Wer ist eigentlich Fabian Buch?

Gestern war der 19-jährige Fabian Buch ein Musiker der regionalen Band Panama, die sich in der lokalen Pfälzer Szene noch nicht wirklich durchsetzen konnte. Ihre Gigs waren gut besucht, hin und wieder spielten sie vor wenigen Zuhörern. Manchmal kam auch niemand zu ihren Auftritten. Ein Klick im Internet, Video hochgeladen, Bewerbung abgeschickt, den Nerv der Jury getroffen, ein Anruf, ungläubiges Staunen und schon reist Fabian Buch bereits zum wiederholten Mal nach Los Angeles in ein Tonstudio, in dem Größen wie Snoop Dog ihre Musik abmischen lassen. Heute stehen seine Fans dicht gedrängt bei seinen Auftritten. Und das sind nicht wenige. Das hauptsächlich junge Publikum ist durchaus durchmischt von wesentlich gereifteren Musikliebhabern, die von Fabians Musik begeistert sind.

Was genau ist da passiert? Der Radiosender BigFM und die Socialcommunity www.binwatch.de riefen zu einem Casting auf. Ein ganz normales Homevideo, das die Musiker selbst drehten und hochluden, diente als Bewerbung. BigFM und www.binwatch.de suchten Kandidaten, die in Los Angeles in einer Musik-WG um einen Plattenvertrag konkurrierten. Das WebTV-Format The Flatstar als eine alternative Castingshow wurde von www.binwatch.de und T-Online ausgestrahlt. Der Neustadter Fabian Buch gehörte zu den Auserwählten für die Castingshow The Flatstar und konnte es selbst zunächst einmal nicht glauben. Fabian besuchte zu diesem Zeitpunkt die zwölfte Klasse des Haßlocher Hannah-Arendt Gymnasiums. Die Schule beurlaubte ihn für vier Wochen, die Lehrer zeigten sich kooperativ und ließen ihn die verpassten Klausuren nachholen. Fabian packte seine Sachen und zog in die WG, die aus drei jungen Männern und drei jungen Frauen bestand. Letztlich überzeugte er durch seine Ausstrahlung und seine Authentizität. Er arbeitete an den Songs mit und schaffte es, nicht nur diese gut zu interpretieren, sondern auch seinen eigenen Stil einzubringen. „Wir bekamen fertig eingesungene Songs vorgelegt. Da hieß es: Sing´ das genauso nach. Das hat bei mir gar nicht funktioniert“, erzählt Fabian im Interview mit Chili. Die Produzenten akzeptierten das und ließen den jungen Musiker an der Ausgestaltung der Songs mitarbeiten. Und das tat er. Begeistert und beeindruckt von der Arbeitsatmosphäre, den Profis und der technischen Ausstattung, setzte Fabian alles auf Erfolg. Er nahm die Hilfe und die Tipps an, entwickelte sich in kürzester Zeit musikalisch weiter – aber verließ dabei nicht seinen eigenen Weg. Die Juroren erkannten den Willen des 19-Jährigen und das Potenzial, das in seinem Charakter und dessen Ausdruck liegt. Fabian gewann das Casting und damit den Plattenvertrag. Die erste Single Hello, Hello kletterte die Charts hinauf. Der Videodreh folgte, er trat bei Comet 2010 auf. Der Neustadter organisierte in Eigenregie einige Auftritte auf regionalem Terrain und war auf der BigFM Bühne während des Rheinland-Pfalz Tages in Neustadt zu sehen. Seine wachsende Fangemeinde empfängt ihn begeistert und ist Teil seines rasanten Erfolgs. Dann rief die Plattenfirma Unique Army zu den Aufnahmen des ersten Albums nach Los Angeles, welches Anfang Juli in Deutschland erschien. Auch in den USA wird das Album vermarktet. Allerdings will sich Fabian darüber lieber keine Gedanken machen. Zum Nachdenken kommt der Gymnasiast ohnehin kaum, der neben vielen neuen Terminen  die verpassten Klausuren nachholen musste. Sein Abitur wird er machen – trotz des Hypes um ihn. Schon vor Flatstar war der Besuch der Popakademie in Mannheim sein Ziel und daran hat sich nichts geändert. Und doch will Fabian seine große Chance, die sich ihm durch den Plattenvertrag und die Verbindungen zu den professionellen Agenturen eröffnete, nutzen. Dafür mobilisiert er enorme Energie – seine eigene. Familie und Freunde unterstützen ihn.
Seine Fans stehen dicht hinter Fabian. Nur eines will er vermeiden: Sich zu ändern, ohne es zu merken. Er will sich nicht zu einem überheblichen Schnösel entwickeln. Das wäre auch schade um ihn – und um seine Musik. Denn sie ist echt, voller Kraft und Ausdruck, sie berührt. Besonders stolz ist er darauf, dass ein von ihm komponierter Song in deutscher Sprache in das Album der von der amerikanischen Plattenfirma produzierten CD aufgenommen wurde. Authentisch eben.