Pfalz in Farben

Spricht man über Farben in einem Wahljahr, so drängt sich sofort die Farbpalette des deutschen Parteienspektrums auf. Auch Farbkombinationen tanzen vor dem geistigen Auge, von denen einige besser harmonieren als andere. Aber das ist – wie immer bei Farben – eine Frage des persönlichen Geschmacks. Da die Farben in der Mode sehr kurzlebig sind, die Trends sich schneller als man hoppla sagen kann ändern, und der letzte Schrei oft ungehört verhallt, so haben einige Menschen in der Tat die Qual der Wahl. Was wählen, wenn die Farben so wenig eindeutig werden? Was entscheiden, wenn die Unterschiede verwischen? Wohin tendieren, wenn die Kombinationen nur ohne Substanz gefallen wollen? So mag man denken als Wähler. Und so wird gedacht. Die Wahlbeteiligung nimmt ab. Von Wahl zu Wahl entscheiden weniger Bürger, in welcher Farbe die Bundesrepublik erstrahlen soll. Einerseits ist dies verständlich. Gute Gründe werden angeführt. 
Aber es gibt Gründe – bessere Gründe – zur Wahl zu gehen. Gehen wir nicht wählen, nehmen wir nicht nur wenig, sondern keinen Einfluss mehr auf die Gestaltung unserer Gesellschaft. Gehen wir nicht wählen, brauchen Politiker nicht mehr die Konsequenzen ihres Handelns zu befürchten. Gehen wir nicht wählen, stirbt die Demokratie. Unser höchstes Gut, dessen Fehlen wir einst teuer und schmerzlich bezahlt haben. Es gibt sehr viele Staaten, deren Auflistung hier ermüden würde und auch nicht wirklich nötig ist, die ihren Bürgern keine offene, faire und demokratische Wahlmöglichkeit geben. Menschen sterben für das Recht zu wählen. 
Wir sollten uns bemühen, unserem Recht gerecht zu werden.

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Chili Magazin