die Pranayamas und die Meditation machen Yoga so effektiv. Ein fitter Körper, ein zentrierter Geist und innere Balance sind das Paket, das zu Gesundheit und Wohlbefinden führen kann. Es ist Auszeit und Fitnessprogramm in einem. Und es gibt für jeden den passenden Weg.