Wirtschaftskraft Tourismus

In der Pfalz ist der Tourismus ein gewaltiges Zugpferd der Wirtschaft. Die ausgedehnte Weinlandschaft, der Pfälzerwald als Erholungsgebiet mit Kultstatus, die kulturhistorischen Denkmäler wie das Hambacher Schloss und viele andere kleinere Burgen, die malerischen Dörfer und mittelalterlichen Kleinstädte und nicht zu vergessen der Kaiserdom in Speyer ziehen Jahr für Jahr Besucher aus dem In- und Ausland in die Pfalz. Das milde Klima und die damit verbundene üppige Vegetation wirken milde aufs Gemüt. An der Wirtschaftskraft des Besucherstroms können alle Städte und Landkreise bis zur kleinsten Gemeinde teilhaben.

In der Besuchergunst stehen Hotels ebenso wie Ferienwohnungen hoch im Kurs. Wohnen auf dem Weingut birgt für viele Touristen einen romantischen Reiz, für andere sind die noblen Unterkünfte mit der gehobenen Pfälzer Küche schon längst kein Geheimtipp mehr. Anlässlich bekannter und bundesweit beworbener Weinfeste reisen pfalzaffine Gäste an und buchen ihre Zimmer gerne auch schon Jahre im Voraus. Lag die touristische Saison lange Jahr ausschließlich in den Herbstmonaten, so ist heute ganzjährig Tourismus in der Pfalz zu erleben. Die Mandelblüte im zeitigen Frühjahr zieht ebenso die Gäste in die Pfalz wie die Sommersonne, die Weinlese und die Weihnachtsmärkte, wenngleich der Schwerpunkt immer noch in den milden Monaten September und Oktober liegt.

Da der Tourismus nicht nur für die Hotellerie und Gastronomie ein einträgliches Geschäft ist, buhlen alle Gemeinden und Städte um die Gäste. Immer wieder wird versucht, in der Werbung Ortsgrenzen zu überschreiten, da die Erkenntnis durchaus gereift ist, dass ein Tourist nicht an Ortsausgangsschildern Halt macht und stattdessen eine Region, nämlich die Pfalz, erkunden will. Doch immer noch scheitern diese Bemühungen häufi g an der Umsetzung, nämlich dann, wenn es ernst wird: wenn es um’s Geld geht.Wie erfolgreich eine Stadt, eine Gemeinde oder ein Landkreis Touristen anzieht und an sich bindet, ist durch einige Faktoren darstellbar. Die Zahl der Gäste, der Gästeübernachtungen, der Betten und der Bettenauslastung sind Indikatoren, die Aufschluss geben können. Wie viel Geld ein Tourist in einem Ort ausgibt, ist kaum darstellbar, da die meisten Gäste mobil sind und nicht an einem Ort verweilen. Laut Zahlen der IHK Pfalz durfte Speyer in 2015 mit 158.669 Besuchern die meisten Gäste begrüßen.

Die höchste Verweildauer mit 2,4 Tagen haben Urlauber in Neustadt an der Weinstraße. Allerdings ist die beste Bettenauslastung wiederum in Speyer zu finden, was aber nur darauf hinweist, dass verhältnismäßig weniger Betten als anderswo für die Gäste zur Verfügung stehen. Sind es in Landau lediglich 523 Betten (Bettenauslastungsgrad 41,2 Prozent),so haben die Gäste Neustadts eine Auswahl unter 1.929 Betten (Bettenauslastungsgrad 33 Prozent) und in Speyer finden sich 1.520 Betten mit einem Auslastungsgrad von 48,4 Prozent. Im Vergleich zu 2014 konnte Landau 5,7 Prozent mehr Gäste für sich gewinnen. Daran dürfte die Landesgartenschau einen erheblichen Anteil gehabt haben. Neustadt steigerte die Zahl der Gästeankünfte um 4,4 Prozent, ohne ein vergleichbar außergewöhnliches Highlight in 2015 angeboten zu haben. Die IHK Pfalz gibt an, dass in 2015 in dem IHK-Bezirk insgesamt 1.831.878 Gäste registriert wurden. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr von 3,1 Prozent. In Gesamt-Rheinland- Pfalz liegt die Gästezahl bei 8.620.211, was einem Plus von 2,8 Prozent entspricht. Die durchschnittliche Verweildauer wurde im IHK-Bezirk mit 2,4 Tagen errechnet und in Rheinland-Pfalz mit 2,6 Tagen.