Über das Thema Genuss ist schon sehr viel geschrieben worden und hierzu zieren die wohlformulierten Zitate weiser Männer reichlich und seitenlang die einschlägige Literatur. Immer wieder findet man Genuss und Verdruss in einem Satz. Bestimmt auch weil es sich so schön reimt. Arbeiten, durchaus auch die Sünde, das Schöne suchen und finden – und dann auch noch erkennen, dort bleiben und das Erreichte Wert schätzen, sind immer wieder die großen Aspekte beim wirklichen Genuss. Da sind das Leben und die Liebe. Und der Wein natürlich. All das ist zum Genießen da, wenn man es denn kann. Konstantin Wecker meint: „Wer nicht genießt, wird ungenießbar“. Und Christian Morgenstern gab einst zu bedenken: „Genuss kann unmöglich das Ziel des Lebens sein. Genuss ohne etwas darüber ist etwas Gemeines.“ Harte Worte. Auf die Spitze treibt es das Zitat eines Unbekannten: „Voll ist toll.“ Und hiermit kommen wir zum Bereich Genusssucht oder gänzlich zum Thema Sucht. Beiden menschlichen Bestrebungen, sowohl dem Wunsch, zu genießen, als auch seinem ungeliebten Bruder, der Sucht, haben wir uns in dieser Ausgabe gewidmet. Und auch wir haben die Grenzen als schwimmende erkannt, die besonders von jungen Menschen nur schwerlich wahrgenommen werden.
Hat Zufriedenheit etwas mit Genuss zu tun? Sind wir zufrieden mit unserem Leben, mit dem Augenblick? Mit uns selbst? Wer kann denn tatsächlich genießen? Lassen wir uns anstecken von den Miesmachern, den steigenden Preisen, den Wetterkapriolen und der schlechten Laune des Arbeitskollegen?
Vielleicht hilft es, einen Moment innezuhalten und zu überlegen, wie gut es uns geht, in welcher schöner Region wir hier leben dürfen und wie herrlich die Herbstzeit sein wird.
In diesem Sinne
Genießen Sie Ihr Leben